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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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vertiefte sich wieder in seine Zeitung.
    Prudence warf Chastity einen Blick zu und faltete die Serviette zusammen. »Wenn du gestattest, Vater, lassen wir dich jetzt allein. Chas und ich haben einiges zu erledigen.« Sie schob ihren Stuhl zurück und drückte ihrem Vater einen Kuss auf die Wange, ehe sie, gefolgt von Chastity, zur Tür ging.
    In der Diele hielt sie inne und tippte sich mit dem Daumen der geballten Faust ans Kinn. »Chas, wir müssen es heute Morgen machen.«
    »Seine Papiere durchsuchen?«
    »Ja. Wer weiß, wann Vater wieder so lange außer Haus sein wird.«
    Chastity nickte. »Sollen wir Con benachrichtigen?«
    »Ja, Fred soll nach Westminster laufen. Wenn wir zu dritt suchen, finden wir bestimmt etwas - falls es etwas zu finden gibt.«
    Chastity lief in die Küche. Fred, Botenjunge und Hausbursche, putzte gerade neben dem Herd Schuhe und unterhielt sich nett mir Mrs. Hudson. »Lord Duncan ist begeistert von den Räucherfischen, Mrs. Hudson«, sagte Chastity.
    »Ja, ich dachte mir, dass sie ihm schmecken würden«, sagte die Haushälterin. »Der Fischhändler hat sie nur selten, wenn er donnerstags kommt, aber diese Woche war es der Fall. Und sie waren auch nicht zu teuer. Das Stück zu zweieinhalb Pence.«
    »Sie verschafften Seiner Lordschaft Genuss im Gegenwert von mehr als fünf Pence«, erwiderte Chastity. »Fred, wenn Sie mit den Schuhen fertig sind, müssen Sie zu Mrs. Ensor laufen und sie fragen, ob sie heute Morgen kommen könnte. Möglichst bald.«
    Fred spuckte auf einen von Lord Duncans Abendschuhen. »Ich bin hier in zehn Minuten fertig, Miss Chastity.« Er rieb den Speichel mit aller Kraft ins Leder.
    »Miss Con wird dann wohl über Mittag bleiben, Miss Chas?«, erkundigte Mrs. Hudson sich.
    »Ja, aber Brot und Käse genügen.«
    »Ach, ich mache vielleicht etwas aus Blätterteig«, gab die Haushälterin zurück. »Heute fällt ja das Dinner aus. In der Speisekammer liegt noch ein hübsches Stück Schinken, und etwas geschmortes Kalbfleisch wird sich sicher auch finden. Was halten Sie von eine Pastete?«
    »Sehr viel«, sagte Chastity.
    »Und als Dessert eine Marmeladenrolle.«
    »Sie verwöhnen uns, Mrs. Hudson... und das bei unserem knappen Budget.«
    »Ach, das ist nicht schwer, Miss Chas, wenn man einen Blick für günstige Angebote hat«, erklärte die Frau mit einem erfreuten Lächeln. Chastity erwiderte das Lächeln, und als sie aus der Küche ging, dachte sie bei sich, dass sie von Glück sagen konnte, über Personal wie Jenkins und Mrs. Hudson zu verfügen. Aber das war ihnen allen natürlich bewusst, und zwar immer.
    Im oberen Salon angelangt, war ihr Lächeln verschwunden. »Wir müssen Vater daran hindern, als Zeuge auszusagen«, erklärte sie, als sie eintrat. »W£s ist, wenn er deine Stimme erkennt, Prudence? Auch wenn du sie verstellst - du bist schließlich seine Tochter.«
    »Ich weiß«, sagte ihre Schwester, die am Fenster stehend den prasselnden Regen und die triefenden Bäume im quadratischen Garten betrachtete. »Und Gideon wird ihn ins Kreuzverhör nehmen. Es wird grässlich, Chas.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Alles was wir Gideon über Vater berichten, wird ihm Munition für sein Kreuzverhör liefern.« Chastity schüttelte den Kopf. »Ich wüsste nicht, wie wir das tun könnten, Prue.«
    »Wir müssen aber«, sagte ihre Schwester lakonisch. »Wir müssen einen Weg finden. Wir dürfen den Prozess nicht verlieren, Chas, das weißt du. Sollte dies eintreten, ist Vater vernichtet... gebrochen.«
    »Dann musst du schauspielern, wie noch nie zuvor«, meinte Chastity, die sich nun beherzt der Realität stellte. »Und du brauchst eine Stimme, die dir nicht unter Druck den Dienst versagt und keine Ähnlichkeit mit deiner eigenen hat.«
    »Einen Vorteil haben wir: Vater würde in seinen wildesten Träumen nicht auf die Idee kommen, dass wir etwas mit dem Fall zu tun haben könnten«, sagte Prudence und wandte sich vom Fenster ab. »Selbst wenn ihm an der verschleierten Zeugin der Verteidigung etwas bekannt vorkäme, würde er dies nie mit einer von uns in Verbindung bringen.«
    »Hoffentlich behältst du Recht.« Chastity trat neben ihre Schwester ans Fenster. Gemeinsam blickten sie hinaus auf die Straße, bis eine Droschke Constance unter einem großen Schirm absetzte.
    Constance hielt nicht auf dem Gehsteig inne, um zum Fenster des Salons hinaufzublicken, wie sie es an anderen Tagen getan hätte, sondern stürmte die Stufen zur Haustür hinauf. Diese

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