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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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des Sofas sitzend, sagte Constance: »Der Bankmanager muss dich kennen, weil du ja alle Geldangelegenheiten erledigst. Vielleicht gewährt er dir Einblick in Vaters Auszüge.«
    Prudence schüttelte den Kopf. »Nicht Mr. Fitchley. Er hält sich eisern an die Regeln, und ich bin mir sicher, dass er eine nicht genehmigte Einsichtnahme in ein Privatkonto für unmoralisch halten würde.« Sie ging unruhig ans Fenster und blickte hinaus auf den regennassen Garten, während sie mit den Fingern aufs Fensterbrett trommelte. »Wir müssen Vater irgendwie dazu bringen, eine Vollmacht zu unterschreiben«, sagte sie langsam.
    »Wie das?«, fragte Chastity.
    Prudence drehte sich um, wobei sie sich mit den Handflächen auf dem Fensterbrett hinter sich abstützte. »Er unterschreibt alles, was ich ihm vorlege«, sagte sie, hörte sich dabei aber so zögerlich an, als würden ihr die Worte entrissen. »Rechnungen. Haushaltsbestellungen, alles. Meistens schaut er nicht einmal hin.« Sie beobachtete ihre Schwestern, während denen etwas dämmerte.
    »Es ist so hinterhältig«, meinte Chastity mit einem winzigen Seufzer. »Die Idee ist mir widerwärtig.«
    »Uns allen, Liebes«, sagte Prudence. »Aber einen anderen Weg sehe ich nicht. Ich schreibe eine Vollmacht und schmuggle sie in den Stapel mit den anderen Papieren, und bevor wir zu Con gehen, soll er alles unterschreiben. Er hat dann einen guten Lunch mit Barclay im Bauch und sich beim Umkleiden zum Dinner bestimmt einen Whisky gegönnt. Für die Papiere wird er keinen Blick haben.«
    »Schrecklich«, sagte Constance, »aber eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Sobald du die Vollmacht hast, kannst du am Montag zur Bank gehen.«
    »Ich schreibe sie gleich jetzt.« Prudence trat an den Sekretär und wählte einen Briefbogen mit dem Wappen ihres Vaters. Sie griff zur Feder und schrieb: »Vollmacht.«
    Ihre Schwestern saßen still da, bis sie fertig war und die Tinte mit dem Löschblatt trocknete. »Sagt, ob das offiziell genug klingt.« Sie reichte ihnen das Blatt.
    » Überzeugender wäre es noch, wenn wir Vaters Siegel für den Umschlag bekämen«, meinte Constance und trat an den Schreibtisch. »Ich glaube, er bewahrt es in diesem Fach auf.« Sie zog das oberste Schubfach auf. »Ja, hier ist es. Er schließt es doch für gewöhnlich nicht weg, oder?«
    Prudence schüttelte den Kopf. »Meines Wissens nicht. "Warum sollte er auch? Er erwartet nicht, dass es missbraucht wird.« Ihre Worte waren von einem Hauch Ironie gefärbt. Dann schüttelte sie wieder den Kopf, als wolle sie ihre trüben Gedanken verscheuchen. »Wir tun es schließlich zu seinem Wohl.«
    »So ist es«, bestätigte Chastity. »In diesem Fall heiligt der Zweck die Mittel.«
    Prudence nahm ihr Schreiben wieder an sich. »Ich werde ein paar andere Papiere dazutun und die Sache heute Abend hinter mich bringen.«
    »Ich gehe jetzt«, sagte Constance und stand auf. »Schließlich ist es meine erste offizielle Dinnerparty als Mrs. Ensor.«
    »Ach, wie war es eigentlich gestern in der Downing Street?«, fragte Prudence mit einem plötzlichen Einfall. Ihre eigenen Sorgen hatten sie so sehr in Anspruch genommen, dass sie zu fragen vergessen hatte, ob sich aus dem Dinner der Ensors mit dem Premierminister etwas ergeben hatte.
    Constance lächelte. »"Wegen unserer Angelegenheit hier habe ich es ganz vergessen. Nachdem die Damen sich zurückgezogen hatten und die Herren bei Portwein und Zigarren unter sich waren, bot der Premierminister Max den Posten des Ministers für Transport und Verkehr an.«
    »Das ist ja wundervoll«, äußerten die Schwestern wie aus einem Munde. »Sicher ist er sehr erfreut.«
    »Ich glaube, er hätte das Foreign Office oder das Home Office vorgezogen«, sagte Constance schmunzelnd. »Vielleicht sogar das Amt des Schatzkanzlers, aber irgendwie muss man ja anfangen.«
    »Ich finde es erstaunlich, dass man ihm nach nur einem Jahr als Hinterbänkler bereits einen Kabinettsposten angeboten hat«, meinte Prudence.
    »Ja, ich auch. Und er scheint mit sich sehr zufrieden zu sein. Beim Erwachen heute Morgen war er noch immer am Lächeln.«
    »Nun, dann gibt es heute auch etwas zu feiern«, meinte Chastity, die ihre Schwester zur Tür begleitete. »Um acht?«
    »So etwa«, sagte Constance und küsste ihre Schwestern, ehe sie die Treppe hinunterlief.
    Prudence kleidete sich zeitig fürs Dinner um und wartete dann im Salon, bis sie die Schritte ihres Vaters auf der Treppe vernahm. Sie steckte den Kopf durch

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