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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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wurde just in jenem Moment geöffnet, als sie oben ankam, und so stieß sie fast mit ihrem Vater zusammen, der mit einem ebenso großen schwarzen Schirm ausgerüstet war.
    »Guten Morgen, meine Liebe«, sagte er hastig, während er mit dem Schirm der Droschke winkte, die eben seine Tochter gebracht hatte. »Ich kann nicht stehen bleiben. Ich nehme deine Droschke.«
    »Wir sehen uns abends, Vater«, rief Constance hinter ihm her. Sie drehte sich zur Tür um und schüttelte den Schirm aus.
    »Den nehme ich, Miss Con.« Jenkins nahm ihn ihr energisch ab. »Er kann in der Spülküche trocknen. Ein Hundewetter.«
    »Ja, leider«, pflichtete Constance ihm bei und setzte in der Halle ihren Hut ab. »Sind meine Schwestern oben?«
    »Sie erwarten Sie bereits, Miss Con.«
    Constance nickte und lief die Treppe hinauf. »Also, was gibt es?«, fragte sie, nachdem sie die Tür geöffnet hatte. »Für jemanden, der abends eine wichtige Dinnerparty gibt, kam die Aufforderung ja sehr gelegen.« Sie sagte es lachend, doch das Lachen verging ihr, als sie die Mienen ihrer Schwestern bemerkte. »Arger?«
    »So in etwa. Aber wir brauchen auch deine Hilfe.« Prudence erläuterte die Situation.
    »Verflixt und zugenäht«, entfuhr es Constance. »Er will also aussagen?«
    »Ja.« Prudence zog resigniert die Schultern hoch. »Aus Loyalität zu seinem Freund.«
    »Und wir werden diese Loyalität in tausend Stücke schlagen«, erklärte Chastity.
    Nun schwiegen alle, bis Prudence seufzend sagte: »Also, machen wir uns daran, nach Beweisen zu suchen, damit es uns auch gelingt. Ich habe Jenkin» gebeten, er solle in der Bibliothek ein Feuer entzünden.« Sie ging an den Sekretär und zog eines der kleinen Schubfächer auf. »Ich habe einen Schlüssel zum Safe.«
    »Wann hast du ihn dir verschafft?«
    »Schon vor Monaten. Jenkins ließ ihn für mich nachmachen. Ich kann die Finanzen nicht kontrollieren, wenn ich nicht weiß, was Vater verbraucht. Da sämtliche Rechnungen im Safe sind, kann ich sie nun einsehen, ehe sie fällig werden. Dann kann ich dafür sorgen, dass zur Bezahlung genug Geld auf seinem Konto ist... oder zumindest, dass es nicht allzu sehr überzogen wird.«
    Constance legte ihrer Schwester eine Hand auf die Schulter. »Prue, warum hast du nie etwas gesagt?«
    »Das ist meine Aufgabe. Ich habe keinen Grund gesehen, euch mit den zweifelhafteren Seiten dieser Vorgehensweise zu belasten. Mir gefällt es gar nicht, in Vaters persönlichen Angelegenheiten herumzuschnüffeln. Da er mir aus freien Stücken aber nichts sagt, musste ich einen Weg finden, um mich ohne sein Wissen zu informieren.« Sie warf dabei mit undeutbarer Miene den kleinen Schlüssel von einer Hand in die andere.
    »Prue, Liebes, das ist aber keine Bürde, die du alleine tragen solltest«, sagte Chastity. »Wir hätten dir geholfen, wenn du nur ein Wort hättest verlauten lassen. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben.«
    »Mag sein. Aber ich habe es. Also, gehen wir und tauchen wir tief in diesen Lügensumpf ein.« Sie schritt zur Tür.
    »Und wie war dein Abend, Prue?«, fragte Constance, als sie die Bibliothek betraten. »Weiß unser Verteidiger schon, wie er den Fall anpacken will?«
    Prudence schloss hinter ihnen die Tür und versperrte sie nach kurzem Zögern. »Er hat mir sehr aggressive Fragen gestellt, was aber sicher sein Gutes hat, da der gegnerische Anwalt es ähnlich halten wird und ich darauf gefasst sein muss.« Sie lehnte sich an die Tür. »Er sagte auch, wir müssten damit rechnen, dass man Detektive beauftragt, die uns ausspionieren sollen.«
    Ihre Schwestern drehten sich um und starrten sie an. »Detektive?«, wiederholte Chastity.
    Prudence nickte. »Eigentlich unvermeidlich, wenn man es sich genauer überlegt.«
    »Wo würden die wohl anfangen?«, fragte Constance sinnend. »Ach, bei The Mayfair Lady natürlich.«
    »Ja«, sagte Prudence. »Das dachte ich mir auch. Sie könnten an den Verkaufsstellen mit ihren Nachforschungen beginnen. Natürlich kennt uns dort keiner. Wenn wir unser Geld abholen, sind wir ja immer verschleiert, aber...« Sie schüttelte den Kopf. »Trotzdem ist es sehr beunruhigend. Vielleicht könnten wir am Montag zu einigen Verkaufstellen gehen... zu Helenes Hutgeschäft, zu Robert am Piccadilly und zu etlichen anderen, nur um festzustellen, ob es ungewöhnliches Interesse oder Fragen gegeben hat.«
    »Ja, wir klappern alle ab«, stimmte Constance zu.
    »Das wird unsere Gemüter beruhigen. Helft mir mit dem
    Stubbs.«

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