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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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den Türspalt. »Gehst du dich umziehen, Vater?«
    Lord Duncan hielt auf dem Weg ins Ankleidezimmer inne. »Ja, ich bin gleich fertig. Wann erwartet man uns?«
    »Um acht. Cobham wird um Viertel vor acht bereit sein«, sagte sie. »Wenn du fertig bist, könntest du noch rasch einige Rechnungen und Bestellungen für mich unterschreiben. Auf Romsey stehen Reparaturen an, ein paar Dächer müssen frisch gedeckt werden. Am Montag soll alles in die Post.«
    Lord Duncan nickte bereitwillig. »In einer halben Stunde bin ich in der Bibliothek.«
    Prudence ging wieder in den Salon und nahm den Stapel Papiere an sich, den sie zusammengetragen hatte. Zum wiederholten Mal sah sie die Unterlagen durch. Und wie zuvor schien die eine, die sie verbergen wollte, wie der sprichwörtliche wunde Daumen hervorzuragen. Aber nur, weil ich weiß, dass das Ding da ist, sagte sie sich.
    Chastity betrat den Salon, ebenfalls für den Abend gekleidet.
    »Das machen wir gemeinsam«, erklärte sie, als sie sah, wie angespannt ihre Schwester war. »Gehen wir in die Bibliothek und warten wir dort auf ihn. Jenkins wird uns einen Sherry bringen. Du siehst aus, als müsstest du dir Mut antrinken.«
    Prudence nickte. »Ja, Chas, ich könnte etwas vertragen.« Arm in Arm gingen sie hinunter. Jenkins, der in der Halle gerade ein paar späte Chrysanthmen in einer Kupfervase arrangierte, drehte sich um und begrüßte die Schwestern. »Wo möchten Sie den Sherry, Miss Prue?«
    »In der Bibliothek«, antwortete Chastity. »Lord Duncan wird in wenigen Minuten herunterkommen.«
    »Dann bringe ich auch den Whisky hinein«, sagte er und trat einen Schritt zurück, um sein Blumengesteck kritisch zu betrachten. »Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich habe einfach nicht Ihre Hand dafür, Miss. Chas.«
    »Das ist auch nicht nötig, Jenkins«, sagte Chastity lächelnd und ging an den Tisch heran. »Bei Chrysanthemen genügt es, wenn man sie so anfasst... so...« Sie hob die Blumen aus der Vase. »Und sie dann zurückfallen lässt, damit sie sich selbst anordnen. Sehen Sie?« Sie ließ ihren Worten die Tat folgen, und die großblütigen Blumen wirkten sofort wie eine natürlich Komposition.
    Jenkins schüttelte den Kopf. »Ich gehe den Sherry holen.«
    Chastity folgte ihrer Schwester lächelnd in die Bibliothek. Prudence legte die Papiere auf den Tisch und trat beiseite, um sie zu betrachten. Dann ging sie wieder näher heran, schob sie zusammen und strich das oberste Blatt glatt. »Es sieht nicht natürlich aus«, sagte sie. »Vielleicht wäre es besser, wenn ich sie ihm gäbe, sie ihm vorlegte, wenn er sich setzt. Was meinst du?«
    »Ich meine, dass er sofort etwas argwöhnen wird, wenn du dich nicht beruhigst, Prue.« Chastity beugte sich über den
    Schreibtisch und schob die Papiere ein wenig auseinander, als hätte man sie dort einfach liegen gelassen. »Wo ist seine Feder? Ach, hier. Ich lege sie daneben. Und jetzt setzen wir uns, und wenn er kommt, kannst du beiläufig auf den Schreibtisch deuten und ihn bitten zu unterschreiben.«
    »Wie kommt es, dass du so ruhig bist?«, fragte ihre Schwester, die auf dem Sofa Platz genommen hatte.
    »Weil du es nicht bist«, erwiderte Chastity. »In Panik geraten darf immer hur eine.«
    Das entlockte ihrer Schwester ein Lächeln, just als Jenkins mit einem Tablett eintrat. Ihm auf den Fersen folgte Lord Duncan. »Ach, sehr gut, Jenkins, Whisky. Sie können Gedanken lesen.«
    »Vater, du trinkst um diese Zeit doch immer deinen Whisky«, sagte Prudence leichthin. »Da muss Jenkins gar nicht groß Gedanken lesen können.« Sie erhob sich lässig. »Die Papiere, die du unterschreiben musst, befinden sich auf dem Schreibtisch. Die Feder liegt daneben. Ach, danke, Jenkins.« Sie nahm das Sherryglas vom Tablett und war erleichtert, als sie feststellte, dass ihre Hände ganz ruhig waren. Sie setzte sich wieder aufs Sofa.
    Lord Duncan trank einen tiefen Zug Whisky und ging an seinen Schreibtisch. Ohne sich zu setzen, griff er nach der Feder und machte sich ans Unterschreiben. »Weißt du, dass Max das Amt eines Ministers für Transportwesen im Kabinett angeboten wurde?«, fragte Prudence rasch, als er ein unterschriebenes Blatt beiseite legte und das darunter liegende Papier überflog.
    »Ist das die Rechnung des Hufschmieds?« Er griff danach und hielt sie näher an die Augen. »Ihr erkenne den Namen nicht.«
    »Nein, der ist neu. Er ist Beddings' Nachfolger«, sagte Prudence. »Hast du gehört, was ich eben über Max

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