Die Perfekte Braut
genießen ihr Leben wie Angehörige aller anderen Berufe auch... und vielleicht sogar mehr als manch andere. Wir haben eigene Klubs, eigene Kneipen, eigene Restaurants. Gewiss, viel Konversation gibt es da nicht. Meist wird gefachsimpelt, Fälle werden diskutiert, doch wissen wir uns das Berufliche durch die guten Dinge des Lebens sehr wohl zu verschönern.«
Prudence nickte und dachte bei sich, wie leicht ihm der Kosename über die Lippen gekommen war. Das gefiel ihr, weil sie sich als etwas Besonderes fühlte und weil es die Sinnlichkeit des Intermezzos erhöhte, aber ungewohnt war es für sie dennoch. Ihr Vater hatte sich verbal immer zurückgehalten, und auch ihre Mutter hatte Koseworte sparsam verwendet. Sie selbst war befangen, wenn sie eines benutzte, und sie fragte sich, ob es Gideon auffiel, dass sie ihn nur bei seinem Namen nannte. Vielleicht würde ihm ja der veränderte Ton auffallen, mit dem sie nun seinen Namen aussprach. Genüsslich ließ sie sich die Silben auf der Zunge zergehen, als sie den letzten Schluck Wein trank.
Nun kam der Entenbraten mit Orangensoße, saftigen grünen Bohnen und knusprigen Röstkartoffeln. Eine Flasche Nuits St. Georges wurde entkorkt, dann zogen die Kellner sich wieder zurück. Gideon schnitt mit der Messerspitze in die krosse Haut des Vogels. Er schlitzte sie nach oben hin auf und nahm dann die Gabel, um die goldbraune, hauchdünne Haut aufzuspießen.»
Sich vorbeugend führte er die Gabel an ihre Lippen. »Es zeugt von größter Hingabe, wenn ein Anwalt den besten Happen einer Aylesbury-Ente seiner Mandantin überlässt.«
14
Gideon wurde am Morgen geweckt, als ein weicher Körper über seine ruhende Gestalt glitt und Lippen sich in die Höhlung seiner Kehle drückten. Er ließ die Augen geschlossen und rührte sich nicht, während Prudence sein Gesicht mit kleinen Schmetterlingsküssen bedeckte - Lider, Nase, Wangen, Mundwinkel, Kinnkerbe.
»Tu nicht so, als würdest du schlafen«, murmelte sie und liebkoste mit ihrer Zunge die faszinierende Kerbe. »Ich spüre doch, dass dein wichtigstes Teil hellwach ist.« Sie schob ihren Unterleib über seinen, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.
Gideon strich ihr über den Rücken, als sie auf ihm lag, und liebkoste träge ihre Hinterbacken. »Mein Verstand, wie jener des bekannten Gelehrten aus Oxford, gilt im Allgemeinen als mein wichtigstes Teil«, murmelte er in die duftende Fülle des rostbraunen Haares hinein.
Prudence kicherte. »Das hängt von den Umständen ab. Im Moment muss ich dir sagen, das dein Verstand für mich nicht so interessant ist. Das hier schon.« Sie griff mit einer Hand nach unten, um den herausragenden Beweis seines Wachseins zu umfassen. »Ich möchte wissen, ob man es auch so machen kann.«
»Aber sicher.« Die träge Note in seiner Stimme war verstummt. »Rück ein Stückchen nach hinten und richte dich ein wenig auf.«
»So?«
»Genau so.« Mit einer lässigen Drehung der Hüfte drang er in sie ein, während sie über ihm verharrte.
»Ach, das ist ganz anders«, meinte Prudence, und es klang erstaunt.
»Es gibt unendlich viele Möglichkeiten«, sagte er. »Sag jetzt bloß nicht, du hättest das Kamasutra nicht gelesen, weil ich es dir nämlich nicht glauben würde.«
»Natürlich haben wir es gelesen, aber einige dieser Stellungen scheinen völlig unmöglich und müssen schrecklich unbequem sein.« Sie ging auf die Knie und kreiste mit den Hüften langsam um den tief in ihr ruhenden Penis. »Hast du sie alle ausprobiert?«
»Nein. Ich fand nie eine Partnerin, die dafür zu haben war.« Er umfasste ihre Hüften und drückte seine Daumen in die vorstehenden Beckenknochen. »Beug dich ein Stückchen vor... ach, ja... gut so.« Er lächelte und hob seine Hüften rhythmisch, als sie ihre Körperspalte gegen seinen Leib drückte, mit ihm steigend und sich senkend.
Er beobachtete ihr Gesicht mit den geschlossenen Augen und bat sie leise: »Mach die Augen auf. Ich möchte sehen, wo du bist.«
Sie schlug die Augen auf und fixierte seinen Blick. Er sah das intensiver werdende Leuchten in den hellgrünen Tiefen, die Funken der Erregung, als ihre Lust sich dem Höhepunkt näherte, und in dem Moment berührte er ihr Geschlecht leicht mit den Fingerspitzen. Ihre Pupillen erweiterten sich, und er stieß aufwärts zu und hielt mit der freien Hand ihr Gesäß fest, um sie auf sich herunterzudrücken. Als sie vor Wonne aufschrie, rollte er sie mit einer raschen geschickten Bewegung seitlich weg und
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