Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
Vom Netzwerk:
löste sich, ehe sein eigener Höhepunkt ihn erfasste.
    Prudence fühlte minutenlang, wie ihr Körper vom Beben des Orgasmus ergriffen wurde. Ihr Leib war eine schwerelose Masse köstlicher, träger Empfindungen, ihre Muskeln kraftlos, ihre Lenden leer. Sie drehte sich auf die Seite und drückte ihren Kopf in die feuchte Wölbung seiner Schulter, als er sich auf den Rücken legte. Mit Mühe strich er ihr eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann fiel seine Hand schlaff auf ihre Flanke.
    »Ich frage mich, ob man je von dieser herrlichen Sache genug bekommen kann«, murmelte Prudence, als sie wieder sprechen konnte. Sie rechnete nach und stellte fest, dass sie sich seit acht Uhr am letzten Abend viermal geliebt hatten, und nach dem Licht vor dem Fenster zu schließen, war es noch früh am Morgen.
    »Ich nicht«, sagte er.
    »Und ich auch nicht«, stimmte sie mit einem zufriedenen Auflachen zu.
    »Leider oder vielleicht auch zum Glück stellt der Alltag andere Ansprüche«, sagte Gideon und setzte sich mit einem Ächzen mühsam auf. »Wir müssen los und dich nach Hause bringen, bevor deine Familie die Polizei verständigt.«
    »Aber du hast doch gesagt, dass man sie benachrichtigen würde.« Prudence zwang ihre Muskeln, sich zu bewegen, und setzte sich auf.
    »Das war der Fall, trotzdem wird man dich heil und lebendig sehen wollen, ehe der Morgen zu weit fortschreitet«, betonte er und schwang seine Beine auf den Boden. »Soll ich das Badewasser einlaufen lassen?«
    »Bitte.« Sie lehnte sich zurück, erschöpft von der simplen Kraftanstrengu n g, sich halb aufzurichten, und schloss wieder die Augen. Bald hörte sie das Wasser rinnen, und ihr Verstand war hellwach. Wohin sollte das führen? Hinter ihnen lag eine herrliche Nacht voll von unglaublichen Wonnen. Aber was jetzt?
    Als könne er ihre Gedanken lesen, erschien Gideon. »Prudence, dein Bad ist fertig. Steht jetzt auf. Wir müssen gleich los.«
    Sie riss die Augen auf und sah ihn an, erschrocken über den Befehlston. Während der langen Stunden ihrer Liebe hatte sie vergessen, dass er sich gern dieses Tones bediente - bestimmt, autoritär, fordernd. Sie fragte sich, ob diese Äußerungen seinem wahren Wesen entsprachen und der sanfte, zärtliche Liebhaber, dem während des Liebesspiels so viele zärtliche Worte zu Gebote standen, nur ein gelegentlicher Gast war.
    »Ich bin schon auf«, sagte sie, stand auf und griff nach dem Morgenmantel. Sie fegte in der Tür an ihm vorüber und ging ins Bad. Flüchtig fragte sie sich, ob er ihr folgen würde, war aber nicht erstaunt, als er es nicht tat. Die Idylle war beendet, die Realität forderte ihren Tribut.
    Rasch erledigte sie ihre Morgentoilette und ging zurück ins Zimmer. Gideon war schon angezogen, und obwohl er den lässigen Wochenendanzug trug, war es klar, dass er zu seiner früheren physischen Gestalt zurückgekehrt war. Die bezaubernde
    Unordnung seines lockigen Haares war gezähmt, er war glatt rasiert, und sogar seine Haltung war aufrechter, starrer. Er war wieder ganz Strafverteidiger, ganz beherrscht, sich und seiner Überlegenheit gewiss.
    Prudence ging an die Frisierkommode und schnitt ein Gesicht, als sie ihr Haar sah, ein wirres Durcheinander, das sich nur schwer bändigen lassen würde. Sie nahm auf dem Hocker Platz, griff zur Haarbürste und versuchte, die verfi lzten Strähnen durchzukämmen.
    »Lass mich das machen.« Er stand hinter ihr und griff über ihre Schulter nach der Bürste.
    Sie überließ sie ihm mit der Bemerkung: »Da du ja an diesem Durcheinander schuld bist.«
    Seine grauen Augen blitzten, und sie erhaschte einen Blick auf den Liebhaber. »Nicht ganz«, widersprach er, legte die Hand auf ihren Kopf und strich ihr mit der Bürste kräftig durchs Haar. »Entschuldige«, sagte er auf ihr schmerzliches Zusammenzucken hin. »Gibt es eine sanftere Methode?«
    »Nein. Mach weiter, so fest du kannst.« Sie drückte die tränenden Augen zu, neigte den Kopf und ließ ihn gewähren.
    Nach fünf Minuten des Zerrens und Zupfens legte er die Bürste aus der Hand. »So. Ich glaube, besser geht es nicht,«
    Prudence öffnete die Augen und strich sich mit den Fingern durch ihre nun halbwegs glatte Mähne. »Jetzt schaffe ich es allein.«
    »Gut.« Er ging an die Tür. »Ich bestellte das Frühstück ins Kaffeezimmer. Bist du in zehn Minuten fertig?«
    »Wenn es sein muss«, entgegnete sie trocken.
    »Leg den Morgenmantel und alles andere in die Reisetasche, wenn du die Sachen nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher