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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Zelten. Die Touristen übernachten auf dem Boden oder kommen mit dem Wohnwagen.«
     
    Kevin und Bette, die kurz nach dem Start ihrer Rundreise von dem Bradley-Rennen gehört hatten, waren bei ihrer Ankunft doch ein wenig verblüfft. Das Ganze war deutlich besser organisiert, als sie erwartet hatten.
Jackaroos
 – Farmhelfer – standen an der Zufahrtsstraße zur Farm und hielten den Ankömmlingen Eimer für Geldspenden und das Eintrittsgeld hin.
    Eine attraktive
Jillaroo –
das weibliche Gegenstück zu
Jackaroo
 – hieß sie willkommen und teilte ein Informationsblatt aus. »Alle Infos: wann es Essen gibt, das Programm, die kurze Hausordnung, an die Sie sich bitte halten, und wo die Klos sind«, verkündete sie fröhlich.
    »Gibt es auch Duschen?«, fragte Bette zaghaft.
    »Eigentlich nicht, Wasser ist hier immer ein Problem. Und springen Sie besser nicht in die Wasserlöcher, die Rinder haben sie verschmutzt. Manche stellen nach dem Abendessen Metallkanister in die Glut des Lagerfeuers, damit sie sich abends oder am nächsten Morgen mit warmem Wasser waschen können.«
    »Und wie sieht es an der Klofront aus?«, fragte Kevin. »Wie viele Leute sind hier?«
    »Wir schätzen, dass es jetzt um die fünfzehnhundert sind. Der Traktor war mit dem Erdbohrer für Zaunpfosten draußen und hat tiefe Löcher gebohrt, mit einer halben Vierundvierzig-Gallonen-Tonne als Sitz. Sie sind mit Sackleinen abgeschirmt, und auf jedem Klo hängt eine Sturmlaterne. Sie werden sehen, es ist einigermaßen komfortabel.«
    »Hier erleben Sie das echte Outback«, ließ sich Bobby fröhlich vom Rücksitz vernehmen.
    »Sieht ganz so aus«, erwiderte Kevin. Bobbys Cousin war mit seinen Kumpeln gekommen, um das Taxi zurück nach Broome zu holen. Sie hatten Bobby ein Stück gefahren, sodass er Bette und Kevin eingeholt hatte und nun doch mit ihnen zum Rennen fuhr.
    »Matthias tat mir Leid«, hatte er ihnen erklärt, »die Verabredung beim Rennen klang so wichtig. Also habe ich mir gedacht, ich greife mir seinen Rucksack und schau mal, ob ich diesen Kumpel von ihm finde und ihm erklären kann, was Matthias passiert ist.«
    Bette fand das sehr anständig von ihm, und sie freuten sich, dass er mit ihnen reiste.
    »Mal sehen, ob die Kleine da den Kumpel von Matthias findet«, sagte Bobby, sprang aus dem Wagen und schenkte der
Jillaroo
sein strahlendstes Lächeln.
    »Ich bin anstelle von ’nem Kumpel hier. Er liegt auf der Nase und kann nicht kommen. Er sollte hier jemanden treffen.«
    Sie sah auf ihrem Klemmbrett nach. »Wir haben hier mehrere Freunde, die sich bei uns treffen wollen. Wie heißt er?«
    »Weiß ich nicht. Mein Kumpel heißt Matthias.« Er musste nachdenken, dann fiel ihm Matthias’ Nachname wieder ein. »Stern. Ja, genau.«
    Sie blätterte die Zettel an ihrer Mappe durch. »Ah ja, da ist eine Nachricht für einen Matthias Stern. Wenn Sie sich mit seinem Freund treffen wollen, sollten Sie Ihre Sachen zur Nordwestseite der Piste schaffen. Das ist ganz in der Nähe von der Stelle, wo die Rodeoleute ihre Lager aufgeschlagen haben.« Sie wandte sich Bette und Kevin zu. »Wir bitten die Fahrzeuge mit dem ganzen modernen Firlefanz, da rüberzufahren und sich auf die ebene Fläche zu stellen, hinter dem großen Lagerfeuer.« Sie deutete mit der Hand zum Lagerfeuer, und Kevin nickte. »Lassen Sie sich ruhig Zeit beim Einrichten. Heute Abend gibt es Abendessen und dann ein Rodeo. Das Kamelrennen und das Kricketspiel sind morgen, das große Konzert morgen Abend, und am Morgen danach gibt’s Katerfrühstück und Abschied. Viel Spaß.«
    Bobby holte seine kleine Tasche und Matthias’ Rucksack aus dem Auto und lächelte den beiden zu. »Danke fürs Mitnehmen! Wir laufen uns hier bestimmt noch mal über den Weg.«
    »Wohl wahr. Übrigens, wir machen uns wahrscheinlich schon ganz früh wieder auf nach Broome, bald nach diesem Katerfrühstück, falls Sie eine Mitfahrgelegenheit nach Hause suchen.«
    »Bis dahin ist doch noch viel Zeit!«, sagte Bette. »Wir wollen uns erst mal amüsieren, Pläne machen können wir später. Er will immer schon bei Tagesanbruch unterwegs sein.« Sie stupste ihren Mann spielerisch in die Rippen.
    »Hört, hört! Die größte Termin- und Routenplanerin weit und breit.«
    Bobby lachte. »Hier draußen gelten andere Regeln! Wenn man die Grenze zu den Kimberleys überschritten hat, verändert sich einiges. Bis dann.«
    Er wanderte zwischen den Campern umher, die ihre Zelte aufstellten und ihre Sachen sortierten, mit

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