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Die Pestärztin

Titel: Die Pestärztin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jordan
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Nonne würdevoll.
    Lucia zuckte die Schultern. »Mit Gottes Hilfe«, beeilte sie sich zu versichern.
    Clemens lächelte ihr zu, als die Nonne gegangen war. »Für eine Heidin«, neckte er sie, »verstehst du die Schwestern ganz schön um den Finger zu wickeln.«
    Lucia lachte zurück. Sie hatte mit dem Priester von St. Quintin lange genug geübt.
    Während Clemens seine letzten Sachen zusammenpackte, verband Lucia die Wunde. Adrian kam nun wieder völlig zu Bewusstsein. Seine Wunde schmerzte, doch es war erträglich. Für den Abend ließ Clemens ihm etwas von dem Opiumsirup da.
    »Nehmt nicht zu viel davon, es beansprucht das Herz!«, mahnte er. »Wir müssen jetzt gehen, damit die Schwestern nicht misstrauisch werden. Aber Lucia und ich werden Euch morgen wieder besuchen.«
    »Ich werde auch ...« Elisabeth konnte sich kaum von ihrem Ritter trennen. Sie schien ihre eigenen Schmerzen gar nicht mehr zu spüren, wenn sie seine Hand hielt und sein Gesicht streichelte.
    »Du wirst zu Hause bleiben, die Wunden an deinem eigenen Körper versorgen und dich brav bei Frau Margarethe sehen lassen!«, sprach Lucia ein Machtwort. »Was du heute riskiert hast, war fahrlässig! Was hast du davon, wenn dein Ritter schließlich gesund wird, aber dein Gatte schlägt dich tot?«
    Elisabeth zuckte die Achseln. »Das wird er ohnehin einmal tun. Aber meinst du wirklich, Adrian wird genesen?«
    Clemens nickte. »Es kann natürlich immer zu Entzündungen kommen« schränkte er dann jedoch ein. »Er wird in den nächsten Tagen sicher noch Fieber haben, und die Schulter wird anschwellen. Aber mit ein bisschen Glück und Gottes Hilfe wird er das alles überstehen. An seiner Wunde wird er jetzt jedenfalls nicht mehr sterben. Die sollte zuheilen wie jede andere Verletzung auch.«

3
 
    L ucia und Clemens ritten gleich am nächsten Morgen zurück zum Kloster. Lucia empfand ihre neue Freiheit als fast berauschend. Als verheiratete Frau schnüffelte ihr niemand mehr nach. Wurde Clemens nach seinem Verbleib gefragt, so erzählte er nur vage etwas von Krankenbesuchen in der Stadt. Genaueres wollte niemand wissen. Die Ritter und Edelfrauen hatten andere Interessen als die Furunkel und Leibschmerzen irgendwelcher Bürger.
    Umso mehr stand Elisabeth unter Beobachtung. Die Herzoginmutter hatte ihre Verletzungen natürlich bemerkt und brannte darauf zu erfahren, womit die junge Frau ihren Gatten so aufgebracht hatte. Ihr langes Ausbleiben am letzten Tag - trotz der Schwellungen und Wunden im Gesicht - war ihr ebenfalls suspekt. Lucia war froh, dass sie Elisabeth zumindest am ersten Tag nach der Operation dazu bewegen konnte, auf der Burg zu bleiben. Dabei sorgte sie sich schrecklich und hätte lieber ein paar Stunden früher erfahren, wie es Adrian ging.
    »Vielleicht ist er tot, und ich weiß nichts davon ...«, flüsterte sie tonlos, als Lucia sich verabschiedete.
    Lucia schüttelte den Kopf. »Ach was, dann hätten die Nonnen dir einen Boten geschickt. Schon, damit sie ja nicht vor Zusage der Kostenübernahme mit den Totenmessen anfangen! Bestimmt geht es ihm gut. Und wir werden auch zurück sein, so rasch wir können.«
 
    Adrian von Rennes war allerdings in eher schlechter Verfassung, als Clemens und Lucia nach ihm sahen. Er war fiebrig und nur halb bei Bewusstsein; immerhin wehrte er sich erfolgreich gegen die Schwester Apothekerin, die eben Anstalten machte, die so sorgsam genähte Wunde wieder zu öffnen.
    »Der Eiter muss ablaufen können!«, erklärte sie den entsetzten Ärzten. »Seht doch, wie das Fleisch angeschwollen ist. Diese ganzen neumodischen Ideen! Wir hätten statt der vielen Umschläge lieber versuchen sollen, die Eiterung zu fördern. Und wir sollten ihn zur Ader lassen. Der Mond steht zurzeit günstig!«
    »Die Wunde ist nicht vereitert, und die Schwellungen sind ganz normal«, beruhigte Clemens die Nonne. »Wir geben ihm jetzt Eichenrindentee, machen kühlende Umschläge, legen Salbe auf und warten ab.«
    »Vor allem warten wir hier ab!«, wisperte er Lucia zu, während die Klosterfrau sich grummelnd bereit erklärte, den Tee zu bereiten. »Zumindest einer von uns muss bei ihm wachen, die Frau bringt ihn sonst noch um!«
    Deshalb wurde es später Abend, bis Clemens und Lucia es endlich wagten, Adrians Krankenbett zu verlassen und zurück zur Burg zu reiten. Dem Ritter ging es bereits etwas besser; zumindest war er wach und fest entschlossen, niemanden an seine Wunde zu lassen, bevor Clemens zurückkehrte.
 
    Elisabeth war

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