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Die Pestglocke

Die Pestglocke

Titel: Die Pestglocke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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südafrikanischen Polizei tätig. Wenn er den Fall als solchen bestätigt, dann wird er uns auch Tipps geben können, nach welcher Sorte von Leuten wir Ausschau halten sollen. Er ist in diesem Moment auf dem Weg von Kapstadt hierher.«
    Ich sah auf die Uhr. »Ich glaube, ich mache mich auch lieber auf den Weg.« Angesichts der Menge von Alkohol, die Malcolm getrunken hatte, war er wohl eingeladen worden, in Brookfield zu übernachten. Es konnte spät werden, worauf ich gerade keine Lust hatte. Und Samstagmorgens frühstückte ich immer mit meiner Mutter, es passte mir also ganz gut, nach Hause zu fahren.
    »Eins noch, ehe Sie gehen, Illaun«, sagte Malcolm, als ich aufstand. »Sie wollten vorhin etwas über den Schwarzen Tod sagen. Wurde nicht vor mindestens einem Jahrhundert bewiesen, dass es sich dabei um Beulenpest handelte, von Rattenflöhen übertragen und alles?«
    »Beulenpest wird ohne Frage auf diese Weise verbreitet. Aber sie stimmt nicht mit dem Tempo und der Tötungsrate des Schwarzen Todes überein. Und sie spiegelt nicht alle Symptome wider, die in den Chroniken jener Zeit beschrieben werden.«
    »Aber niemand hat je bewiesen, dass es etwas anderes war.«
    »Nein, aber das schließt nicht aus, dass es doch etwas anderes war. Übrigens, habt ihr nicht gehört, was Terry zu mir sagte, als sie ihn zum Krankenwagen trugen. Er sagte: ›Es ist nicht das, was Sie glauben. Es ist schlimmer, viel schlimmer.‹«
    Malcolm zuckte mit den Achseln; Finian schien wenig beeindruckt.
    Ich verabschiedete mich von Malcolm, und Finian brachte mich noch zur Eingangstür. »Die Wettervorhersage ist gut, am Wochenende wird also viel los sein«, sagte er und blickte zum Himmel.
    Ich wusste, was er sagen wollte. Finian zog es vor, dass ich ihn in Ruhe ließ, wenn er unter Stress war. Nicht dass er sich in einen Mr. Hyde verwandeln würde, aber jahrelange Gewohnheit hatte ihn überzeugt, dass er ungestört besser arbeiten konnte. Wenn wir nur schon verheiratet wären!
    »Ruf an, wenn du Hilfe brauchst. Wann rechnest du mit einer Nachricht vom National Trust?«
    »In den nächsten Tagen. Ich werde mir Zeit nehmen, es mit dir durchzusprechen.«
    Wir küssten uns und sagten gute Nacht.
    Als ich zu Hause eintraf, kam meine Mutter gerade von einem Spaziergang am Boyne mit unserer dänischen Dogge Horatio zurück. Es war manchmal amüsant, die beiden zusammen zu sehen, besonders, wenn er vorn lief – Mutter war so winzig, dass es aussah, als würde er sie spazieren führen. Ich parkte neben ihrem roten Kleinwagen vor dem Bungalow, den wir uns teilten, nicht weit von der Biegung des Boyne an der Straße nach Dublin gelegen. Am westlichen Horizont war immer noch ein Streifen Blau zu sehen, aber auf der Erde war es dunkel, und ich bemerkte erleichtert, dass sie eine Taschenlampe mit auf ihren Spaziergang genommen hatte.
    Sie erzählte mir, dass sie am Nachmittag im Pflegeheim gewesen war, wo mein Vater, ein Opfer der Alzheimerschen Krankheit, betreut wurde. »Es gefiel mir nicht, wie er aussah«, sagte sie. »Es geht ihm gar nicht gut.«
    Wir hatten seit Weihnachten einen starken körperlichen Verfall beobachtet. Aber man konnte nicht viel über seinen geistigen Zustand sagen; sein Verstand war ihm – und uns – schon vor langer Zeit entglitten.
    Wir standen noch einen Moment draußen und bewunderten den Himmel, bevor jeder seiner Wege ging. Mutter steuerte die Haustür an, während ich kehrtmachte, um nach hinten zu einem eigenen Eingang in den größeren Teil des Hauses zu gehen, der auch mein Büro enthielt.
    Ich hatte mich eben umgedreht, als meine Mutter sagte: »Tom Geraghty hat mich heute Abend besucht.«
    »Stadtrat Tom Geraghty?«
    »Ja, wir sind alte Freunde, weißt du«, sagte sie mit einem Funkeln in den Augen.
    Manchmal fragte ich mich, ob die »alten Freunde« meiner Mutter wirklich nur Tee mit ihr getrunken hatten. Tom Geraghty war ein gewählter Volksvertreter und der Vorsitzende des Stadtrats von Castleboyne.
    »Worüber habt ihr gesprochen?«
    »Unter anderem über dich.«
    »Über mich? Wieso habt ihr über mich gesprochen?« Keine Sorge, Illaun. Sie ist deine Mutter, sie ist stolz auf dich.
    »Ach, er hat nur gefragt, wann du heiratest, ob ihr Kinder haben wollt – solche Dinge eben.«
    »Mutter!« Keine Sorge? Ich hätte sie würgen können. Vermutlich berichtete sie diesen Teil der Unterhaltung, um selbst etwas in Erfahrung zu bringen.
    »Ich glaube, er wollte mich in Wirklichkeit über dich aushorchen«, fuhr

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