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Die Pestglocke

Die Pestglocke

Titel: Die Pestglocke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Herzen zu kommen.
    »Vielleicht hast du recht«, sagte ich und stand auf, um zu gehen. »Danke.«
    »Da wäre noch eine Sache«, sagte sie, als Abdulmalik mir bereits die Tür aufhielt. »Da sein Tod letzten Endes doch aus dem Unfall resultiert haben könnte, müssen wir dem amtlichen Leichenbeschauer den Fall melden, und es wird vielleicht eine Autopsie geben.«
    Weit davon entfernt, mich zu beunruhigen, empfand ich das sogar als willkommene Nachricht. Es war eine weitere Möglichkeit, herauszufinden, was Terry Johnston getötet hatte.
    Nach meiner Überzeugung war der Schwarze Tod eine in hohem Maß bösartige Krankheit, die in mehreren aufeinanderfolgenden Wellen an Stärke nachgelassen hatte, bis sich eine Form entwickelt hatte, die die Menschheit nicht mehr über Nacht auszulöschen drohte. Eine Form, die dahintergekommen war, dass es nicht im Interesse des Erregers war, so spektakulär tödlich zu wirken. Und so war die Information von einer Mikrobengeneration zur nächsten weitervermittelt worden, bis es die allgemeine Richtlinie wurde: Löscht sie nicht aus. Nach dem, was ich eben miterlebt hatte, stellte sich für mich nun die Frage: Hatten wir den ursprünglichen Stamm wieder zum Leben erweckt? Den, der von der neuen Strategie noch nichts wusste?
    Auf dem Parkplatz öffnete ich die Türen und Fenster des Freelanders, der in der Sonne gestanden und sich so aufgeheizt hatte, dass man nicht einsteigen konnte. Während ich wartete, bis er sich abkühlte, rief ich Finian an.
    »Ich schlage vor, du vergisst dein Büro heute«, sagte er. »Komm raus und erhol dich. In Kürze wird ein Haufen Gartenbaujournalisten eintreffen, aber bis Mittag müsste ich fertig sein mit ihnen. Vielleicht können wir uns dann ein wenig mit Googleboyne beschäftigen.«
    »Klingt verlockend. Ich muss erst noch ein paar Dinge erledigen, aber irgendwann komme ich dann.«
    Ich stieg in den Wagen und rief Peggy an. »Ich bin im St. Loman. Leider habe ich eine schlechte Nachricht. Terry Johnston ist heute Morgen gestorben.«
    »Du meine Güte. Ich hab ihn am Freitagabend noch gesehen. Er sah nicht gut aus, aber ich hätte nie gedacht ... du lieber Himmel, wie furchtbar.«
    »Die Ärzte im St. Loman suchen händeringend nach Verwandten. Kennst du jemanden, mit dem sie Kontakt aufnehmen könnten?«
    »Ich fürchte nein. Er war ein seltsamer Kauz. Ich habe ihn nie richtig kennengelernt, obwohl er während der Ausgrabung oft im Büro vorbeigeschaut hat. Er hat mich immer vollgequatscht, und dann hat er meist um einen Vorschuss auf seinen Lohn gebeten.«
    »Ja, das habe ich in seiner Akte gesehen.«
    »Terry war permanent knapp bei Kasse. Er schien immer eine Schuld mit einer neuen zu begleichen. Er hat mir wohl einfach leid getan. Und wie dürr er war – er hat auch nicht richtig gegessen.« Peggy hatte eine Schwäche für Versager.
    »Er war HIV-positiv, wahrscheinlich bekam er also teure Medikamente verordnet. Hat er davon je etwas erwähnt?«
    »Nein, aber das müsste die Arzneimittelverordnung abgedeckt haben. Er dürfte, egal wie hoch die tatsächlichen Kosten waren, nur eine monatliche Pauschale gezahlt haben.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass er seine Prämie ein paar Tage vor allen anderen erhalten hat?«
    »Ja. Er sagte, er habe Geburtstag, und er wollte feiern. Ich … ich dachte, das geht schon in Ordnung.«
    »Ich werfe dir nichts vor, Peggy. Ich wollte nur bestätigt wissen, was ich in den Abrechnungen gesehen habe. Wo hat Terry gewohnt, während er bei uns gearbeitet hat?«
    »Ich glaube, er hat sich mit ein paar anderen Jungs ein Haus in Navan geteilt, aber aus irgendeinem Grund hat er mir die Adresse nie gesagt. Der Einzige, der wissen könnte, wo er gewohnt hat, ist Benjamin Adelola.«
    »Hm ...« Ich hatte noch nichts von Oisin McKeever gehört. »Okay, danke. Ich komme heute wahrscheinlich nicht mehr ins Büro, aber ich melde mich gelegentlich bei dir.«
    Ich wollte gerade losfahren, als ich einen Anruf von Muriel Blunden erhielt. Ich erzählte ihr von Terry Johnstons Tod.
    »Wie traurig, dass er starb und niemand von seinen Angehörigen wusste überhaupt, dass er krank war«, sagte sie. »Falls wir von offizieller Seite etwas tun können, um seine Verwandten ausfindig zu machen, lassen Sie es mich wissen.«
    Das erinnerte mich an etwas: Terrys Besucher. Ob er wohl noch einmal auftauchen würde? »Wird gemacht. So, und was haben Sie auf dem Herzen?«
    »Ich habe über das lokale Interesse an der Skulptur

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