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Die Pestglocke

Die Pestglocke

Titel: Die Pestglocke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Schlüssel für das neue Schloss haben. Das ist zu gefährlich. Sie werden auch nachts das Fenster schließen müssen, selbst wenn Sie zu Hause sind.«
    »Ich bin aber nicht wegen des Schlüssels fast überfahren worden«, sagte ich und befühlte vorsichtig meinen Hals.
    Gallagher überlegte einen Augenblick. »Stimmt. Es sei denn, der Fahrer hatte eine Stinkwut, weil sein Plan nicht funktioniert hat.« Er stand auf, um zu gehen.
    »Da ist noch eine ... Nein, vergessen Sie es.« Ich wollte ihm erzählen, dass Ben Adelola und Darren Byrne möglicherweise auch irgendwie in Zusammenhang mit der Skulptur standen, aber das würde an diesem Punkt nicht viel Sinn für Gallagher ergeben.
    »Worum geht's?«
    Ich stand ebenfalls auf. »Hat nichts mit der Sache zu tun. Es ist nur ... Ich habe Sie nie gefragt, wie sich alles … Sie wissen schon.«
    »Die Scheidung ist durch. Ich kann die Kinder sehen. Ich bin mit niemandem zusammen. Und wie sieht es bei Ihnen aus? Sie heiraten bald, habe ich gehört?«
    »Hm. Wir haben noch keinen Termin festgelegt.«
    »Na, schieben Sie es nicht zu lange vor sich her«, warnte er. »Danke für den Kaffee. Wenn ich die Geschichte mit Pete erledigt habe, schaue ich bei den Boltons vorbei. Auch wenn sie nicht direkt für die Drohung gegen Sie verantwortlich sind, soll sich ruhig herumsprechen, dass der Teufel los ist, wenn es noch weitere Einschüchterungsversuche gibt.«
    Als ich ihn zum Wagen begleitete, bemerkten wir eine riesige Gewitterwolke, die am anderen Ende der Stadt am Himmel aufgestiegen war. Ihr Blumenkohl-Schädel ruhte auf einer Säule, die wie Alabaster aussah.
    »Sieht nach Wetteränderung aus«, bemerkte Gallagher.
    »Ich hoffe, es regnet noch nicht heute Abend. Finian veranstaltet in Brookfield ein Grillfest. Hätten Sie nicht Lust, zu kommen?«
    »Sehr gern.«
    »Seien Sie gegen sieben dort.«
    Ich ging ins Haus, um Fran und Finian anzurufen.
    Um fünf begann es zu regnen, und zwei Stunden später regnete es immer noch – kein leichtes Nieseln, sondern ein tropischer Guss, der auf das Glasdach des Wintergartens hämmerte und wie flüssige Vorhänge an den Seiten herabströmte. Finian und ich standen da, schauten nach draußen und konnten kaum glauben, wie plötzlich das Wetter umgeschlagen war. In der Ferne vernahmen wir Donnergrollen.
    Gegen sechs hatte er die Idee mit dem Grillfest aufgegeben und so viele Leute wie möglich angerufen, um ihnen abzusagen. Ich traf ein, als er gerade mitten in seinen Anrufen war und übernahm ein paar für ihn. Manche der Eingeladenen konnten wir nicht erreichen, nahmen aber an, dass die meisten von allein draufkommen würden; für alle, die trotzdem auftauchten, wollten wir einfach Tiefkühlpizza machen, dazu mischte ich ein paar Schüsseln Salat.
    Letzten Endes kamen nur zwei Leute – Fran und Matt Gallagher. Erstere wusste ohnehin nichts mit sich anzufangen, da sie die Stadt nicht verlassen durfte, um zur Arbeit zu fahren. Gallagher sagte, er sei gekommen, um mir von seiner Begegnung mit Ross Mortimer zu berichten; aber ich wusste, dass er der Aussicht auf eine Mahlzeit und einige Gläser Wein ohne seine Kollegen nicht widerstehen konnte.
    Kaum hatte ich die beiden einander vorgestellt, waren Fran und Matt in der großen Küche ins Gespräch versunken, während sie auf die Pizzas warteten. Arthur schlief im Wohnzimmer – mir schien, er verbrachte dieser Tage ebenso viel Zeit mit Schlafen wie Bess, die zu seinen Füßen lag.
    »Du bleibst trotzdem über Nacht, oder?«, fragte Finian über das Prasseln des Regens hinweg. Als ich ihn angerufen und ihm von dem Vorfall an der Brücke erzählt hatte, hatte er darauf bestanden, dass ich für die Nacht in Brookfield blieb.
    »Höchstwahrscheinlich«, murmelte ich. Ich befühlte meinen Nacken, der inzwischen nicht mehr nur weh tat, sondern auch ziemlich steif war. Ich hatte versucht, mich ein wenig auszuruhen, ehe ich für den Abend aufbrach, aber keinen Weg gefunden, bequem zu liegen. »Übrigens«, sagte ich und hob die Stimme, »ich hab das Zeug gelesen, das du mir gestern Abend aus der Datenbank gezogen hast. Danke.«
    »Ich habe selbst kaum etwas davon aufgenommen. War etwas Interessantes dabei?«
    »Die Bestätigung, dass das Bildnis der Muttergottes öffentlich verbrannt wurde. Und dass die konfiszierten Schätze aus dem Schrein einen hübschen Beitrag zum Vermögen Heinrichs VIII. leisteten.«
    »Vielleicht finden wir einen Hinweis auf die Herkunft dieser anderen Statue, wenn wir zum

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