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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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aufnehmen konnte. Die Saiten waren noch immer warm.
    Jon-Tom inspizierte die Duar gründlich. »Sieht in Ordnung aus.«
    »Was 'n Anblick«, bemerkte Mudge. »Ich weiß zwar, daß man 'ne Maschine über'itzen kann, 'n Zugtier, 'ne Party oder 'ne Dame, 'ab aber noch nie jemanden gese'en, der 'n Instrument über'itzt.«
    »Zuviel Gesang über Feuer und Brennen und Flammen.« Zärtlich streichelte er das kostbare Instrument und wandte sich dann wieder Clodsahamp zu. »Sie haben von Störungen gesprochen, die sich speziell gegen uns richten könnten. Meinen Sie, daß dies eine solche war?«
    Der Hexer überlegte. »Schwer zu sagen. Ich konnte zwar keine ungewöhnliche Bösartigkeit entdecken, aber das beweist gar nichts außer der Tatsache, wie sehr das Alter doch meine Sensitivität beeinträchtigt hat. Eines ist allerdings sicher. Ob das hier nun dazu gedacht war, uns aufzuhalten, oder ob es nur eine Störung innerhalb der ganzen Reihe war, sie war jedenfalls schlimmer als die meisten. Und je mehr der Zorn und die Wut des Wanderers wachsen, um so gefährlicher werden seine Störungen vermutlich. Von jetzt an müssen wir nachts Wache halten, damit uns nicht irgendeine lebensbedrohliche Störung im Schlaf erwischt.«
    »Ich übernehme die erste Wache heute nacht«, erbot sich Colin. »Ich mag die Nacht.«
    »Ich nehme die zweite«, warf Mudge eilig ein. »Bin lieber früh dran als spät.«
    Jon-Tom seufzte. »Schätze, dann habe ich wohl die Friedhofswache erwischt. Dormas, ich wecke dich, wenn meine Schicht zu Ende ist.« Sie nickte.
    Sorbl hatte nicht oft Gelegenheit anzugeben. Diesmal konnte er es tun. »Und ich werde natürlich die letzte und längste Wache übernehmen. Da ich zur Gattung der Buboninae gehöre, behagt mir die Nacht mehr als allen anderen von euch.«
    »Vorausgesetzt daß Dormas den Alko'olvorrat gut im Auge be'ält«, murmelte Mudge, an Jon-Tom gewandt. »Und was is mit Euch, Euer Schlauschaft?«
    Clodsahamps Gebaren war äußerst herablassend. »Ich bin der mächtigeste Hexer der Welt, ganz zu schweigen davon, daß ich auch das Gehirn dieser kleinen Truppe bin. Ich werde mich nicht selbst bewachen.«
    »Das 'abe ich mir schon gedacht.«
    »Hüte deine Zunge, Wasserratte! Wenn du die Führung unserer Gruppe übernehmen willst, werde ich...«
    »Nein, nein, ich nich, Euer Zauberschaft.« Der Otter grinste.
    »Fern sei es mir, die Gerechtigkeit Eurer ehrfurcht gebietenden Entscheidungen an zu zweifeln.«
    »Wenn du mal auf die Dreihundert zugehst«, knurrte der Hexer, »wirst du auch feststellen, daß du ein Maximum an Schlaf brauchst.«
    Der Morgen graute, klar und kalt. Colin gähnte, streckte sich und sprach mit seinen Gefährten, die noch immer in ihre Decken und Schlafsäcke eingerollt waren.
    »Ich kümmere mich um das Feuer.«
    »Du könntest doch nicht mal ein Feuer machen, wenn dich jemand in öl tränkte und dir eine Fackel zwischen die Zähne schöbe.«
    »Was?« Der Koala erhob sich rasch und drehte sich schnell im Kreis. Das einzige andere Mitglied der Expedition, das bereits auf den Beinen war, war Mudge. Der Otter stand an der gegenüberliegenden Seite des Lagerfeuers und musterte den Wald.
    Colin funkelte ihn an. »Einmal lasse ich das noch durchgehen. Es ist noch zu früh für so was.«
    »Wa?« Mudge drehte sich um und musterte ihn neugierig.
    »Nichts.« Colin beugte sich über den Haufen toten Holzes, das von ihrer Feuerholzsuche des Vorabends übriggeblieben war, um mehrere Stücke davon über der grauen Asche aufzutürmen.
    Mudge zuckte die Achseln. »Was willste denn essen? Beeren, Nüsse?«
    »Spielt keine Rolle«, lautete die schnelle Antwort. »Die größte Nuß von allen haben wir bereits im Lager. Vielleicht ist es aber auch ein Früchtchen.«
    Der Otter wirbelte herum. »Nun schau mal 'er, Chef, man kann die Gastfreundschaft anderer auch über strapazieren!«
    Zunächst schien Colin ihn gar nicht zu hören. Dann hob er den Blick und sah, wie Mudge ihn anstarrte, die Augen gefährlich verengt. Er hielt mitten im Entzünden des Feuers inne. »Sprichst du mit mir, Pilger?«
    »Ja, und ob ich mit dir spreche, Keksohr. Was 'aste 'n damit gemeint?«
    »Was habe ich womit gemeint?« Colin war ebenso verwirrt wie erregt.
    Dormas hob den Kopf unter ihrer Decke hervor und lugte verschlafen in die Welt hinaus. »Wenn ihr beiden Kleinen euch streiten wollt, würde ich es sehr schätzen, wenn ihr es woanders tätet. Ich arbeite noch immer an meinem Schönheitsschlaf.«
    »Und es weiß

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