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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ja jeder, wie nötig du den hast, Meckervettel.« Die Hengstlin war sofort wach. Sie vollführte eine Seitwärtsrolle auf die Knie und blickte sich im Lager um. »Wer hat das gesagt? Wo ist der Bastard, der das gesagt hat?«
    Mudge und Colin waren viel zu sehr damit beschäftigt, einander in Grund und Boden zu starren, um auf sie zu achten.
    »Wenn du unsere Gesellschaft nich mehr magst, Kumpel«, knurrte der Otter, »ist es uns ein Vergnügen, ohne dich weiterzumachen.«
    »Ohne dein Gesicht käme ich tatsächlich aus. Übrigens auch ohne deinen Hals, deine Pfoten und den Rest deines herunter gekommenen Körpers. Tatsächlich könnte sogar die ganze Welt gut ohne dich auskommen.«
    »Ach, is das so?« Der Otter griff nach seinem Schwert.
    »Einen Augenblick mal!« Colins Zorn war echter Verwirrung gewichen.
    »Mehr brauch ich auch nich, um dir 'n paar Manieren beizubringen, du...« Colin schnitt ihm das Wort ab.
    »Nein, denk doch mal einen Augenblick nach, Pilger. Ich habe gerade überhaupt nichts gesagt.«
    »Der Gedrungene hat recht.« Beide drehten sich um und erblickten Clodsahamp, der sich erhoben hatte und die Luft um sie herum musterte. »Zügelt euer Temperament, ihr beiden. Heute morgen herrscht Unheil vor. Auf, alle Mann, aufwachen!«
    »Wa...« Jon-Tom rollte unter seiner Decke hervor. »Was ist hier los?«
    »Steh auf, Jon-Tom!«
    Mudge und Colin hatten ihr Geplänkel bereits vergessen und starrten den Bannsänger an. »Ist der immer so?« erkundigte sich Colin.
    Mudge seufzte. »Ich fürchte, ja. Is ganz gut, ihn dabeizu'aben, wie er ja gestern beim 'itzezauber gezeigt 'at, auch wenn er 'n bißchen prüde is und faul wie 'n Stinkstiefel. Aber er is 'n Bannsänger erster Güte, wenn er gerade in Form is, was allerdings nich immer stattfindet.«
    »Das habe ich gehört, Mudge.« Jon-Tom setzte sich auf und kämpfte mit seinem Hemd. »Wer bist du eigentlich, daß du einen anderen faul nennst?«
    »Ruhe, alle Mann!« befahl Clodsahamp mit herrischer Stimme. Er wandte sich von ihnen ab und schlenderte sanft zu dem kleinen Baum hinüber, wo der mißtrauische Sorbl noch immer Wache hielt. »Was hat sich dem Lager genähert?«
    »Nichts, Meister. Nichts ist gekommen oder gegangen, nicht mal eine Echse. Aber... ich spüre etwas. Ich hielt es für nicht der Sache wert, um deswegen jemanden aufzuwecken. Es ist erst seit Sonnenaufgang da.«
    Clodsahamp nickte anerkennend. »Gut. Du lernst langsam das Mißtrauen. Dann waren die ganzen Lektionen doch nicht umsonst. Ich spüre es auch.«
    Jon-Tom kletterte auf die Beine und versuchte, Geist und Augen zu klären, die beide noch vom Schlaf umnebelt waren.
    »Was spüren Sie? Ich kann nichts erkennen.«
    Der Hexer ging wieder in Richtung seines Schlafbeckens, als er plötzlich von einer herausfordernden, hämischen Stimme gebremst wurde. »Was glaubst du wohl, wo du da hingehst, du seniler alter Furz? Du hältst dich wohl für zäh wegen dieses Panzers. Na, der ist zwar hart, aber nicht dein Kopf, denn der ist so weich wie eine reife Tomate.«
    »Wer hat das gesagt?« Jon-Tom blickte Mudge an. Mudge wiederum schielte vorsichtig zu Colin hinüber, der den Blick erwiderte.
    »Du hast doch wohl nicht mein Feuermachen beleidigt, oder?«
    »Natürlich nich, Kumpel. Ich 'abe nix dergleichen getan. Und du ‘ast mich auch nich angeblökt, als ich gerade was zum Frühstück sammeln ge'en wollte?«
    »Nein. Warum sollte ich?«
    Clodsahamp war bereits bis zum anderen Ende des Lagers weitergeschritten, als die Stimme wieder ertönte. »Kannst wohl nicht mal mehr in einer graden Linie gehen, wie? Kein Zweifel, ein typischer Fall fortgeschrittenen Altersschwachsinns. Die Frage ist nur, was zuerst flöten geht: das Gehirn oder der Körper.«
    Der Hexer wich ein paar Schritte zurück, und die Stimme verstummte. »Das ist eine Mauer«, verkündete er entschieden. Die anderen gafften ihn an.
    »Eine Mauer?« murmelte Jon-Tom. Er blickte an die Stelle vor dem Hexer, konnte aber nichts als klare Luft wahrnehmen.
    »Aber es ist doch alles normal, alles und jeder ist normal. Die Welt ist unverändert.«
    »Es ist mit Sicherheit eine gezielte Störung«, fuhr Clodsahamp fort, »ausgelöst, um uns aufzuhalten. Mit Sicherheit besitzt das Individuum, nach dem wir suchen, Kraft und Talent, auch wenn seine Gedanken verschroben und seine Methoden unorthodox sein mögen. Wir befinden uns in einem Käfig.«
    »Ich kann aber keine Stäbe erkennen, Meister.« Sorbl breitete die Flügel aus und erhob

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