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Die Pfanne brät nicht!

Die Pfanne brät nicht!

Titel: Die Pfanne brät nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Diestel
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weiser Voraussicht, und natürlich nicht ohne Höllenangst, vorne sofort in die fünf Kassen. Dort ist man seines Lebens nicht sicher – der Horror schlechthin! Die begehrten, weil spottbilligen Kleingeräte wie Hacken, Schaufeln und Fugenkratzer kommen heillos ineinander verkeilt übers Band gerollt, werden über unseren Köpfen geschwenkt oder uns fast in die Augen gestochen. Ganz zu schweigen von den großen Foltergeräten wie Besen, Spaten und Harken, die uns schon die eine oder andere Beule beschert haben.
    «Entschuldigen Sie bitte! Können Sie mir diese Teile bitte raussuchen?» Die Kundin hält mir einen mit Bleistiftstrichen bekritzelten Zettel vor die Nase.
    Ratlos schaue ich mir die Hieroglyphen an: «Was hat Ihre Tochter denn da Schönes gemalt?» Was soll das sein?
    «Na, das sind doch einige der Gartengeräte, die Sie heute im Angebot haben. Die hat mein Mann vom Prospekt abgemalt!»
    Irgendwann kam die Meldung nach vorne, dass es keine Gartentische mehr gebe, für den Fall, dass die Kunden nachfragen sollten. Zwei Stunden (!) später steht eine Kundin mit einem Gartentisch an meiner Kasse. Ich schaue sie ziemlich verwundert an und frage sie, wo sie denn den jetzt noch her hätte? Sie strahlt mich an und erzählt mir ganz stolz, dass sie um halb acht schon vor der Tür gestanden hätte. Als die Pforte sich öffnete, hätte sie sich den Tisch geschnappt und sich damit in eine ruhige Ecke verzogen. Dort hat sie dann auf ihre Tochter gewartet, die sie abholen wollte. Stolze Leistung! Währenddessen hätte sie locker und ganz gemütlich in der Bäckerei nebenan ein großes Frühstück genießen können.
    Die Fachfragen, mit denen wir an unseren «grünen» Tagen zugeschüttet werden, lassen unsere Phantasie zur Höchstform auflaufen. Da hat man das Gefühl, Fachverkäuferin für Grünzeug zu sein.
    «Wie hoch wird der Gummibaum?»
    «Wie viele Zitronen, Orangen oder Bananen wird die Pflanze wohl tragen?»
    «Welche Farbe werden die Blüten haben?»
    «Ist die Blume für draußen oder drinnen?»
    «Braucht der Bodendecker viel Sonne?»
    «Wie viel Flüssigkeit benötigt so eine Konifere?»
    Ich habe absolut keinen grünen Daumen, und so erzähle ich ab und an Dinge, die nicht wirklich zum Wohle der Pflanzen beitragen. Aber wenn die Fachfrau für Grünes das sagt, kann man sich drauf verlassen!
    Heute im Angebot: der neue THEO - PC
    An PC -Tagen ist die Schlange draußen immer am längsten. An der Einkaufswagenbox vorbei zieht sie sich über die gesamte Ladenlänge. Manches Mal geht dann einer von uns hinaus, zählt die Leute und bleibt nach dreiviertel der Schlange mit einem Lächeln stehen und sagt: «Bis hierhin wird wohl jeder einen bekommen.» Gemein, ja? Aber was meinen Sie, was dann los ist? Die hinteren werden nervös und versuchen, sich – möglichst unauffällig – vorzudrängen. Bevor Panik ausbricht und wir wütend mit Einkaufswagenchips bombardiert werden, lenken wir ein: «War ja nur Spaß!»
    3 - 2 - 1 -meins, und der heiß ersehnte PC wird von der Palette gezerrt. Man setzt sich drauf und wartet auf den Kumpel mit dem Einkaufswagen.
    Die Kassenplätze werden an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen unter den Verkäuferinnen hoch gehandelt. Sie sind heilfroh, wenn sie sich dort verkrümeln dürfen. Auch wenn sie da mit der gleichen schier endlosen Warteschlange und den darin nörgelnden Kunden zu kämpfen haben. Typisch sind auch die «Schlangenhüpfer», die hektisch wieder und wieder von einer Wartereihe in die andere wechseln und dabei abzuschätzen versuchen, an welcher Kasse die schnellere Kassiererin sitzt, wo die leersten Einkaufswagen und die wenigsten Rentner sind. Als könnten sie vorhersehen, ob die EC -Karte defekt ist, die Bonrolle gewechselt werden muss oder einer zu wenig Geld dabei hat! Aber das kennen wir ja alle!
Jeder
steht
immer
an der langsamsten Kasse! Sie sicherlich auch! Genauso wie ich!

[zur Inhaltsübersicht]
    Es lebe der kleine Unterschied
    Es ist höchst interessant, den Kunden individuell zu studieren. Beim Einkaufen zeigen sich die unterschiedlichsten Charaktere. Vor allen Dingen fällt wieder einmal auf, dass sich Männer und Frauen in ihrem Einkaufsverhalten erheblich voneinander unterscheiden. Man könnte glauben, es handle sich um zwei grundverschiedene Rassen. Ich spreche jetzt nicht von den bekannten Klischees, Frauen würden mehr quatschen, mehr einkaufen und länger dafür brauchen als Männer. Denn das kann ich eindeutig widerlegen!
    Männer
    Während sie

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