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Die Pfeiler des Glaubens

Die Pfeiler des Glaubens

Titel: Die Pfeiler des Glaubens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ildefonso Falcones
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spornte seinen Falben an und ritt über die am Boden verstreuten Bruchstücke der Kreuze und Heiligenbilder. Die Morisken stießen bei diesem Anblick ein erneutes Freudengeheul aus. Shihab, der Büttel des Dorfes, grüßte ihn aus der Ecke vor dem Altar, wo die Christen versammelt waren. Ibrahim ritt langsam auf sie zu.
    »Die ganzen Alpujarras stehen in Waffen!«, sagte er, ohne vom Pferd abzusteigen, als er bei Shihab angekommen war. »Partal will, dass ich die Frauen, Kinder und die kampfunfähigen alten Männer hierher bringe, damit sie in der Burg von Juviles in Sicherheit sind. Dorthin habe ich auch die Beute aus Cádiar gebracht.«
    Die Burg von Juviles lag ein wenig östlich vom Dorf. Das schwer zugängliche Bauwerk stammte aus dem 10. Jahrhundert. Die alten Mauern standen noch, wie auch einige der ursprünglich neun Türme. Der Burghof war groß genug, um die Morisken aus Cádiar aufzunehmen.
    »In Cádiar hat kein einziger Christ überlebt!«, rief Ibrahim.
    »Und was sollen wir mit denen hier machen?«, fragte ihn der Büttel und zeigte auf die Christen vor dem Altar.
    Ibrahim wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als ihm eine zweite Frage zuvorkam.
    »Und der hier? Was sollen wir mit dem hier machen?« Der Schmied zerrte Hernando zwischen den Christen hervor.
    Ein grausames Lächeln glitt über Ibrahims Gesicht, als er seinen Stiefsohn entdeckte. Diese verdammten blauen Augen! Am liebsten würde er sie dem Christenbastard …
    »Du hast doch immer gesagt, dass er ein verdammter Christenhund ist«, fluchte der Schmied.
    Das stimmte, das hatte er tausende Male gesagt … Aber jetzt brauchte er den Jungen. Der Monfí-Anführer hatte ihm das eindeutig gesagt, als Ibrahim von ihm seinen Sold gefordert hatte: das Schwert, die Arkebuse und den Falben des Hauptmanns Herrera, dem Anführer der Soldaten von Cádiar.
    »Du arbeitest weiter als Maultiertreiber«, hatte Partal befohlen. »Wir brauchen dich. Wir müssen alles, was wir unseren Feinden abnehmen, in die Barbareskenstaaten bringen und dort gegen Waffen eintauschen. Was hilft dir ein Pferd, wenn du die Lasttiere mit der Beute zu Fuß begleiten musst?«
    Aber Ibrahim wollte dieses Pferd unbedingt haben. Er glühte vor Verlangen danach, mit dem Schwert und der Arkebuse des Hauptmanns und noch dazu beritten gegen die verhassten Christen zu kämpfen.
    »Mein Stiefsohn Hernando wird die Lasttiere führen«, hatte er Partal geantwortet. »Er kennt sich aus: Er kann die Tiere beschlagen und heilen, und sie folgen ihm. Ich werde die Männer anführen, die du mir zuteilst, um die Beute zu verteidigen.«
    Partal strich sich über seinen Bart. El Zaguer, der Ibrahim gut kannte und alles mitbekommen hatte, setzte sich für ihn ein.
    »Ibrahim gibt einen besseren Soldaten als einen Maultiertreiber ab«, stellte er fest. »Er ist mutig und geschickt. Und ich kenne seinen Sohn: Hernando kann sehr gut mit den Tieren umgehen.«
    »Einverstanden«, gab Partal nach kurzem Überlegen nach. »Bring die Leute nach Juviles, und pass auf unsere Beute auf. Du und dein Sohn, ihr haftet dafür mit eurem Leben.«
    Und jetzt wollten die Leute in Juviles Hernando gefangen nehmen, weil sie ihn für einen Christen hielten. Ibrahim blieb auf dem Falben sitzen und stammelte ein paar unverständliche Worte.
    »Dein Stiefsohn ist ein Christ!«, brüllte der Schmied. »Das hast du selbst immer behauptet!«
    »Ja, beweise es ihnen, Hernando!«, forderte Andrés den Jungen hoffnungsvoll auf. Einer der Morisken wollte sich schon auf den Sakristan stürzen, aber der Büttel hinderte ihn daran. »Bekenne dich zu deinem Glauben, Hernando«, flehte der Sakristan.
    »Ja, mein Sohn. Bete zu Gott«, sagte Don Martín mit blutver schmiertem Gesicht und gesenktem Haupt. »Empfiehl dich dem wahrhaften …« Aber ein Fausthieb streckte ihn nieder.
    Hernando ließ den Blick über die anwesenden Muslime und Christen schweifen. Was war er eigentlich? Andrés hatte sich mehr um seine Bildung als um die der anderen Dorfjungen gekümmert. Der Sakristan hatte ihn immer besser behandelt als sein eigener Stiefvater. Aber auch der alte Hamid hatte ihn als Freund und Schüler angenommen und ihm geduldig die Gebete und die Lehren der Muslime beigebracht, den Glauben seines Volkes. In Cádiar hat kein einziger Christ überlebt! Das hatte zumindest Ibrahim behauptet. Kalter Schweiß stand Hernando auf der Stirn: Wenn sie ihn als Christen ansahen, war sein Schicksal besiegelt …
    Ibrahims Pferd tänzelte auf dem

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