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Die Pfeiler des Glaubens

Die Pfeiler des Glaubens

Titel: Die Pfeiler des Glaubens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ildefonso Falcones
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seinen Fingerspitzen hart wurden. Sie stöhnte. Er wollte sie an sich heranziehen, doch sie löste sich von ihm und führte ihn zur Wasserschüssel. Dann begann sie ihn langsam auszuziehen und zu waschen. Hernando setzte sich und gab sich dem wohligen Schauder hin, sobald ihre feuchten Hände über seinen Rücken, seine Schultern, seine Arme, seinen Bauch, zwischen seine Beine glitten …
    »Ich liebe dich … Ich bin dein … Nimm mich … Ich begehre dich … Führe mich ins Paradies«, hauchte sie.
    Schließlich kniete sie sich vor ihn und küsste ihn.
    »Du bist so wunderschön«, flüsterte Hernando. »Wie sehr habe ich diesen Moment …!«
    Fatima ließ ihn nicht ausreden. Sie schlang ihre Beine um seine Hüften und bewegte sich behutsam hin und her, bis ihre Scheide auf seinen erigierten Penis traf. Ihr beider Keuchen verschmolz zu einem einzigen Stöhnen, als sie sich nach hinten beugte und er tief in sie eindrang. Hernando hielt ihren Rücken, sein Körper war angespannt, seine Haut glänzte, und sie glitt auf der Suche nach der größten Befriedigung auf und ab. Fatima gab den Rhythmus vor: Sie folgte dabei seinem Stöhnen und Keuchen, dann hielt sie inne und saugte an seinem Ohrläppchen, küsste seinen Hals, sprach leise auf ihn ein, um seine Begierde zu besänftigen – nur um ihre rhythmischen Bewegungen dann wieder zu beschleunigen. Den Höhepunkt erreichten sie gemeinsam.
    Hernando heulte vor Lust auf, Fatima erlag ihrer Ekstase und schrie laut auf.
    »Ins Bett, Liebster, bring mich ins Bett«, bat sie ihn, als er aus ihr gleiten und sie aufheben wollte. »Nein, so. Bring mich so ins Bett!« Sie schlang ihre Beine fester um seine Hüften. »So, ineinander«, flehte sie. »Ich liebe dich.« Sie zog an seinen Haaren, während er sie zum Schlafgemach trug. »Bleib in mir … Liebe mich … Ich will dich in mir spüren!«
    Ineinander verschlungen gelangten sie zum Bett, sie küssten sich sanft, liebkosten sich, bis Fatima fühlte, dass Hernandos Begierde von Neuem erwachte. Sie liebten sich mit einer Lust, als wäre es das erste Mal. Später stand sie auf und bereitete Limonade und Trockenfrüchte vor, die sie ihm ans Bett brachte. Und während Hernando aß, glitt ihre Zungenspitze über seinen ganzen Körper, sie bewegte sich geschmeidig wie eine Katze, bis er auf ihr Spiel einging und sie mit seiner Zungenspitze zu erhaschen suchte, während sie sich lachend im Bett wälzte.

35
    8. Dezember 1573,
Mariä Empfängnis
    D ie Eheschließung lag inzwischen sieben Monate zurück. Aischa war nach ihrer sechzigtägigen Gefängnisstrafe freigekommen, und der Verwalter des Marstalls gestattete Hernando, dass sie mit Shamir zu ihnen in die Unterkünfte über den Stallungen zog. Fatima war im fünften Monat schwanger, und Saeta gewöhnte sich langsam an Hernando und seine Fürsorge. Hernando sprach allerdings nie wieder Arabisch mit ihm. Noch in ihrer Hochzeitsnacht hatte Hernando Fatima von dem Vorfall mit dem jungen Pferd und Don Diego erzählt.
    »Christ bleibt Christ!«, hatte sie ihm in einem Tonfall beschieden, der sich deutlich von dem ihrer Liebesschwüre unterschied. Die Behauptung, die einzige Religion seien die Pferde, machte sie eher misstrauisch. »Christen! Du darfst ihnen niemals trauen, Liebster. Pferde hin oder her, sie hassen uns. Verstehst du? Und ich liebe dich …« Dann hatte sie sich wieder voll und ganz ihrem Ehemann gewidmet.
    Hernando arbeitete von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Zweimal am Tag übte er mit den Pferden am Führstrick, und er legte ihnen einen immer kräftigeren, mit Honig bestrichenen Stock ins Maul, um sie auf das Trensengebiss vorzubereiten, das sie eines Tages in ihrem Maul tragen würden. Sandsäcke auf den Pferderücken sollten die Tiere an das Gewicht eines Reiters gewöhnen. Im Stall kratzte er ihnen die Hufe aus und bereitete sie auf den Moment vor, in dem sie zum ersten Mal beschlagen würden. Saeta war das erste der neuen Pferde, das im Innenhof einen Sandsack auf dem Rücken und einen recht dicken Stock im Maul zuließ. Zudem baten immer mehr Bereiter Hernando darum, sie bei einem Ausritt in die Stadt zu begleiten.
    Hernando ging in seiner Arbeit auf, und die Tiere strotzten vor Gesundheit. Zur Überraschung der Stallburschen schlug er vor, das übliche Futter zu ergänzen: Der hitzige Saeta sollte einen Brei aus gekochten Bohnen oder Kichererbsen mit Kleie und bei der Fütterung am Abend noch eine Handvoll Salz fressen. Für ein anderes, recht scheues Pferd

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