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Die Pfeiler des Glaubens

Die Pfeiler des Glaubens

Titel: Die Pfeiler des Glaubens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ildefonso Falcones
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werden ihnen die Häscher bestimmt nichts antun. Die beiden Männer bedeuten für die Engländer schließlich ein besonders hohes Lösegeld. Niemand wird sie belästigen. Habt Vertrauen zu Gott. Man wird sie gut behandeln, bis das Lösegeld eintrifft. Das ist das Gesetz der Ehre, das ist das Kriegsrecht.«
    Doch die Hoffnung, die in den Augen der Herzogin nach den Worten des alten Hidalgos kurz aufgeflackert war, verschwand im gleichen Maße, wie immer mehr schlechte Nachrichten die Halbinsel erreichten. Sir William FitzWilliam, dem Vertreter der englischen Krone in Irland, standen nur siebenhundertfünfzig Soldaten zur Verfügung, um die besetzte Insel gegen die Iren zu verteidigen, die immer noch für ihre Freiheit kämpften. Ihm kam die Ankunft so vieler feindlicher Soldaten wahrlich mehr als ungelegen, und sein Befehl war eindeutig: Jeder Spanier, der auf irischem Gebiet angetroffen wurde, sollte – unabhängig seines Standes – festgenommen und hingerichtet werden.
    Die Kundschafter Philipps II. und die Soldaten, die mithilfe der Iren über Schottland fliehen konnten, berichteten ausführlich über die Massaker an den schiffbrüchigen Spaniern. Die Engländer brachten – ohne Mitleid und Achtung von geltendem Recht – sogar diejenigen um, die sich ergaben.
    Da trat zu Hernandos Sorge um den Mann, den er als wahren Freund ansah, auch die Angst um seine eigene Zukunft. Seine Bezie hung zur Herzogin hatte nach seiner Liebschaft mit Isabel ohnehin einen Tiefpunkt erreicht. Wie Don Sancho sprach auch Doña Lucía noch immer kein Wort mit ihm und würdigte ihn keines Blickes. Hernando kam sich im Palast inzwischen nur mehr wie eine Art Ballast des Mannes vor, über dessen Schicksal nichts bekannt war. Unter anderen Umständen hätte er seine eigene Lage vielleicht weniger bedauert, aber nach dem spektakulären Fund in der Torre Turpiana konnte und wollte er weder auf die Gunst des Herzogs und den Zugang zu dessen Bibliothek verzichten noch auf die Möglichkeit, sich dort ganz der Sache der Morisken widmen zu können. So unerfreulich sich sein Leben im herzoglichen Palast inzwischen auch gestaltete, so erfreulich waren die Nachrichten aus Granada. Die Domherren hatten Luna und Castillo tatsächlich mit der Übersetzung des Pergaments beauftragt. Außerdem konnte sich Hernando im Palast immer noch der Kalligraphie widmen. Mittlerweile hatte er eine wahre Meisterschaft darin erreicht, die Schreibrohre mit der perfekten Abschrägung nach rechts zu versehen. Als stünde seine Hand in Gottes Dienst, gelangen ihm auf dem Papier inzwischen so ebenmäßige Buchstaben, wie er es sich nie hätte vorstellen können.
    Im September 1588, als ganz Spanien die Niederlage der Unbesiegbaren Armada beweinte, traf ein junger Jude aus Tetuan in Córdoba ein. Der Mann führte gefälschte Dokumente bei sich, die ihn als Ölhändler aus Málaga auswiesen.
    Als er die Calahorra-Festung hinter sich gelassen hatte und über die römische Brücke ging, bestaunte der junge Mann den großen – wenn auch noch lange nicht fertiggestellten – Neubau, der sich jenseits des Stadttores vor ihm auftat. Er musste an die Worte seines Vaters denken.
    »Du wirst dann die großartige Moschee vor dir haben, in der die Christen ihre Kathedrale errichten«, hatte dieser ihm vor der Abreise erklärt, als er ihm Fatimas Anweisungen mit auf den Weg gab. Der alte Mann hatte Spanisch mit ihm gesprochen, um ihn wieder an die Sprache zu gewöhnen, mit der sie in Tetuan sonst nur ihre Geschäfte mit den Christen abwickelten. Und jetzt war er hier!
    Ephraim – der junge Mann trug den gleichen Namen wie sein Vater – verlangsamte seinen Schritt angesichts der gewaltigen Konstruktion, die aus dem niedrigen Dach der Moschee emporragte. Die Bogen für das Gewölbe der Kuppel, die das Gotteshaus krönen sollten, standen bereits.
    In Tetuan hatte ihm sein Vater mit zitternder Stimme den Weg vom Glockenturm der Kathedrale zu jener Straße genau beschrieben, in der Hernandos Wohnhaus stehen sollte und die an ihrem oberen Ende Calle de Almanzor hieß.
    »Vater, was ist los?«, hatte der junge Ephraim besorgt gefragt, als er den kummervollen Gesichtsausdruck seines Vaters bemerkte.
    Der alte Mann räusperte sich, ehe er weitersprach.
    »Die Straßen, durch die du gehen musst«, erläuterte er mit fester Stimme, »liegen im ehemaligen Judenviertel von Córdoba. Aus dem Stadtteil haben uns die Christen vor nicht einmal einem Jahrhundert vertrieben.«
    Die Stimme des alten

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