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Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Im Text stand: »Die Schauspielerin Isabel Lech hat eine zwölfjährige Tochter (Charlotte), die der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten ist - die gleichen grünen Augen, das gleiche herrliche Haar. Gegenwärtig hält sich Isabel Lech mit ihrem Mann zu Dreharbeiten in den USA auf.«
    Die Bombe war eingeschlagen! Vanessa kniff die Augen zusammen und musterte das Mädchen im Liegestuhl. Blitzschnell ergriff sie Charlottes Pferdeschwanz und zog das Gummiband ab. Sofort löste sich ihr schweres Haar und fiel in Wellen auf die Schultern.
    Jeder, der nicht völlig verblödet war, musste jetzt sehen, dass Sophie Semmelhuber der Schauspielerin Isabel Lech verblüffend ähnlich sah.
    Ärgerlich riss Charlotte das Gummi wieder an sich. »Bist du noch ganz dicht?« Hastig band sie ihre auffällige Haarpracht zusammen.
    Lea versuchte zu retten, was zu retten war.
    »Erzähl bloß keine Märchen herum, Vanessa«, sagte sie streng. »Nur weil Sophie grüne Augen und tolle Haare hat, ist sie noch lange nicht die Tochter dieser Schauspielerin.«
    Doch Vanessa ließ sich nicht so leicht abschütteln.
    »Aber sie hat vorhin auf >Charlotte< gehört«, beharrte sie und starrte Charlotte an.
    »Ja und?« Lea verdrehte die Augen. »Denk doch mal logisch, Vanessa. Wenn jemand dir zuruft: >Vorsicht, Spinne!<, würdest du sogar auf den Namen >Warzenschwein < hören.«
    Gut, dass ihr noch mehr einfiel - das Münchener Mädchen besaß doch eine Monatskarte mit falschem Namen. Harmlos fragte sie Charlotte: »Hast du keinen Ausweis mit deiner Adresse? Für die U-Bahn oder so?« Dankbar lächelte Charlotte sie an. Im Moment war sie völlig verwirrt, darauf wäre sie jetzt nicht gekommen. Eilig holte sie die U-Bahn-Karte aus ihrem Zimmer. Alle Köpfe beugten sich darüber.
    »Foto stimmt... und Sophie Semmelhuber auch«, stellte Vanessa ernüchtert fest. Gab es doch kein Geheimnis? Lea streckte die Hand nach dem Hochglanzblatt aus. »Gib her, Vanessa. Ich muss meiner Mutter die Zeitschriften bringen. Sie braucht sie fürs Wartezimmer.« Murrend rückte Vanessa das »Star-Magazin« heraus. Charlotte sammelte die anderen Hefte ein, die auf dem Rasen lagen. Während die sechs Mädchen ihnen enttäuscht nachblickten, liefen Lea und Charlotte zur Hintertür der Tierarztpraxis.
    Gerade ließ Frau Eichhorn einen großen rotbraunen Hund heraus, den ein zwölfjähriges Mädchen mit Sommersprossen am Halsband hielt. Es war Nelly Ing- wersen. die Tochter des Strandkorb-Vermieters.
    »Hi, Nelly«, sagte Lea überrascht. »Was ist denn mit deinem Leon?«
    Sie hockte sich neben den riesigen Leonberger Hund auf die Erde und kraulte ihn unterm Kinn. Wohlig grunzend streckte der wuschelige Hund seinen Kopf vor und genoss die Begrüßung.
    Nelly hakte die Lederleine ins Halsband und winkte ab. »Nichts, Lea. Nur eine Impfung. Sorry, ich habs eilig. Gleich kommen zwei DLRG-Helfer zu uns, Freunde von Niels. Ich muss noch die Zimmer fertig machen. Hab ich Niels versprochen.« Schon war sie aufs Fahrrad gestiegen und mit Leon losgesaust. Ihr rotblonder Pferdeschwanz wehte hinter ihr her.
    Lea spähte in den Behandlungsraum. Ihre Mutter wollte schon den nächsten Patienten hereinbitten.
    »Warte, Mama«, sagte Lea und trat schnell mit Charlotte ein. »Wir müssen dir etwas zeigen.«
    Frau Eichhorn runzelte die Stirn. Sie schätzte es nicht, wenn ihre Tochter während der Sprechstunde in die Praxis platzte. Aber Lea machte sich jetzt keine Gedanken darum. Sie warf die aufgeschlagene Zeitschrift auf den Behandlungstisch und stemmte beide Arme in die Seiten. »Guck dir das an, Mama. Hoffentlich liest der Typ aus München das nicht.«
    »Bloß nicht!«, sagte Charlotte bange. »Dann weiß er, dass meine Eltern verreist sind. Und wenn er rausfindet, wo ich bin ...«
    Meike Eichhorn überflog die Seite. Das war Sprengstoff, das erkannte sie sofort. Sie zwang sich, den Text noch einmal in Ruhe zu studieren.
    Dass Charlotte auf einem Reiterhof Ferien machte, stand nicht dabei. Aber der mögliche Entführer wusste nun aus dem »Star-Magazin«, dass Charlottes Eltern in den USA waren. Das hieß: Die Tochter machte allein Ferien. Leichte Beute für ihn.
    Frau Eichhorn seufzte. Die Polizei nahm an, dass der unheimliche Mann aus dem Bekanntenkreis von Isabel Lech stammte. Anders war es kaum zu erklären, dass er bei seinen Drohanrufen genau wusste, wo die Schauspielerin gerade vor der Kamera stand. Vielleicht arbeitete der Mann sogar beim Film, meint die Kripo. Wer weiß, ob er

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