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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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weiterhin, dass die Heerscharen schon bald die Grenze zu Osraige überschreiten und dass die Osraige gewillt sind, gemeine Sache mit ihnen zu machen. Sie gedenken Muman zu überfallen.«
    Ailill nahm das Gehörte mit Fassung hin, doch das Mädchen schüttelte wie wild den Kopf.
    »Was soll das alles?«, kreischte sie und schaute zu Ailill. »Ich möchte nach Hause nach Gabrán.«
    »Es ist zu befürchten, dass Krieger aus Laigin sehr bald durch Gabrán ziehen werden, falls sie es nicht schon getan haben«, erklärte Gelgéis gereizt. »Das Beste also wäre, du gehst wieder in deine Kammer. Du hörst von uns, sofern wir Neues zu melden haben.«
    »Ist Cashel ernstlich in Gefahr?«, fragte Ailill Fidelma. »Was ist mit den Rebellen im Westen? Ich stehe dir selbstverständlich zu Diensten, wenngleich es mich innerlich drängt, den Leuten in Gabrán beizustehen, schließlich bin ich … war ich … Dróns Pflegesohn.«
    »Ich habe mich wohl klar genug ausgedrückt – selbst wenn es nicht zu dem Angriff kommt, bleibst du hier auf der Festung, bis wir festgestellt haben, wie Drón zu Tode gekommen ist. Die Klärung des Falls liegt in meinen Händen.«
    Er schluckte und nickte. »Wie du meinst. Nur, sollte nicht unsere vordringliche Aufgabe sein, das Königreich vor der Bedrohung zu bewahren?«
    »Keine Sorge. Ich habe das eine wie das andere im Blick.«
    Ailill nahm das immer noch schmollende Mädchen am Arm und schob sie zur Tür hinaus.
    »Ich fürchte, uns bleibt nicht mehr viel Zeit«, sagte Fidelma zu Gelgéis, als sie wieder unter sich waren. Gelgéis begriff, worauf sie hinauswollte. Wortlos ging sie zu einem Alkoven und zog den Vorhang zurück, hinter dem sich eine kleine Holztür verbarg. Die öffnete sie und bedeutete Fidelma und Eadulf, ihr zu folgen. Steile Stufen aus Holz führten in die Tiefe. Öllampen beleuchteten den unteren Bereich.
    Schon bald hatten sie eine weitere Tür vor sich. Gelgéis blieb stehen und klopfte.
    »Ich bin’s«, rief sie leise.
    Innen hörte man Schritte, ein Riegel knarrte, und die Tür ging auf.
    Noch war nicht zu sehen, wer sie geöffnet hatte, aber die Helligkeit des Raumes überraschte sie. Eine ganze Seiteging auf das hintere Burggelände hinaus. Fidelma erkannte mit raschem Blick Gemüse- und Kräuterbeete. Doch ihr Hauptaugenmerk galt dem Menschen, der die Tür schloss.
    »Torna, wie schön. Oder sollte ich lieber Tormeid sagen?« Sie lächelte verschmitzt. »So sehen wir uns also wieder.«
    Ihre letzte Begegnung war am Ufer des Suir gewesen. Sie erinnerte sich noch gut, wie tapfer er mit ihren Entführern gerungen hatte. Tormeid schaute fragend Gelgéis an.
    »Die Lage verändert sich rascher als gedacht«, sagte sie. »Fianamail von Laigin steht mit einem Heer bereit und droht in Muman einzufallen. Ich musste Fidelma zu dir bringen.«
    Der Mann, den sie als Torna kannten, wandte sich Fidelma und Eadulf zu. »Es tut gut, euch lebend und wohlauf zu sehen. Ich hatte um eure Sicherheit gebangt, als man uns am Flussufer gefangen nahm.«
    Gelgéis wies auf ein paar herumstehende Stühle. Der Raum schien so etwas wie eine Abstellkammer der Gärtner zu sein; an den Wänden lehnten Gartenwerkzeuge, auf der Erde lagen Pflanzen und Kisten. Fidelma und Eadulf schwiegen fürs Erste.
    »Verzeiht, wenn ich euch unter diesen Bedingungen empfange«, fuhr der ehemalige Dichter fort. »Als du mich vom Fenster aus erspäht hast, konnte ich mir schon denken, dass du mich über kurz oder lang aufspüren würdest.«
    »Seit Cronáns Leute dich fortgeschleppt haben, bin ich dir hinterher, bis nach Liath Mór haben wir deine Spur verfolgt.«
    »Ich weiß inzwischen, dass du dich erstaunlich gut über mich kundig gemacht hast. Du hast saubere Arbeit geleistet, Lady.«
    Er setzte sich, und auch Fidelma und Eadulf nahmen erst jetzt Platz.
    »Ich lag also richtig?«, fragte Fidelma.
    »Nicht umsonst hast du dir einen solchen Ruf erworben, Lady«, bestätigte er schmunzelnd. »Fast alle Einzelheiten zur Person stimmen. Ich bin Tormeid von den Uí Duach. Vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass ich zu einer Gruppe hitzköpfiger junger Krieger gehörte, die bei Cronán von Gleann an Ghuail vorsprachen und Entschädigung verlangten. Man nahm mich gefangen; wie andere auch wurde ich meiner Freiheit beraubt.«
    »Und alles andere hat gestimmt?«
    »Ja.«
    »Trotzdem sind noch viele Fragen unbeantwortet.«
    »Das ist richtig.«
    »Wäret ihr beide von Anfang an offen und ehrlich gewesen, gäbe es

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