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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Gange war.«
    Ruhig klärte Gelgéis sie über die Einzelheiten auf. »Als er das Tal der Geistesgestörten verließ, betraute ihn Abt Ségdae mit der Aufgabe, die Kapelle in Fraigh Dubh zu leiten. Doch bevor er dorthin ging, kam er zu mir. Er hatte herausgefunden, dass jemand Mittel dafür erhielt, dass er Leute für eine Bande gewann, die Glaubensgemeinschaften und abgelegene Siedlungen im Westen überfallen sollte. Dieser jemand war eine fanatisch Gläubige, die wegen ihrer religiösen Wahnvorstellungen erst vor kurzem im Tal der Geistesgestörten eingeliefert worden war. Den Namen behielt Ailgesach für sich, weil er hoffte, erst noch weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Er sagte nur, dass ein Angehöriger der Kranken ihr demnächst einen Besuch abstatten wollte und ihm zugesagt hätte, Näheres zu erkunden und ihm mitzuteilen.«
    »Deshalb seid ihr, du und Tormeid, gemeinsam nach Fraigh Dubh zu Ailgesach geritten, um dort zu sein, wennder angekündigte Besucher aus dem Tal der Geistesgestörten genauere Erkenntnisse über die Umstände bringt. Richtig?«
    »Richtig.«
    »Bruder Ailgesach hatte dir bereits mitgeteilt, dass bei der Verschwörung ein Adliger aus Osraige eine gewisse Rolle spielt. Das war natürlich niemand anders als Cronán, und vermutlich erklärt sich auch daraus, dass Tormeid ein willfähriger Verbündeter in deinem Wagnis war. Ihr seid beide bei Bruder Ailgesach in der Hütte geblieben und habt auf den vermeintlichen Besucher gewartet.«
    »Er tauchte nicht auf«, erläuterte Tormeid. »Aber während wir dasaßen und warteten, verriet Bruder Ailgesach seinen Namen. Es war Bran Finn, der Stammesfürst der Déisi Muman.«
    »Dass er nicht erschien, beunruhigte euch. Gelgéis musste nach Durlus zurück, um ihre Gastgeberrolle bei dem angekündigten Erntefest zu übernehmen. Deshalb habt ihr auf dem Rückweg entschieden, euch zu trennen.«
    Tormeid bestätigte ihre Schlussfolgerung. »Wir hatten schon eine gute Strecke zurückgelegt, als ich vorschlug, mich nach Imleach aufzumachen, vielleicht sogar ins Tal der Geistesgestörten, um zu sehen, ob sich über Bran Finn etwas in Erfahrung bringen ließe. Wir trafen einen Kaufmann, der uns eine Stelle nannte, wo ich vielleicht ein Boot finden könnte, das flussabwärts fahren würde. Ich hoffte, mich als umherziehender Barde ausgeben zu können, was bedeutete, dass Gelgéis mit beiden Pferden nach Durlus ritt. Nur war dann die Fährstelle mitsamt dem Wirtshaus und der Kapelle zerstört. Das war dort, wo wir uns begegnet sind.«
    »Was du da noch nicht wusstest, war, dass Bran Finn bereits tot war«, stellte Fidelma fest.
    Tormeids erschrockenes Gesicht war beredter Ausdruck dafür, wie recht sie hatte.
    »Sein Leichnam lag nicht weit von Fraigh Dubh«, erklärte sie weiter. »Auf dem Weg dahin wurde er von seinem Mörder überrascht. Die Verschwörer hatten Wind bekommen, dass Bran Finn seine Verwandte besucht hatte und mit Beweismaterial auf dem Weg zu Bruder Ailgesach war. Ihnen war klar, dass die Pläne ihrer Verschwörung nicht geheim bleiben würden. Folglich mussten sie zwei Dinge sicherstellen. Erstens durfte Bran Finn etwaige Anhaltspunkte für eine Verschwörung nicht nach außen tragen, und zweitens durfte Bruder Ailgesach nichts von dem, was er im Tal der Geistesgestörten erfahren hatte, weitergeben. Man schickte Biasta nach Fraigh Dubh, um Ailgesach mundtot zu machen. Das gelang ihm trotz unserer Gegenwart, und nicht nur das, er entkam sogar und konnte mit den Verschwörern in Laigin das weitere Vorgehen abstimmen.«
    »Wie konnten uns Cronáns Kerle am Flussufer aufspüren und entführen und auch noch glauben, du wärst Gelgéis?«
    »Durlus ist kein kleiner und abgeschiedener Ort. Es gibt genug Leute, die bereit sind, Auskünfte zu erteilen, die Cronán zupasskommen. Zum Beispiel tauchte Sillán hier auf und erfuhr, dass ihr beide nach Süden Richtung Fraigh Dubh fortgeritten wart. Also ritt er Richtung Süden. Ihr aber hattet die Hauptstraße verlassen, um an den Fluss zu gelangen, und so hätte er euch beinahe verpasst. Er erfuhr von demselben Kaufmann, der euch den Weg gewiesen hatte, wohin ihr geritten wart. Eben der Kaufmann gabuns die Auskunft über das Wirtshaus am Fluss, die schon nicht mehr stimmte. Sillán konnte nicht wissen, dass du dich von Gelgéis getrennt hattest, die ja inzwischen mit euren beiden Pferden nach Durlus geritten war. Er wusste aber, dass ihr an besagter Stelle am Fluss würdet übernachten müssen, weil sich

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