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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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merkwürdiger Mensch. Er machte sofort kehrt und galoppierte zurück in Richtung Norden. Oben vom Hügel sah ich noch, dass er an der Abzweigung zu Mugróns Wirtshaus vorbeiritt.«
    Schweigend schauten sie zu, wie der Händler die Zügel anzog und mit seinem Karren weiterfuhr. Fidelma versuchte Eadulf die Enttäuschung zu nehmen. »Der Kaufmann hat doch gesagt, als er wieder auf den Hauptweg hier kam – und er wollte nach Süden –, holte ihn dieser Mönch ein. Also muss der auch von Norden gekommen und nicht wie Biasta nach Norden geritten sein.«
    Ihrer logischen Schlussfolgerung konnte sich Eadulf nicht entziehen. »Na gut. Aber vielleicht haben wir Glück und holen dieses geheimnisvolle Paar ein, das bei Bruder Ailgesach übernachtet hat.«
    Als sie endlich die Wasser des Suir rauschen hörten und den Fluss dann auch sahen, war die Sonne bereits hinter den Bergen untergegangen, und vom Osten warf das Zwielicht lange dunkle Schatten. Der gewaltige Suir entsprang in den nordöstlich gelegenen Höhen des Beanán-Éile-Gebirges und bahnte sich seinen Weg durch das Königreich in einem großen Halbkreis, umschloss Cashel sozusagen wie eine Sichel, bevor er sich mit den Flüssen Bhearú und Fheoir vereinte und sich in einer riesigen Trichtermündung ins Meer ergoss. Kaufleute benutzten den Fluss zum Transport ihrer Handelsgüter, größere Schiffe fuhren bis zu den sogenannten Honigfeldern südlich von Cashel, während für kleinere der Fluss sogar bis Durlus Éile befahrbar war. Im Suir hatte Fidelma zusammen mit ihrem älteren Bruder schwimmen gelernt, und gemeinsam hatten sie sich auch im Forellen- und Lachsfangen geübt.
    In der frühen Abenddämmerung konnten sie an einer Flussbiegung eine Ansammlung von Holzhäusern erkennen, aus der die Umrisse einer Kapelle herausragten. Sie verlangsamten die Gangart ihrer Pferde.
    »Merkwürdig«, murmelte Gormán und blickte in die Runde.
    »Was gibt es Besonderes?«, fragte Fidelma. »Mir fällt nur auf, dass die Ansiedlung irgendwie verändert aussieht.«
    »Ja, das finde ich auch. Wir haben Mugróns Wirtshaus vor uns. Als ich das letzte Mal hier war, war das Gebäude noch gut in Schuss und voller Leben.«
    Eadulf schnupperte in der Luft und wies plötzlich auf eins der Gebäude. »Hier hat offenbar ein Feuer gewütet. Allem Anschein nach ist ein Teil der Ansiedlung niedergebrannt.«
    Vorsichtig ritten sie weiter. Je näher sie kamen, desto eindeutiger waren die Brandspuren. Keins der Gebäude war verschont geblieben, nicht ein Dach war unbeschädigt, überall sahen sie verkohlte Balken. Das Gelände, auf dem einst das Wirtshaus und die Anbauten mit den Schlafkammern für die Gäste gestanden hatten, war bis zur Unkenntlichkeit verwüstet. Ein Großteil der Siedlung war in Schutt und Asche gesunken. Selbst die Kapelle war nicht mehr benutzbar.
    »Ist das erst jüngst passiert?«, fragte Eadulf.
    Gormán betrachtete die Verwüstung mit geübtem Auge. »Lange kann das noch nicht her sein. Vielleicht eine Woche, bestimmt aber nicht länger als zwei, drei Wochen.«
    »Unachtsamkeit mit Feuer an einer Herdstelle?«, überlegte Eadulf laut. Bei Gebäuden aus Holz kam es oft zu Bränden, besonders in den trockenen Sommermonaten. Niemand antwortete ihm.
    »Da wir gerade von Feuer reden.« Gormán hatte seine Stimme gesenkt, doch sie hörten ihn gut. Er zeigte auf die Reste eines anderen Gebäudes weiter unten am Flussufer. Dahinter stieg eine Rauchwolke in den dunklen Himmel.
    Gormán fuhr mit der Hand an den Schwertgriff und trieb sacht sein Pferd an. Schweigend folgten ihm die anderen. Sie ritten an dem niedergebrannten Haus vorbei, erreichten das Flussufer und hatten ein flaches, gemähtes Wiesenstück vor sich. Ihre Aufmerksamkeit aber galt dem kleinen Feuer einer Kochstelle, über der Kaminböcke standen, die wohl aus den Trümmern gerettet waren. Eine große Forelle am Spieß wurde darauf gebraten. Das Feuer war unbewacht, doch einiges wies darauf hin, dass jemand in der Nähe war. Auf der Erde wartete ein Teller, auch stand ein Wasserkessel mit zwei weiteren Forellen bereit. Daneben lag ein Brett, auf dem der Fisch ausgenommen worden war.
    Gormán zog das Schwert aus der Scheide und blickte wachsam um sich.
    Plötzlich durchdrang eine Stimme die Stille. Sie kam aus einem Wäldchen hinter dem Unterholz, nicht weit weg vom Ufer. Ein schöner Bariton sang ein melancholisches Lied.
    Dunkel mein Leben ist, voller Grimm.
    Kein Bett hab ich, darin zu ruh’n,
    nur kalte,

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