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Die Philosophen der Rundwelt

Die Philosophen der Rundwelt

Titel: Die Philosophen der Rundwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Rippen möchte, esse ich den Rest.«
    »Leider gibt’s keine Grillsoße«, stöhnte der Dozent für neue Runen. »Wie lange dauert’s bis zur nächsten landwirtschaftlichen Revolution?«
    »Vielleicht hunderttausend Jahre«, sagte Ponder. »Oder noch viel länger.«
    Der Dozent für neue Runen ächzte und stützte den Kopf auf die Hände.
    Rincewind näherte sich und nahm Platz. Die übrigen Stinkenden Höhlenmenschen, bis zu den Brauen fettig von Gratis-Essen, beobachteten ihn aufmerksam.
    »Das scheint gut geklappt zu haben«, sagte er. »Er ist jetzt dabei, in seinem Kopf eine Verbindung zwischen den Bildern und der Realität herzustellen. Noch keine Kartoffeln?«
    »Damit ist erst in ein paar tausend Jahren zu rechnen«, stöhnte der Dozent für neue Runen.
    »Verdammt. Ich meine, hier ist Fleisch. Es sollte auch Kartoffeln geben. Ist das für eine Welt so schwer zu verstehen? Gemüse ist weniger kompliziert als Fleisch!« Er seufzte – und riss die Augen auf.
    Verbrannter Stock hatte das Bild eine Zeit lang völlig reglos betrachtet, wankte jetzt zu einer anderen Höhlenwand und nahm einen Speer. Er sah zum gemalten Büffel, der sich im flackernden Schein des Feuers zu bewegen schien, zögerte, warf den Speer und ging hinter einem Felsen in Deckung.
    »Meine Herren, wir haben unser Genie gefunden und sind unterwegs«, sagte Rincewind. »Ponder, kann HEX morgen früh einige Büffel vor der Höhle erscheinen lassen?«
    »Das müsste eigentlich möglich sein, ja.«
    »Gut.« Rincewind sah sich um. »Es gibt hier einige hohe Bäume. Auch das ist gut.«
    Der Morgen dämmerte, und die Zauberer saßen in den Bäumen.
    Unten wimmelte es von Büffeln. HEX hatte eine ganze Herde hierher gebracht. Sie war praktisch zwischen den Bäumen und Felsen eingepfercht.
    Verbrannter Stock und die anderen Jäger standen auf dem großen Felsvorsprung und starrten ungläubig auf die verblüfften, der Panik nahen Tiere hinab.
    Aber nur für einen Moment. Immerhin hatten sie Speere. Sie erwischten zwei Tiere, und die anderen donnerten davon. Anschließend brachte der Stamm Verbrannter Knochen auffallenden Respekt entgegen.
    »Ich glaube, ich verstehe, was du bezwecken willst«, sagte Ridcully, als die Zauberer vorsichtig von den Bäumen herunterkletterten.
    »Nun, ich verstehe es nicht«, ließ sich der Dekan vernehmen. »Du versuchst, ihnen elementare Magie beizubringen. Aber die funktioniert hier nicht.«
    »Verbrannter Stock und die anderen glauben, dass sie funktioniert«, erwiderte Rincewind.
    »Aber nur, weil wir ihnen geholfen haben! Was passiert morgen, wenn er ein weiteres Bild malt und keine Büffel erscheinen?«
    »Dann halten sie es für einen Versuchsfehler«, sagte Rincewind. »Weil es so vernünftig ist, nicht wahr? Man malt ein magisches Bild, und das betreffende Objekt erscheint einfach! Es ist so vernünftig, dass es sehr schwer sein dürfte, sie davon zu überzeugen, dass es nicht funktioniert. Außerdem …«
    »Außerdem was?«, fragte Ponder.
    »Oh, mir fiel gerade ein: Wenn Verbrannter Stock wirklich vernünftig ist, wird er die Bewegungen der hiesigen Tiere im Auge behalten und seine Bilder zum richtigen Zeitpunkt malen …«
    Einige weitere Wochen vergingen. Es gab viele Männer wie Verbrannter Stock.
    Und wie Rote Hände.
    »Nun …«, sagte Rincewind, als er am Fluss saß und Ton presste. »Man kann auch andere Dinge aus Ton formen als immer nur Schlangen.«
    »Schlangen sind leicht«, sagte Rote Hände. Er war bis zu den Achseln mit Ocker beschmiert.
    »Und hier gibt es viele Schlangen, nicht wahr?«, fragte Rincewind. Es sah nach einer richtigen Schlangengegend aus.
    »Jede Menge.«
    »Hast du dich jemals nach dem Grund dafür gefragt? Du rollst Schlangen aus Ton, und Schlangen erscheinen?«
    » Ich erschaffe die Schlangen?«, fragte Rote Hände. »Aber wie soll das möglich sein? Ich rolle sie doch nur, weil es sich angenehm anfühlt.«
    »Eine faszinierende Vorstellung, nicht wahr?«, fragte Rincewind. »Aber keine Sorge. Ich verrate niemandem etwas davon.«
    Rote Hände blickte auf seine Hände hinab, als hätten sie sich plötzlich in tödliche Instrumente verwandelt. Er schien etwas weniger intelligent zu sein als Verbrannter Stock.
    »Hast du jemals daran gedacht, etwas anderes zu formen?«, fragte Rincewind. »Etwas Essbareres?«
    »Fische sind gut zu essen«, sagte Rote Hände.
    »Warum versuchst du es nicht einmal mit einem tönernen Fisch?«, schlug Rincewind vor und lächelte offen.
    Am

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