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Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Arbeit. Und die Bestien bei Ruthie waren Gestaltwandler. Ich bezweifle, dass sie lange ihre tierische Form behalten haben. Und sobald sie erst einmal wieder Männer oder Frauen waren…“
    „Fielen sie überhaupt nicht mehr auf.“
    Jimmy nickte.
    „Und das mit dem Silber funktioniert bei allen?“, fragte ich.
    „Bei den meisten“, klärte er mich auf. „Nicht bei allen. Aber es ist immer einen Versuch wert.“ Er holte tief Luft. „Ich habe ehrlich nicht damit gerechnet, dass sie dir einen Besuch abstatten würden, sonst hätte ich dich nie im Leben alleine gelassen.“
    „Ich kann schon auf mich selbst aufpassen.“
    „Solange du es mit menschlichen Gegnern zu tun hast.“ Meine Miene verfinsterte sich, und ich öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, aber er redete einfach weiter.
    „Diese Kreaturen sind jenseits deines Vorstellungsvermögens. Hätten wir mehr Zeit, würdest du jetzt die alten Schriften studieren und dich mit jeder erdenklichen Art von Dämon bekannt machen.“
    „Aber uns bleibt keine Zeit. Die letzte Schlacht hat schon angefangen. Was machen wir also?“
    „Wir machen das Beste daraus.“
    Meistens funktionierte das in der Praxis leider nicht so gut.
    Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Jimmy während unseres Gesprächs immer näher an mich herangerückt war. Jetzt war er zu nah, und ich saß in der Falle. Würde ich vom Bett aufstehen, müsste ich an seinem Körper entlangrutschen. Blieb ich sitzen, würde er bedrohlich nahe kommen, sein Schritt in einer Höhe mit meinem Mund. Auf einmal wurden meine Lippen ganz trocken, und ich fuhr mir mit der Zunge darüber.
    „Ich muss dir etwas gestehen“, sagte er, und dabei war seine Stimme so rau, als wäre er stundenlang durch Eis und Schnee gerannt.
    Wir sahen uns in die Augen, und mein Kinn streifte versehentlich die große Ausbuchtung hinter dem Reißverschluss seiner Hose. Vor mir blitzte ein Bild auf von Wein, so satt wie Blut. „Sag’s mir.“
    Als ich die Lippen bewegte, zuckte er zusammen, ließ meinen Atem über sich hinwegstreichen. So ist es schon immer zwischen uns gewesen. Eine beiläufige Bewegung, und wir waren so scharf aufeinander, dass wir nicht mehr klar denken konnten.
    Wenn man vom Teufel spricht.
    Ich konnte ihn riechen, beinahe schmecken. Jetzt brauchte ich nur noch den Knopf an seiner Hose zu öffnen, den Reißverschluss herunterzuziehen, hineinzugreifen, mit dem Finger vom Schaft bis zur Spitze entlangzufahren, ihn in den Mund zu nehmen und…
    Jimmy fluchte, ergriff mich an den Ellbogen und zog mich hoch zu sich, dann rieb er sich an meinem Körper, ganz so wie in meiner Fantasie.
    Unsere Lippen verschmolzen miteinander, Zungen suchten und fanden sich, unsere Zähne schlugen aufeinander. Ich riss ihm das Hemd aus der Hose und fuhr mit dem Daumen unter dem Bund seiner Unterhose entlang. Dann griff ich ihm unter das Hemd, streichelte seine Brust und zeichnete mit dem Fingernagel seine Brustwarze nach. Stöhnend brachte er meinen Namen hervor. Ich spürte die Lust in mir aufsteigen, verlockend und vertraut zugleich.
    Hinter meinen geschlossenen Lidern flackerten Bilder auf. Ich fing eines mit Reißzähnen ein, dem beißenden Metallgeruch von Blut, und dann folgte ein einziges Wort von Ruthie.
    Dhampir.
    Ich riss mich aus seinen Armen los und wollte davonlaufen, während er versuchte, mich zurückzuhalten. „Fass mich ja nicht an.“
    Er blieb wie angewurzelt stehen. „Es ist nicht das, was du denkst.“
    Was war es dann? Ich wusste doch, was ich gesehen und gehört hatte, und kannte jetzt Jimmys Geheimnis genauso gut wie das unzähliger anderer.
    Er war kein Mensch.

 
    8
    M ein Blick huschte zu der verschlossenen Tür, die im Nu genauso bedrohlich geworden war wie Jimmy selbst. Auf einmal wollte ich unbedingt mein Messer aus der Gürteltasche haben, so unbedingt, wie ich Jimmy vorhin gewollt hatte. Hätte ich doch bloß auf meinen Instinkt gehört und danach gegriffen, sobald er den Raum betreten hatte.
    Er machte wieder einen Schritt auf mich zu.
    „Bleib mir verdammt noch mal vom Leib“, fuhr ich ihn an.
    „Für solche Spielchen haben wir keine Zeit.“
    „Um dir einen Tritt zu verpassen, habe ich immer Zeit.“
    Seine Lippen zuckten. „Du kannst es ja mal versuchen, aber so einfach wie früher ist es jetzt nicht mehr.“
    „Verschwinde“, befahl ich ihm. Daraufhin bewegte er sich ganz langsam auf die Tür zu, wo er lässig angelehnt stehen blieb. Seine Bewegungen wirkten zufällig, wie unabsichtlich,

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