Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)
unsere Hüftknochen stießen aneinander. „Finden wir es heraus.“
9
E inen Moment lang geriet ich in Panik. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich davongerannt. In meinem Rücken war die Tür, und vor mir stand Jimmy. Ich saß in der Falle.
„Und?“, fragte er.
Zuerst wusste ich gar nicht, was die Frage sollte. Dann, als hätte mir jemand einen Kübel mit Eiswasser über den Kopf gegossen, begriff ich, dass er mich nicht etwa anfasste, weil er es keine Sekunde länger mehr ohne mich aushielt, nein, einfach nur, um zu sehen, ob sich Bilder bei mir einstellten, und so versetzte ich ihm einen Stoß gegen die Brust. „Geh weg.“
Das tat er natürlich nicht. Und würde es auch nicht tun, es sei denn, ich stieß ihm sein eigenes Messer in die Rippen – ich war sogar versucht, das zu tun. Einzig der Gedanke an meinen letzten Messereinsatz hielt mich davon ab. Der Berserker war explodiert und ich über und über mit Asche bedeckt. Erst heute Morgen hatte ich noch etwas Asche in meinem Ohr entdeckt. Auf keinen Fall wollte ich Teile von Jimmy im Raum verstreut sehen.
Natürlich behauptete er, dass ihm das Messer nichts anhaben könnte. Aber er hatte auch behauptet, er liebte mich und würde mich nie verlassen, weil es außer mir keine für ihn gebe. Wer kann es mir da verübeln, dass ich diesem Lügenmaul kein einziges Wort mehr glaubte.
Ich trat ihm kräftig auf den Fuß. „Verschwinde!“
Er schien weder etwas zu fühlen noch mich zu hören, vielleicht wollte er es auch einfach nicht. Er neigte den Kopf. Und als ich meinen Mund öffnete, um zu protestieren, küsste er mich einfach. Seine langgliedrigen Künstlerhände legten sich um meine Hüften, und er zog mich an sich. Mit dem Bauch spürte ich, wie hart er war. Warm drückte sich seine Brust an meine. Ich konnte mich nicht dagegen wehren. Ich rieb mich an ihm und stöhnte dabei vor Lust, beschleunigte meine Bewegungen, bis meine Brustwarzen sich steif gegen den weichen Stoff meines Büstenhalters drückten.
Er reizte mich mit seiner Zunge, die nach Hitze und Nacht schmeckte. Erinnerungen.
Ein kühler Luftzug an meinem Bauch, während sich seine Hände langsam nach oben arbeiteten, meine Rippen entlangfuhren, bis sie meine Brüste umfingen und die Daumen unter den Baumwollstoff fuhren, um mit ihnen zu spielen.
An irgendetwas hätte ich mich in diesem Moment erinnern müssen, irgendetwas Bestimmtes denken, tun, erörtern. Beinahe wäre es mir auch wieder eingefallen, aber dann…
Als er mir mit einem Ruck die Bluse über den Kopf ziehen wollte, sprangen zwei Knöpfe ab. Ich steckte fest. Ich mühte mich, doch meine Bewegungen forderten ein weiteres Knopfopfer, das mit einem klappernden Geräusch zu Boden fiel.
Sein Mund ließ von meinem ab, und seine Lippen bedeckten mein Kinn, meinen Hals und meinen Nacken mit zarten Küssen. Tief sog er den Duft meiner Haut ein, als sich sein Gesicht in meine Halsbeuge presste. Seine Hände, die noch immer meine Brüste umschlossen hielten, zitterten.
„Und?“, wiederholte er.
Ich schloss die Augen und sah… nichts. Dann hörte ich auf einmal Ruthies Stimme, wusste nicht, ob aus dem Jetzt oder der Vergangenheit.
Ich sage dir das jetzt nur einmal, also solltest du mir lieber zuhören.
Ich hätte wissen müssen, dass sie mir kein weiteres Bild schickte. Was hätte das auch gebracht? Einmal hatte sie es mir gesagt, und nun musste ich alleine damit fertig werden.
Ich öffnete die Augen und sah sein Gesicht nur eine Handbreit von meinem entfernt.
„Nichts.“
Er lächelte, während seine Finger unter meiner Bluse fester zupackten. Seit Jahren hatte ich schon nicht mehr solche Lust empfunden, und ich biss mir auf die Lippen, um nicht laut aufzustöhnen.
„Gut“, sagte er. „Ich habe schon befürchtet, deine Informationen über mich werden bei jeder Berührung aktualisiert. Das hätte meinem Stil Abbruch getan.“
„Welchem Stil?“
Statt einer Antwort riss er mir die Bluse noch weiter auf, neigte sich vor und schloss seine Lippen um meine Brustspitze. Sein Mund war glühend heiß, und mit der Zunge presste er sie an den Gaumen und hörte gar nicht mehr auf zu saugen. Das war sehr unanständig, aber warum fühlte es sich so gut an?
„Nein“, flüsterte ich. Doch er reagierte nicht, sondern begann mich mit seinen Zähnen zu bearbeiten. Fauchend holte ich Luft. Nicht dass es mir wehtat, ganz im Gegenteil, es erregte mich noch mehr. Aber jetzt war weder die richtige Zeit noch der richtige Ort
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