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Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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ich das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Aber verglichen mit meinem momentanen Zustand war das eine Bagatelle gewesen.
    „Seit dem Fall der Engel“, fuhr Jimmy fort, „hat es Monster auf der Erde gegeben. Das war Teil des Plans.“
    „Was für ein Plan?“
    „Na, der große Plan.“ Jimmy breitete seine Arme aus. „Gut gegen Böse. Wir müssen gewinnen, um das Menschengeschlecht zu retten.“
    Ich saß einfach nur da und vergrub den Kopf in den Händen. Jimmy redete immer weiter.
    „Ruthie musste dafür sorgen, dass der Kampf nach ihrem Tod weitergeht. Dazu musste sie Menschen wie uns finden.“
    „Sie hat uns aus Liebe zu sich genommen“, flüsterte ich.
    Jimmy schnaubte verächtlich: „Wir waren kleine Kriminelle. Unflätige, stinkende Ratten.“
    „Wenn du dich damit meinst.“
    „Sie hat gelernt, uns zu lieben. Aber in erster Linie hat sie uns aufgenommen, weil sie uns brauchte. Weil die ganze Welt uns braucht.“
    „Und wenn es angeblich überall Monster gibt, warum weiß dann keiner davon?“
    „Keiner würde ich nicht sagen. In jeder zweiten Ausgabe des National Enquirer findet sich ein Körnchen Wahrheit.“
    Ich funkelte ihn wütend an, aber auch diesmal schien es ihm ernst zu sein.
    „Das Problem ist, dass sie so aussehen wie wir, es sei denn, sie verwandeln sich, und dann ist es verdammt schwer, sie zu töten. Es gibt sogar welche, die immer ihre menschliche Gestalt behalten. Ohne Ruthie und jetzt ohne dich würden sie die Welt beherrschen, und die Menschen wären einfach nur…“ Er brach seinen Satz ab.
    „Was wären sie?“
    „Nahrung, Vergnügen, Sklaven. Nichts Gutes jedenfalls.“
    „Was hat Ruthie denn eigentlich getan? Woher hatte sie ihre Informationen?“
    „Meistens hatte sie eine Vision, in der ihr die Art des Dämons und sein menschliches Antlitz offenbart wurden.“
    „Dämon.“ Es schien mein Los zu sein, seine Worte zu wiederholen.
    „Es gibt kein besseres Wort dafür. Wie gut kennst du die Geschichte der gefallenen Engel?“
    „Meinst du den Teufel?“
    „Er bekam das Reich, nach dem es ihn gelüstete.“ Jimmy deutete mit dem Zeigefinger zum Boden. „Und die anderen…“ Er zeigte in die Höhe.
    „Du willst mir also weismachen, dass die abtrünnigen Engel als Dämonen hier auf der Erde ihr Unwesen treiben?“
    „Ja, so könnte man es nennen. Hast du schon mal von den Grigori und den Nephilim gehört?“ Ich schüttelte den Kopf. „Die Grigori waren als Wächter bekannt. Sie wurden auf die Erde entsandt, um ein Auge auf die Menschen zu haben. Doch stattdessen waren sie von einem leidenschaftlichen Verlangen nach ihnen erfüllt, und Gott verbannte sie zur Strafe in den Tartarus, den höllischen Feuerschlund, in den alle seine Feinde geworfen werden.“ Gleichgültig zog er die Schultern hoch. „Kurzum, Tortur im tiefsten Teil der Hölle.“
    „An diese Geschichte kann ich mich aber nicht erinnern.“
    „Buch von Enoch.“
    „Sag das noch mal…“
    „Es steht nicht in der Bibel“, vollendete Jimmy. „Nicht mehr. Wusstest du eigentlich, dass man über die Jahrhunderte hinweg einige Bücher und Evangelien aus ihr entfernt hat?“ Ich nickte. „Das Buch von Enoch war bei Juden und Christen gleichermaßen bekannt, bis es als ketzerisch bezeichnet und verboten wurde. Beinahe zweitausend Jahre lang war der Text verschollen, bis man eine Abschrift in Äthiopien fand.“
    „Und warum ist es nicht wieder Bestandteil der Bibel geworden?“
    „Die Leute mögen keine Veränderungen.“
    „Oder das Buch von Enoch ist doch nur ein Märchen.“
    „Dann sag mir doch mal, warum es im Neuen Testament über hundert Textstellen gibt, die sich auch im Buch von Enoch finden? Und das, obwohl Enoch zweihundert Jahre vor Christi Geburt geschrieben wurde. Für mich heißt es, dass es ebenso gewissenhaft gelesen wurde wie das erste Buch Mose. Jesus hätte wohl kaum aus einem Buch zitiert, das er für ein Märchen hielt.“
    Wohl kaum.
    „Die Nachkommen der Wächter und Menschenfrauen bezeichnete man als Nephilim. Aus ihnen entwickelten sich alle nur denkbaren übernatürlichen Wesen.“
    „So wie Vampire, Werwölfe und Berserker?“
    „Ja, aber es gibt noch viele mehr. Während der Sintflut hat Gott zwar neunzig Prozent von ihnen umkommen lassen, die übrigen aber ließ er leben, sie sollten eine Herausforderung für die Menschheit werden.“
    „Mit Herausfordern meinst du: Töten, Versklaven und Verspeisen?“
    „Das Leben war nicht immer einfach.“
    Von all den

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