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Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Funken Stolz in mir und schwieg.
    „Es muss getan werden, Lizzy, und ich bin derjenige, der es tun muss.“
    „Ich dachte, ich könnte doch bei der Gelegenheit alle meine Dämonenjäger kennenlernen. Ich würde dich begleiten…“
    „Nein.“
    Das sagte er ziemlich häufig. Und mir gefiel es jedes Mal weniger.
    „Aber…“
    „Du bleibst hier. Bei ihm. Du wirst von ihm lernen und zu dem werden, was dir vorherbestimmt ist. Und ich muss jetzt das tun, was ich am besten kann, denn ich bin bereits genau der, zu dem ich auserkoren wurde.“
    „Und das ist?“
    „Ein Killer.“
    Ich zuckte zusammen. „Du bist doch kein…“
    „Mach dir doch nichts vor. Mir nicht und dir selbst auch nicht. Dieser ganze Traum mit dem weißen Palisadenzaun, den du um uns herum gebaut hast, hätte doch sowieso nie funktioniert, auch ohne Nephilim nicht.“
    Weißer Palisadenzaun. Moment mal, woher wusste er das? Ich hatte doch selbst keine Ahnung, wie ansprechend diese Zäune sind, bis einer bei Ruthie oben im Himmel aufgetaucht war.
    Andererseits hatte er mich immer sehr gut verstanden. Deshalb war es ja auch so schmerzhaft gewesen, als er mich betrog. Er wusste ganz genau, wie er es machen musste, damit mein Schmerz gerade noch so zu ertragen war.
    Solange Jimmy hier war, hatte ich Sawyers Nähe aushalten können. Und jetzt? Was sollte ich jetzt tun?
    Was immer du tun musst, Lizbeth.
    War das tatsächlich Ruthie, oder waren es bloß meine eigenen Gedanken mit ihrer Stimme? Egal. Die Stimme hatte recht. Ich würde tun, was ich tun musste. Ich war auch früher schon ohne Sanducci ausgekommen, ich würde es wieder schaffen.
    „Wann kommst du zurück?“
    Sein ausweichender Blick sprach Bände. Er würde nicht zurückkommen.
    „Ich bin deine Seherin“, sagte ich. „Und wenn ich einen Auftrag für dich habe?“
    Vorausgesetzt, ich würde nicht gleich beim Empfang der Botschaft draufgehen.
    „Dann machst du es wie Ruthie.“ Er hob die Hand, Daumen ans Ohr und den kleinen Finger an den Mund – Handy.
    Ich blickte zu Boden. Meine Füße waren schwarz. Ohne Schuhe hätte ich nicht nach draußen laufen sollen.
    Warum schossen mir in einem solchem Augenblick bloß so profane Dinge durch den Kopf. Wahrscheinlich, um nicht über die weniger profanen nachdenken zu müssen.
    Auf einmal hatte ich Jimmys Schuhe vor Augen, dann seine Hand mit einer Visitenkarte. Da wir gerade bei profanen Dingen sind. Was stünde wohl auf der Karte? Haben Sie ein Problem? Rufen Sie 1 –800-Kil-ler.
    Ich schluckte, ohne die Augen vom Boden zu lösen. Dann wollte ich ihn mit den Fingern streifen – wer weiß, was ich zu sehen bekäme –, doch er war zu schnell, zu schlau; und noch ehe ich meinen Plan in die Tat hatte umsetzen können, hatte er schon mit großen Schritten den Hummer erreicht.
    Er öffnete die Wagentür, drehte sich noch einmal um. „Denk an den Chindi.“
    „Was ist damit?“ Das Ding war doch tot. Oder etwa nicht?
    „Du darfst ihm nicht trauen. Niemals.“
    Trotzdem ließ er mich hier zurück. Allein. Mit Sawyer.
    Als könne er meine Gedanken lesen, fügte er hinzu: „Ich glaub nicht, dass er dir etwas tut. Du hast den Türkis getragen. Du warst davor geschützt.“
    Mit den Fingern griff ich nach dem Anhänger, der unter meinem T-Shirt verborgen war.
    „Lass dir alles Nötige beibringen, und dann mach, dass du hier wegkommst.“ Er hatte mit großem Ernst gesprochen, und unsere Blicke trafen sich. „Versprochen?“
    Nur zu gerne hätte ich ihm gesagt, dass er absolut kein Recht hatte, irgendetwas von mir zu fordern, doch ich konnte es nicht. Denn was er von mir verlangte, wollte ich ja selbst. Also hielt ich den Mund und nickte.
    Jimmy stieg ins Auto und brauste davon. Ich blieb auf dem Hof stehen und sah zu, wie die Rücklichter immer kleiner wurden, bis sie schließlich ganz verschwanden. Die Nacht war kühl. Ich rieb mir die Arme und stampfte mit den Füßen auf, um mich zu wärmen. Auf was wartete ich eigentlich? Sawyer würde nicht verschwinden.
    Ich wandte mich um, und seine Stimme kam aus dem Eingang des Hogans. „Du wirst bei ihm nie an erster Stelle stehen.“
    Ich wollte überhaupt nicht wissen, wie er so geräuschlos vom Haus in die Hütte gelangt war. Nur ins Bett zurück wollte ich, wo ich dann in der Dunkelheit lag und an die Decke starrte. Sawyer hatte recht, und das wusste ich.
    Viel zu früh war der Morgen da. Wann eigentlich nicht?
    Die Wüste lag in strahlendem Sonnenschein, als ich erwachte, und es roch nach

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