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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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und eines Zauberers. Seine Eltern waren von anderen Löwen – einer Gruppe Gestaltwandler, die vom Dämon Barbas abstammten – getötet worden. Wir wussten immer noch nicht, warum.
    Luther war der letzte Neuzugang der Föderation. Er war ein versiertes Medium und zugleich ein verdammt guter Kämpfer – das kam wohl vom Leben auf der Straße. Ich wusste, wovon ich sprach.
    Für einen Augenblick dachte ich, er hätte mich nicht gehört. Löwen und Tiger sind sich ähnlich, können sogar gekreuzt werden. Das wären dann also Liger – oder Töwen? Aber wir gehörten nicht zur gleichen Spezies, und unsere Telepathie war manchmal etwas störanfällig.
    Doch Luther warf mir einen verächtlichen Blick zu – einen von der Art, die jeder Teenager für seine peinlichen Eltern parat hat – und stürzte sich wieder in den Kampf gegen die Hyänen. Er schien Spaß daran zu haben, sich malmend und mahlend durch ein halbes Dutzend von ihnen zu arbeiten.
    Mein Bein heilte – langsam zwar, aber es konnte schon wieder Gewicht tragen. Mit Luthers Hilfe vermochten wir den Ansturm aufzuhalten, aber gewinnen konnten wir auf diese Weise natürlich nicht. Unsere Niederlage war nur eine Frage der Zeit.
    Luther brüllte, gleichermaßen aus Schmerz und Wut. Ich aber stürmte vorwärts, vernichtete jede einzelne Hyäne auf meinem Weg, bis ich ihn erreicht hatte. Seit ich diesen Jungen getroffen hatte, fühlte ich mich merkwürdig zu ihm hingezogen. Eine fast mütterliche Zuneigung war das, die ich nicht verstand, aber auch nicht abschütteln konnte. Als ich sah, wie eins dieser gefleckten Biester seine Zähne in Luthers Nacken schlug, packte ich diesen irren Buckligen an seinem Buckel und riss ihn fort.
    Luther blutete aus mehreren üblen Wunden, aber sie ließen ihn nicht im Mindesten langsamer werden. Als er sich umdrehte, um sich dem nächsten Ansturm zu stellen, fauchte ich ihn an. Er ignorierte mich allerdings wieder.
    Ich konnte ihn nicht zwingen, sich zurückzuziehen, denn ich hatte selbst alle Tatzen voll zu tun. Aber wenn wir das hier überlebten, würde ich ein Hühnchen mit ihm rupfen. Auch wenn Summer behauptete, ich sei nicht mehr verantwortlich, so war ich es doch. Ganz besonders für Luther.
    Ich weiß nicht mehr, wie lange wir gegen die Hyänen kämpften, wie viele wir töteten oder wie viele von ihnen hinzukamen. Doch es trat der Zeitpunkt ein, da konnte ich im Kampfgetümmel außer mir nur noch Sawyer ausmachen, und mein Herz zog sich zusammen, weil ich glaubte, ein Teil dieser Asche, die da durch die Luft flog, sei Luther.
    Dann sah ich ein Stück Löwenschwanz am Rande des Schlachtfelds. Luther zog eine Spur aus blutigen Tatzenabdrücken um die Hyänen. Währenddessen hörten die Hyänen auf zu kämpfen, drängten sich innerhalb der Grenzen der Fußspuren, prallten ineinander und fauchten, durchbrachen den Kreis aber nie.
    Und jetzt?, dachte ich. Sollten wir sie in diesem Gefängnis abschlachten? Oder sollten wir sie einfach für immer in diesem Zauberkreis zurücklassen?
    Geh raus , befahl Sawyer. Schnell, bevor der Zauber vollendet ist.
    Keiner von uns hatte Schwierigkeiten, den blutigen Kreis zu überschreiten. Sobald meine Tatzen den unberührten Boden auf der anderen Seite berührten, ertönte ein schwaches Singen. Es klang zwar fremd und rhythmisch, doch ich erkannte Luthers Stimme in meinem Kopf.
    Blut, Mond, Gesang – da war definitiv Magie im Gange. Sawyer und ich blieben stehen, sahen zu und lauschten, wie dieser Junge einen mir unbekannten Zauber wirkte.
    Stille legte sich auf die Nacht und lastete wie eine regendurchtränkte Decke auf uns. Dann begannen die Hyänen zu leuchten, als schiene die Sonne allein auf sie. Auf jeder von ihnen loderte eine winzige Flamme – wie das leuchtende Herz von E.T. Dann aber zerfielen sie mit einem letzten jaulenden Lachgeheul zu Asche. Groteskerweise landete kein einziges Stäubchen außerhalb des verzauberten Kreises.
    Was zur Hölle hast du ihm da beigebracht?, fragte ich, als Luther sich umdrehte und schon auf Mount Taylor zutrabte.
    Das jedenfalls nicht , antwortete Sawyer, dann folgte er dem Löwen nach Hause.
    Ich hingegen musste meinen Wagen abholen und meine Kleider wieder anziehen. Es machte mir zwar nichts aus, wenn Sawyer mich ohne alles sah, aber bei dem Jungen war das etwas anderes. Beim Gestaltwandeln war mir noch nicht so richtig wohl. Das würde wahrscheinlich auch immer so bleiben.
    Sawyer und ich waren als Wölfe eine weite Strecke gelaufen, aber als

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