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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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wollten?
    „Die Treppe rauf!“ Ein junger Mann mit teigigem Teint und ebensolcher Figur, zusammengekniffenen Augen, die offenbar stundenlang auf einen Computerbildschirm gestarrt hatten, und unordentlichen mausgrauen Haaren schubste mich. Ohne mein übernatürliches Koordinationsvermögen wäre ich wahrscheinlich kopfüber ins Geländer gesegelt.
    Ich stolperte und fing mich wieder. Für einen Moment überlegte ich, ob ich ihm das Gesicht zurechtrücken sollte, beschloss dann aber, dass es mir nicht wichtig genug war. Jimmy starrte ihn mit zusammengezogenen Brauen an – und der Junge wich tatsächlich zurück. Merkwürdig, wenn man bedachte, dass sie so viele waren und wir nur zu zweit. Ganz abgesehen von den goldenen Ketten.
    Okay, wenn wir unsere Vampire rausließen, wären sie erledigt. Aber da wir planten, ihrem Club beizutreten, hatten wir in dieser Richtung nichts vor.
    Noch nicht.
    „Ihr könnt uns die Ketten abnehmen“, sagte ich. „Wir kommen in Frieden.“
    Der Nerd schnaubte. „Auch wenn du die Tochter des Phönix bist, kriegst du keine Sonderbehandlung.“
    „Also wird hier jeder mit goldenen Ketten gefesselt?“
    „Ketten ja, Gold nein.“
    „Aber …“
    „Glaubst du etwa, der Phönix weiß nicht, was Sanducci ist und was aus dir geworden ist? Er ist allmächtig. Oder wird es bald sein.“
    Woher wusste meine Mutter über uns Bescheid? Hatte sie denn die gleiche Gabe wie ich? Konnte sie Menschen berühren und dadurch ihre Gedanken und noch mehr erkennen? Wenn das stimmte, dann war es so gut wie unmöglich, sie davon zu überzeugen, dass Jimmy und ich die Seiten gewechselt hatten. Nicht, dass ich jemals geglaubt hätte, dies hier würde einfach werden.
    Der Junge hatte eine Abneigung gegen Sanducci – die dieser, nach seinen zusammengekniffenen Augen und der angespannten Pose zu urteilen, auch erwiderte. Noch eine Minute, und sie würden aufeinander losgehen, fauchen und sich anrempeln oder für einen Schwanzvergleich die Hosen runterlassen. Dann würde Sanducci allerdings gewinnen, denn er war bestens bestückt.
    „Wir haben Befehl, euch gefesselt zu lassen, bis ihr getestet werden könnt.“
    Oh-oh , dachte ich.
    „Getestet?“, fragte ich.
    Der Nerd grinste, Sanducci bleckte die Zähne. „Ihr habt vielleicht den ersten Test bestanden, aber das heißt noch nicht, dass ihr für den nächsten überhaupt zugelassen seid.“
    „Es gab einen Test?“
    „Glaubst du etwa, wir lassen hier jeden einfach so in die Stadt spazieren und so nahe an den Prinzen heran?“ Endlich wandte er sich von Jimmy ab und kam zu mir.
    „Wie genau haltet ihr die Leute davon ab?“
    „Ein Zauber.“ Der Junge machte eine vage Handbewegung. „Magiescheiß. Nicht mein Gebiet.“
    Hmm. War der Phönix auch eine Hexe? Warum nicht? Alle anderen waren ja auch Hexen.
    „Was für ein Zauber?“
    „Nur diejenigen, die Dunkelheit in sich tragen, können die Grenzen dieses Ortes überschreiten.“
    „Das erklärt auch das Summen am Rand der Stadt“, murmelte Jimmy.
    „Und was passiert mit Leuten ohne innere Dunkelheit?“, fragte ich.
    „Bsssssst!“ Der Nerd imitierte das Geräusch eines Stromschlags und machte eine flatternde Geste mit beiden Händen. Dann verdrehte er die Augen und ließ die Zunge seitlich aus dem Mund hängen.
    „Tot?“, versicherte ich mich.
    Er hob den Kopf und lächelte. Ich glaube, wir wussten jetzt, warum Ruthie so darauf bestanden hatte, dass wir unsere Dämonen befreiten, bevor wir hierherkamen.
    „Ihr habt alle Leute in dieser Stadt getötet?“, fragte ich.
    „Sie sind nicht lange tot geblieben“, sagte eine kräftige ältere Frau, die nach ihren kräftigen Handgelenken und den Muskeln in Armen und Beinen zu urteilen eine Farmerin gewesen sein musste. Ihr weißes Haar hing ihr bis auf die Hüften herab, und das wettergegerbte Gesicht ließ auf Jahrzehnte unter der Sonne schließen. Sie deutete auf die Menge der Wiedergänger. „Sie sind alle hier. Bis auf diejenigen, die Dunkelheit in sich tragen.“
    „Nephilim“, murmelte Jimmy. „Sie sind überall.“
    „Wo sind die jetzt?“
    Das Gefühl, den Aufenthaltsort von Halbdämonen nicht zu kennen, behagte mir gar nicht. Auch wenn wir jetzt auf ihrer Seite stehen sollten – Nephilim waren untereinander nicht loyal. Wenn sie uns sahen, würden sie gegen uns kämpfen, nur um zu gewinnen. Tiere verhielten sich wie Tiere, auch wenn sie Dämonen waren.
    „Sie wurden zuerst geopfert“, antwortete die Farmerin.
    Ich blinzelte. „Wie

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