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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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bitte?“
    „Das wirst du schon noch herausfinden“, sagte der Nerd.
    „Es wäre mir lieber, wenn ihr es mir sagt.“
    „Das können wir nicht.“ Die Farmerin knetete ihre großen Hände. „Der Phönix hat es uns verboten.“
    „Tut ihr immer, was er sagt?“
    „Wir haben keine Wahl. Er hat uns erweckt, wir sind seine Sklaven. Wir werden die Armee sein, wenn das Opfer erbracht und der Prinz gekommen sein wird.“
    Als ob damit alle Fragen geklärt wären – und in gewisser Hinsicht waren sie das auch –, wandte sich die Farmerin ab und stellte sich wieder zu den anderen.
    „Was glaubst du, wo sie ist?“, murmelte ich, den Blick fest auf die Armee der lebenden Toten gerichtet.
    Jimmy schwieg so lange, dass ich schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete. Als ich es endlich schaffte, den Blick von den Wiedergängern loszureißen, sah ich all meine Ängste in seinem Gesicht widergespiegelt.
    „Ich glaube, sie weckt die Toten auf jedem Friedhof zwischen hier und Kanada auf.“
    „Das glaub ich auch“, sagte ich. „Und das Opfer?“
    Er hob eine Braue.
    Genau. Das waren wir.
    „Geht jetzt nach oben!“ Der Nerd deutete auf die Treppen und gab dann der Farmerin ein Zeichen, woraufhin diese einige der Wiedergänger zur Rückseite des Hauses schickte, während ein paar die Wache an der Vordertür übernahmen. „Wenn sie zurückkommt und ihr nicht an euren Plätzen seid …“
    „Wird sie euch töten?“, fragte Jimmy und sah mich an. Auch ohne ihn zu berühren, wusste ich, was er dachte. Wenn wir nach oben gingen, wären wir geliefert. Wir mussten ihnen entkommen und einen anderen Plan fassen.
    „Ich bleibe hier“, sagte Jimmy, „und spare mir die Mühe, dich zu Staub zerfallen zu lassen.“
    „Nein.“ Der Nerd zog ein langes, dünnes goldenes Stilett aus seiner Tasche. „Du wirst tun, was ich sage, oder ich werde dich zu Staub zerfallen lassen.“
    Die Farmerin schnappte nach Luft. „Das darfst du nicht!“
    Der Nerd ignorierte sie und setzte Jimmy die Spitze des Stiletts auf die Brust.
    Ich ging einen Schritt auf ihn zu. Die Farmerin griff nach meiner Kette und riss mich zurück. Die goldenen Glieder rissen mir die Haut an den Handgelenken auf, und der Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper.
    „Zweimal ins Herz“, flüsterte der Nerd. Dann legte er den Kopf schief, und wie d’Artagnan ließ er das Stilett durch die Luft sausen, bevor er es auf eines von Jimmys zusammengekniffenen Augen richtete. „Vielleicht hier, oder …“
    Er zog das Messer über Jimmys Wange, über sein Kinn und den Hals. Wo das Messer die Haut berührte, hinterließ es eine schwarze Linie, die sich schnell rot färbte. Das brutzelnde Geräusch von Fleisch, das auf einem Grill lag, erfüllte den Raum, begleitet von dem Geruch nach gebratenem Fleisch.
    „Halt!“, befahl ich.
    Der Wiedergänger wandte sich zu mir um. „Halt’s Maul. Du bist als Nächste dran.“
    „Komm schon“, drängte ich ihn, „zeig mir, was du draufhast.“
    Es war mir egal, dass ich mit meinen gefesselten Händen, dem angelegten Halsband und ohne Sawyer in der Nähe nicht wesentlich stärker und schneller war als ein normaler Mensch. Was zählte, war allein, dass man mich nicht so leicht töten konnte wie Jimmy – und dass der Wiedergänger ihn jetzt nicht umbrachte.
    „Nein“, befahl Jimmy. „Leg dich mit mir an. Oder traust du dich etwa nicht?“
    Der Nerd verdrehte die Augen. „Seh ich aus, als wär ich zwölf? Als würde ich mich darum scheren, ob du mich für einen Feigling hältst?“ Er packte das Stilett fester. Ich spannte die Muskeln an, bereit, die Farmerin hinter mir herzuschleifen, wenn ich mich wie ein wütender Stier auf den Kerl stürzte.
    Ich hätte mir keine Sorgen zu machen brauchen. Sobald der Nerd nahe genug war, rammte ihm Sanducci den Kopf gegen die Nase.
    Das knackende Geräusch hallte im Haus wider. Der dickliche Junge landete zu meinen Füßen, aus seinen Nasenlöchern schossen Blutfontänen. Ich trat ihm gegen den Kopf, dann beugte ich ein Knie und rammte es ihm in die Brust.
    Die Farmerin legte mir den Arm um den Hals und würgte mich. Sie wollte zwar nicht, dass der Nerd uns umbrachte, aber sie würde auch nicht zulassen, dass wir ihn töteten. Sie war zwar stark – stärker als sie lediglich durch vierzig Jahre Heuballenstemmen geworden sein konnte. Aber sie war nicht ich.
    Ich riss sie nach vorn, ließ sie, indem ich ihr eigenes Gewicht gegen sie einsetzte, einen Salto über meinen Kopf schlagen. Als sie

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