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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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dunkle Seite im Ohr hatte.
    In der Bibel stand, das Gute werde triumphieren, und daran glaubte ich. Das musste ich einfach. Leider stand im Buch Samyaza aber genau das Gegenteil. Und die Nephilim glaubten daran.
    Ich hatte Jimmy so lange nicht kommen gehört, bis er dann plötzlich direkt neben mir stand. »Tote Wölfe soll man nicht wecken.«
    »Sehr witzig.«
    »Ich fand ihn gut.« Er wartete schweigend, bis ich seinen Blick erwiderte. »Sawyer ist verschwunden. Er kommt nicht wieder zurück. Und selbst wenn du seinen Geist heraufbeschwörst  – was dann?«
    »Ich stelle ihm die Fragen, auf die ich eine Antwort brauche.«
    »Und dann?«
    »Dann geht er ins Licht.«
    »Klar tut er das.«
    Sawyer hatte mir selbst gesagt, dass er zu verdammt war, um unschuldig zu sein. Doch das hatte sich als falsch herausgestellt. Trotzdem war ich nicht sicher, ob seine Zukunft das Licht war. Aber ich glaubte auch nicht, dass es die Dunkelheit sein würde.
    »Ich weiß nicht, was dann geschieht«, schnappte ich. »Alles, was ich weiß, ist, dass ich noch einmal mit ihm sprechen muss.«
    »Meinst du, er wird dir vergeben?«
    »Ich glaube nicht, dass er mir überhaupt irgendetwas vorwirft.«
    »Nein.« Jimmy wandte sich ab. »Das machst du ja selbst.«
    Jimmy und Summer hatten Jimmys Wagen, einen schwarzen Hummer, am Fuß des Sheep Mountain zurückgelassen. Ich konnte nicht glauben, dass wir das Ding auf dem Weg hinauf nicht gesehen hatten. Es war so groß, dass man es wahrscheinlich sogar aus dem All sehen konnte.
    »Wir können im Impala hinfahren«, bot ich an.
    »In meinem Impala?«, maulte Summer.
    »Nicht mehr. Seele verwirkt, cooles Auto verwirkt. Steht im Handbuch.«
    »Es gibt ein Handbuch?«
    Ich würde den Impala nicht auf Dauer behalten. Aber ich würde ihn so lange fahren, wie sie mich damit durchkommen ließ.
    »Darf ich fahren?« Luther war wieder da. Ich machte mir nicht einmal die Mühe zu antworten.
    Wir quetschten uns ins Auto und fuhren den Sheep Mountain hinunter. Summer saß auf dem Beifahrersitz und hielt Faith auf dem Arm. Die Augenlider der kleinen Katze waren jetzt ganz schwer  – sie hatte auch schließlich einen aufregenden Tag hinter sich.
    Die Männer saßen hinten mit den Speeren auf dem Schoß. Das erinnerte mich an etwas.
    »Was habt ihr auf die Spitzen getan?« Auf Jimmys irritiertes Stirnrunzeln hin fügte ich hinzu: »Um die Iyas zu töten.«
    Erkenntnis dämmerte auf. »Vitamin D.«
    Jetzt runzelte ich die Stirn. »Häh?«
    »Zu wenig Sonnenlicht führt zu Vitamin-D-Mangel. Dieser wird aber durch die Zugabe von Vitamin D wieder behoben, also haben wir, um diese Auswirkungen der Sonne hervorzurufen, die Speerspitzen in Vitamin D getaucht.«
    Manchmal wirkten die Mittel, um diese Kreaturen auszulöschen, fast ebenso bizarr wie die Kreaturen selbst.
    Wir näherten uns dem Fuß des Berges, und tatsächlich stand auf einer staubigen Nebenstraße Jimmys Hummer. Er hatte sich viel Mühe gegeben, ihn mit Zweigen und Sträuchern zu tarnen. Die Sturmwolken hatten ihr Übriges getan. Jetzt wurde die Sonne von der Motorhaube des SUV reflektiert und lenkte die Aufmerksamkeit jedes Passanten  – falls es denn welche gegeben haben sollte  – auf etwas, das wie der Land Cruiser eines Behemoth-Ungeheuers aussah.
    Ich hatte die Frage schon früher gestellt und stellte sie jetzt wieder: »Wer ist bloß auf die Idee gekommen, Militärfahrzeuge der US -Army an Privatpersonen zu verkaufen?«
    Jimmy hob abwehrend die Hand. Er liebte dieses verdammte Ding.
    Als wir aus dem Impala kletterten, fiel mir ein, dass ich noch gar nicht erwähnt hatte, aus welchem Grund wir eigentlich in die Badlands gekommen waren.
    »Ich muss dich um einen Gefallen bitten.«
    »Ich werde nicht mit dir in die Black Hills fahren, um Sawyer heraufzubeschwören.« Jimmy öffnete die Hecktür des Hummer und warf die Speere in den Kofferraum.
    »Das war auch nicht meine Bitte.«
    Dies überraschte ihn. Er war schon auf dem Weg zum Fahrersitz, doch nun hielt er an und drehte sich um. »Was willst du dann?«
    »Dass du auf das Baby aufpasst, während ich in den Black Hills nach Sani, dem Fellläufer, suche.«
    »Auf das Baby aufpassen?«, fragte er. »Wo ist seine Mutter?«
    »Das ist fast eine so gute Frage wie: Wer ist seine Mutter? «
    »Du weißt es nicht?«
    »Woher sollte ich?«
    »Hast du nicht nachgefragt?«
    »Eine Katze?«
    Jimmy gab einen entnervten Laut von sich. »Sawyer.«
    »Der ist tot  – weißt du noch?«
    »Du hast aber

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