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Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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es sehr wahrscheinlich mitgenommen haben. Das gereichte unserer Seite nicht gerade zum Vorteil.
    „Was stand noch in diesem Buch?“
    „Zaubersprüche, um unsichtbar zu werden, Gefälligkeit und Liebe zu erhalten, gestohlene Dinge zu finden, Dämonen zu zügeln und freizulassen.“
    Zum Teufel aber auch. Ich hatte eine sehr genaue Vorstellung davon, wer das verdammte Ding haben könnte.
    „Wir müssen los“, sagte ich.
    „Wartet!“ Whitelaw gefror in seiner Bewegung, als Saywer und Luther gleichzeitig losknurrten.
    Auf meinen Blick hin verstummten sie, wenngleich beide so wirkten, als wollten sie aus der Haut – oder in ein anderes, haarigeres Ich – fahren.
    „Ich möchte Ihnen helfen“, sagte Whitelaw.
    „Wobei helfen?“
    „Ich habe mich eingehend mit der Offenbarung beschäftigt; ich erkenne die Zeichen. Und außerdem hatte ich das bestimmte Gefühl, dass viele dieser Legenden über übernatürliche Phänomene wahr sind.“ Herausfordernd starrte er Saywer und Luther an. „Vor diesen beiden Typen hier könnten Sie wohl jemanden mit meinem Wissen auf Ihrer Seite gebrauchen.“
    Das sah ich genauso, also setzte ich ihn ins Bild. Lange dauerte das nicht, auf diesem Gebiet war er ziemlich fit. Und da Saywer nicht gleich der Schlag traf, nahm ich an, auch er sei damit einverstanden, dass ich aus der Schule plauderte. Nicht, dass ich auf sein Einverständnis angewiesen gewesen wäre, aber schaden konnte es auch nicht.
    „Haben Sie irgendeine Vorstellung, wie man zur Dunkelheit wird?“, fragte ich.
    Bedächtig schüttelte Whitelaw den Kopf. „Nach dem, was Sie mir erzählt haben, schufen die Grigori die Nephilim, indem sie sich mit den Menschen paarten. Trotz aller Überlieferungen kann man weder durch Blutaustausch noch durch Bisse oder Flüche einer von ihnen werden …“
    „Einer von ihnen werden“, murmelte ich, und auf einmal wusste ich auch, was ich zu tun hatte. Aber alles schön der Reihe nach. „Sehen Sie mal zu, ob Sie irgendwas über das Buch von Samyaza in Erfahrung bringen können“, befahl ich ihm. „Schon mal davon gehört?“
    Whitelaw verneinte. „Grimoire?“
    „Eine Art satanische Gebrauchsanweisung. Aufschlussreiche Prophezeiungen der Gegenseite.“
    Auf den Kopf gefallen war Whitelaw wirklich nicht. Er begriff sofort. „Wenn wir das Buch haben, werden wir wissen, was sie vorhaben.“
    „Kann nicht schaden“, sagte ich. „Und dann spüren Sie noch mal dem Schlüssel von Salomon nach. Ich habe das ungute Gefühl, dass es sich in den falschen Händen befindet.“
    Whitelaw wurde ganz blass, aber er nickte, wir verabschiedeten uns, und als ich mich beim Herausgehen noch einmal umdrehte, steckte er mit der Nase schon tief in einem staubigen Schmöker. Noch im Treppenhaus hörten wir sein Niesen.
    Draußen war es bereits Nacht geworden. Ich drehte mich zu Saywer um und stieß ihn in die Brust. Genauso gut hätte ich auch gegen eine Hauswand stoßen können. „Du hast es gewusst“, sagte ich.
    „Was gewusst?“
    „Red doch keinen Scheiß, Saywer. Du wolltest Whitelaw ins Jenseits befördern, bevor er es mir sagen konnte.“
    „Ach ja?“
    „Aaah!“ Mit beiden Händen schlug ich auf seine Brust ein, bis er mich bei den Handgelenken packte. Luther fauchte.
    „Halt dich da raus, Junge“, befahl ich ihm. „Das geht nur uns beide was an. Warte im Auto.“
    Verblüffenderweise gehorchte er.
    Ich zerrte an meinen Händen, aber Saywer hielt mich fest. „Warum wolltest du den Professor umbringen?“
    „Er weiß zu viel.“
    „Zum Beispiel, wie man deine Mutter erledigt?“
    Saywer verzog das Gesicht. Er konnte es nicht ausstehen, wenn ich sie so nannte, aber – Pech gehabt.
    „Manchmal frage ich mich, auf wessen Seite du eigentlich stehst“, grummelte ich.
    „Nicht auf ihrer.“
    „Ach nein? Warum hast du mir dann nicht verraten, wie man sie tötet? Du hast gelogen, als du sagtest, du wüsstest es nicht. Man könnte glauben, du wärst ein Spion. Ein Spion, den man am besten gleich an Ort und Stelle beseitigt.“
    „Schade, dass man nicht weiß, wie.“
    „Wer hat es dir gesagt?“, fragte ich.
    „Niemand.“ Mit einem kleinen Schubs ließ er mich los. „Alle. Es ist eine alte Legende, eine Weissagung, die keinen Sinn ergab. Bis du gekommen bist.“
    „Weiß sie es?“ Ich ließ die Luft in einem schnellen, scharfen Atemzug entweichen.
    „Natürlich weiß sie es.“ Noch ein sehr guter Grund, mich umzubringen.
    „Es muss auch einen anderen Weg geben“, sagte

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