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Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Saywer leise.
    „Meistens gibt es nur einen Weg, diese … Wesen zu töten. Warum meinst du, es gäbe noch einen? Weil dir der erste nicht gefällt?“
    „Whitelaw hat gewusst, wie man die Dunkelheit vernichtet. Aber es muss auch eine Möglichkeit geben, eine Naye’i zu töten.“
    „Whitelaw behauptet, es ginge nicht.“
    „Er weiß auch nicht alles.“
    „Offenbar weiß er aber eine Menge.“
    „Es ist zu gefährlich“, sagte Saywer. „Du wärest eine von ihnen, Phoenix. Und dann …“
    Mitten im Satz brach er ab und drehte sich weg.
    „Dann was?“
    „Dann muss ich dich töten.“
    Ich holte tief Luft. „Ich verlasse mich darauf.“
    Eine beklemmende Stille trat zwischen uns.
    „Wird schon schiefgehen“, sagte ich.
    Saywer war es gewesen, der mich davor gewarnt hatte, mit einem Nephilim zu schlafen; mit der Kraft würde ich mir möglicherweise auch das Böse aneignen. Damals hatte ich gedacht, dass der Tag kommen würde, an dem es mir das Risiko wert zu sein schien. Nur hatte ich nicht damit gerechnet, dass dieser Tag schon so bald käme.
    „Ich bin die Einzige, die sich tatsächlich in einen Nephilim verwandeln kann“, sagte ich. „Ich bin das Licht, das zur Dunkelheit wird.“
    „Weil dich die Dunkelheit verschlucken wird. Es wird dich nicht mehr geben, Elizabeth.“
    Ich runzelte die Stirn. Noch nie hatte er mich so genannt. Und das machte mir Angst. Aber Angst hat mich noch nie von etwas abgehalten. Meistens hat sie mich erst so richtig angestachelt.
    „Ich muss einen Nephilim finden“, begann ich. „Sollte nicht so schwer sein. Die treiben sich doch überall herum.“
    Ich blickte mich um. Der Campus wirkte wie ausgestorben. Offenbar wurden hier bei Sonnenuntergang die Bürgersteige hochgeklappt. Wenn man schon mal einen Dämon brauchte, war keiner da! Und sonst waren sie an jedem gottverdammten Ort.
    Von hinten schlossen sich starke, braune Arme um mich. „Ich werde es nicht zulassen“, sagte Saywer.
    „Du kannst mich nicht aufhalten!“ Ich wehrte mich zwar, aber wie immer war er stärker. „Ich ficke den nächsten Nephilim, der mir über den Weg läuft. Irgendeiner kreuzt hier schon auf. Es ist nur eine Frage der Zeit.“
    „Es wird dich umbringen.“
    „Das bezweifle ich.“
    Bei dem Gedanken daran, mit einem bösen Etwas ins Bett zu steigen, wurde mir ganz flau, aber schließlich würde ich tun, was getan werden musste. Denn sonst würden die Grigori bald wieder auf dieser Erde wandeln. Würden sich mit den Menschen paaren und den Planeten erneut mit Dämonen bevölkern. Dagegen wäre das momentane Chaos ein Witz.
    Saywer seufzte, seine Brust rieb sich an meinem Rücken, er ließ die Arme fallen. „Es gibt noch einen Weg.“
    Ich erstarrte. „Welchen denn?“
    „Sanducci.“
    „Sanducci. Was …“
    In Gedanken hörte ich Whitelaws Worte noch einmal … Man kann weder durch Blutaustausch noch durch Bisse oder Flüche einer von ihnen werden …
    Nur dass ich es eben doch konnte.
    Von Jimmy hatte ich die Dhampir-Eigenschaften übernommen. Ein Vampir – ein Nephilim – war ich aber nicht geworden, denn dazu musste man …
    „Blut austauschen“, murmelte ich.
    „Ja“, sagte Saywer und gab mich endlich frei.
    Sanducci war erst böse geworden, seit er das Blut mit seinem Vampirvater ausgetauscht hatte. In der Höhle des Stregas hatte er zwar von mir getrunken, aber noch bevor Jimmy mich zwingen konnte, von ihm zu trinken, hatte ich ihn von seiner Besessenheit – oder was immer es war – heilen können, indem ich Daddy gekillt hatte. Auf Knien hatte mich Jimmy angefleht, niemals das Blut eines Vampirs zu trinken, sonst würde ich nämlich selbst zu einem werden.
    „Jimmy ist kein Vampir“, stellte ich richtig, „er ist eine Kreuzung.“
    „Wenn Sanducci ein Vampir ist, dann ist er ein Vampir. Wenn du sein Blut …“
    „Werde ich auch zum Vampir.“
    „Ja.“
    „Da wird er nicht mitspielen.“
    „Dann musst du ihn eben zwingen.“
    Das kann ja heiter werden.
    „Ich glaube, ich schnappe mir lieber irgendeinen dahergelaufenen Dämon.“
    „Nein. Bei Sanducci besteht die Chance, dass du den Dämon wieder zurückdrängen kannst, wenn du ihn nicht mehr brauchst.“
    „Wohin zurückdrängen? Zurück in Jimmy?“
    „In dich selbst. Einsperren. Vielleicht blockieren.“
    „Also würde dieser Dämon für immer in mir sein?“ Mich überlief es kalt. „Auf der Lauer liegend?“
    „Besser als die andere Möglichkeit. Da wirst du zum Dämon. Und zwar für

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