Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)
während ich ihm über den Rücken rieb und so tat, als wolle ich ihn trösten. „Wir stehen das hier gemeinsam durch. Du und ich. Genau wie damals, als wir noch Kinder waren.“
„Du und ich gegen den Rest der Welt“, murmelte er.
„Du und ich für den Rest der Welt“, korrigierte ich ihn, doch offenbar hörte er mich schon gar nicht mehr.
„Jimmy?“
Er hob den Kopf, und in seinen Augen war nur noch ein stecknadelkopfgroßer roter Punkt zu sehen. Der Kampf schien verloren. Ich hörte auf, ihm die Schultern zu massieren, und ließ die Hand tiefer gleiten, in sein Kreuz, rieb dort weiter, ließ meine Fingerspitzen über seine Pobacken fahren. Er erzitterte.
„Was, wenn es dir gefällt?“ Mit der Zunge fuhr er sich über die Lippen, sein Blick war starr auf meinen Hals gerichtet.
„Ich kann schon auf mich selbst aufpassen.“
„Nicht, wenn ich in diesem Zustand bin.“ Er packte mich und zog mich zu sich heran. „Das ist die Verdammnis, Lizzy. Für uns beide.“
Vielleicht. Aber Opfer mussten gebracht werden. Verdammnis für uns zwei, Erlösung für die anderen. Ich ließ es darauf ankommen.
„Diese Dunkelheit ist schlimmer als der Tod“, sagte er.
„Ich lass dich nicht allein.“
„Du solltest mich töten.“
„Hab ich ja schon, hat doch aber nichts genützt.“
Er ließ mich los. „Ich hab damals nicht auf dich verzichtet, um dich jetzt zu verderben.“
„Warum hast du damals auf mich verzichtet?“
„Deinetwegen.“
Genau aus diesem Grund veranstaltete ich auch dieses Theater hier. Für ihn. Für mich. Für die Welt.
Jimmy schloss die Augen und sagte: „Du wirst mich zugrunde richten.“
Ich legte ihm die Hand auf den Arm. Keine Ahnung, was ich ihm damit sagen wollte, vielleicht gar nichts, vielleicht aber auch alles. Doch durch die Fenster drang langsam ein silberner Schein, wanderte über Jimmys Gesicht, dann über meins, und mit einem Schlag öffnete er die Augen.
In ihnen loderten die Flammen. Der Mond war aufgegangen, Jimmy schien verschwunden.
Jetzt musste ich tun, als sei ich so beschäftigt damit, mit ihm rumzumachen, dass ich darüber ganz vergessen hatte, dass ich ihm ja eigentlich bei seinem inneren Kampf hätte helfen sollen. Er würde von mir trinken, ich von ihm und dann …
Darüber wollte ich mir lieber keine Gedanken machen. Im Augenblick genoss ich einfach seinen fordernden Mund und seine streichelnden Hände. Wenn er mich berührte, schmolz ich nur so dahin. Dagegen konnte ich nichts tun.
Klar, mit Saywer hatte ich den besten Sex meines Lebens, aber bei Saywer ging es eben immer nur um Sex. Jimmy hingegen bedeutete Liebe, Kindheit – all das, was gut und richtig schien, bevor alles den Bach hinuntergegangen war.
Selbst in der Höhle des Stregas, als Jimmy schlimme Dinge gesagt und getan hatte, hatte ich mich wieder wie siebzehn gefühlt, wenn das Licht aus war und er mich berührte.
Von wegen zugrunde richten. In Manhattan war er damals sehr, sehr nahe dran gewesen, mich zugrunde zu richten.
Nun war er wild und ausgehungert, das war mir ganz recht so. Je schneller er mich nahm, desto eher würde er die Kontrolle verlieren und genau das tun, was ich wollte.
Ich öffnete den Mund, ließ seine Zunge hinein und saugte daran. Knurrend riss er mich an sich, presste dabei meine Brüste an seinen Brustkorb, ließ mich immer wieder ein wenig los, um mich erneut an sich zu drücken, und erzeugte damit Reibung und Druck.
Irgendwie saß ich wie verdreht da, also schwang ich ein Bein über seinen Schoß und setzte mich rittlings auf ihn. Er hatte einen Steifen, kein Wunder, und ich machte ihn wahnsinnig, indem ich mit meinem Bauch kräftig dagegenrieb.
Er riss seinen Mund von mir los, wanderte liebkosend mein Kinn entlang bis zu meinem Hals, dann umspielte er meine Brustwarzen mit der Zunge.
„Härter“, raunte ich, „mehr …“ Und er knabberte mit den Zähnen an mir.
Ich zerrte an seinen Haaren, und er bäumte sich unter mir auf, der Druck gegen meine feuchte, geschwollene Mitte war schön und zugleich quälend.
Der Mond hüllte uns in sein Licht, die kühlen Silberstrahlen schienen meine nackte Haut regelrecht zu verbrühen. Ich ließ meine Hände über seinen Körper wandern, grub ihm die Nägel tief in Brust und Rücken.
Jetzt waren seine Augen vollständig rot, die Reißzähne voll ausgebildet. Mein Plan war aufgegangen, mit meiner Verführung hatte ich ihn erfolgreich von seinem Kampf abgelenkt.
Er kippte die Hüfte, drückte sich gegen mich und
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