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Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Gabe, die Geschöpfe der Nacht zu erkennen. Aber sobald sich sein Blut mit dem seines Papis vermischt hatte, war der Vampir in ihm erwacht. Er war fortgegangen, um diese dunkle Seite wieder zu unterdrücken. Allem Anschein nach war es ihm aber nicht gelungen.
    Ich drehte mich um und machte mich auf den Weg zu meiner Tasche, in der nicht nur ein silbernes Messer, sondern auch, da wir ja mit dem Auto unterwegs waren, meine Pistole steckte.
    Wie man einen Dhampir tötete, das wusste ich. Zweimal an der gleichen Stelle durchbohren. Beim letzten Mal hatte ich meinen Pfahl nur ein mal in den Scheißkerl gesteckt. Diesen Fehler würde ich nicht noch mal machen.
    „Er hat niemanden getötet.“ Summer versuchte mit mir Schritt zu halten.
    „Das wissen wir nicht.“
    Plötzlich blieb sie stehen, und ich tat es ihr gleich, warum weiß ich gar nicht, denn bei mir wirkte ihr Feenstaub überhaupt nicht.
    „Er würde es nie tun“, sagte Summer, „und ich beweise es dir.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und schritt klickerklackernd davon.
    Nach ein paar Ladenfronten machte sie halt und starrte auf das große Schild. BARNEBY’S GAP ARZTPRAXIS.
    Was, zum Teufel, hatte sie vor?
    Noch bevor ich sie fragen konnte, riss sie eine Brieftasche aus der Jeans – wie sie die zusammen mit ihrem Arsch in die Hose gekriegt hatte, grenzte wirklich an Zauberei – und öffnete die Tür.
    Als ich zu ihr stieß, ließ sie gerade die Börse aufklappen und bellte: „FBI. Hat es hier einige unerklärliche Todesfälle gegeben?“
    Wahrscheinlich riss ich den Mund genauso ungläubig auf wie der junge Mann an der Rezeption. Nur, dass er mit offenem Mund auf ihr Gesicht und ich auf die FBI-Marke starrte. In meinen Augen sah sie echt aus.
    „Ich … äh, also. Hmm. Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Da sprechen Sie mal lieber mit dem Arzt, Agentin …“ Er beugte sich vor, schielte auf ihre Marke. „Tink.“ Er verschwand im Hinterzimmer.
    „Agentin Tink?“, fragte ich. „Findest du das lustig?“
    „Wahnsinnig“, sagte Summer, obwohl sie die Lippen fest aufeinandergepresst hielt und auch in ihren Augen kein Lachen stand.
    Ich senkte meine Stimme und flüsterte nunmehr: „Wo hast du die Marke her?“
    „Was glaubst du wohl?“
    Gerade wollte ich den Mund aufmachen, um auf einer Antwort zu bestehen. Aber was machte es schon für einen Unterschied, wo sie die Marke herhatte, ob sie nun echt war oder magisch?
    „Meinst du etwa, Dämonenjäger können einfach so herumziehen und Menschen abschlachten?“, fuhr sie fort.
    Darüber hatte ich noch nie nachgedacht. Und außerdem waren die Nephilim für mich gar keine Menschen. Nicht mehr.
    Außer dass sie menschlich aussahen, ein normales Leben führten, um so aus dem Verborgenen heraus die größten Verheerungen anzurichten. Natürlich löste ihr Verschwinden Fragen aus, auch wenn von den meisten Nephilim, wenn man sie auf die richtige Art umbrachte, nichts als Asche blieb. Ohne Leiche war man natürlich viele Probleme los, aber nicht alle, und oftmals handelte man sich dadurch nur Scherereien anderer Art ein.
    „Auch wenn wir uns von den Visionen der Seher leiten lassen“, redete Summer weiter, „müssen wir sie letztlich doch alleine jagen. Und so ein Freibrief ist da sehr nützlich.“ Sie wedelte mit ihrer Brieftasche herum.
    „Warum besprühst du nicht einfach jeden mit deinem Glitzerstaub und lässt sie aus der Schule plaudern?“
    „Wenn ich aus jemandem Informationen rauspresse, bekomme ich auch bloß die Informationen.“
    „Und was soll daran falsch sein?“
    „Mir fehlen die Eindrücke, Gedanken, Gefühle, die im Kontakt mit dem Übernatürlichen wichtig sind. Wenn zum Beispiel jemand etwas Bizarres gesehen hat und es sich verstandesmäßig zu erklären versucht, dann könnte ich ihn mit Wahrheitsstaub überschütten, er würde es mir nicht sagen.“
    „Und den Leuten vom FBI erzählt man vom Dämon in den Bergen?“
    „Du würdest dich wundern, was die Leute dem FBI alles erzählen.“
    Irgendwie hatte ich da so meine Zweifel.
    „Und was ist, wenn da mal jemand anruft und sich nach dieser unglaublich hübschen Agentin erkundigt, die so seltsame Fragen stellt?“
    Wieder strafte mich Summer mit einem vernichtenden Blick und – ich verstand.
    „Sobald du fertig bist, verabreichst du ihnen eine Dosis Vergiss-mich-sofort-Staub.“
    Sie blinzelte mir zu und begrüßte dann den Arzt.
    Dr. Grey entsprach der Hollywoodversion eines Bergdoktors. Schmal und hochgewachsen, die

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