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Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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der Föderation ist es, den Nephilim Einhalt zu gebieten, bevor sie Tod und Zerstörung verbreiten. Warum sonst sollten unsere Anführer Hellseher sein?“
    „Aber was ist mit Barnaby’s Gap ?“
    „Jimmy ist einer von uns.“
    „Deshalb hat man uns also nicht gewarnt, dass er hier die Einheimischen anknabbert? Hört sich an, als hätten wir ein Kommunikationsproblem.“
    „Ich habe ihn doch gesehen“, sagte Summer leise.
    Wütend kniff ich die Augen zusammen, meine Lippen wurden schmal. Daran brauchte sie mich weiß Gott nicht zu erinnern. „Warum überhaupt?“, fragte ich. „Du bist doch keine Seherin.“
    „Und Jimmy ist kein Nephilim.“
    „Da komme ich nicht mehr mit.“
    „Hätte irgendein Seher diese Vision von Jimmy bekommen, dann wäre ein Dämonenjäger ausgesandt worden, und er wäre längst tot. Offenbar soll er aber am Leben bleiben, deshalb habe ich die Botschaft bekommen.“
    „Du hast nur eine Kleinigkeit vergessen, dass er nämlich bis über beide Ohren in Schwierigkeiten steckt und angefangen hat, an den Dorfleuten rumzunuckeln wie ein hungriger Säugling.“
    „Die Stelle habe ich absichtlich ausgelassen. Wir sollen ihn finden und ihm helfen. Und ihn nicht töten.“
    „Das Urteil steht noch aus“, sagte ich.
    „Das scheint mir ein bisschen unfair, da du der Richter, die Geschworenen und …“ Sie brach ab, biss sich auf die Lippe.
    „Der Henker?“, vollendete ich ihren Satz. „Wo du recht hast.“
    „Du willst ihn bestrafen, ohne die Tatsachen genau zu kennen.“
    „Die Tatsachen sind mir wohlbekannt, Summer. Jimmy hat sein Blut mit dem Strega vermischt; er ist also genauso einer geworden. Im Stahlturm in Manhattan hat er Menschen umgebracht. Ich weiß es, weil ich dabei war. Mich hat er gefangen gehalten. Hat von meinem Blut getrunken, bis ich zu schwach war, mich dagegen zu wehren.“
    Und ich hatte nur überlebt, weil Jimmy von meinen empathischen Fähigkeiten nichts geahnt hatte. Zu seiner Sexsklavin hatte er mich gemacht, um mir erst meinen Willen und dann mein Leben zu nehmen.
    Aber am Ende war er der Gelackmeierte, denn seine Versuche, mir wehzutun, mich zu erniedrigen und zu unterwerfen, haben mich letztlich nur stärker gemacht. Als er sich meinen Körper genommen hatte, hatte er mir gleichzeitig auch seine übernatürlichen Fähigkeiten gegeben. Mittels dieser Kräfte war es mir dann gelungen, den Anführer der Dunkelheit zu vernichten.
    „Das ist nicht er gewesen“, flüsterte sie.
    „Hat ausgesehen wie Jimmy, hat gesprochen wie Jimmy, hat sich bewegt wie Jimmy.“ Und so gefickt hat er auch, aber das ließ ich lieber unerwähnt.
    Damals war ich so verwirrt. Ich hatte geglaubt, dass in diesem Wesen, das in seiner Haut steckte, immer noch etwas von Jimmy war und dass ich ihn nur an unsere Liebe erinnern musste, um ihn zu retten. Schön blöd bin ich gewesen.
    „Als ich sagte, du seiest nicht mit allen Tatsachen vertraut, habe ich dabei nicht Manhattan gemeint.“
    „Was dann …?“ Meine Finger krampften sich um das Lenkrad. Das war das Letzte, worüber ich sprechen wollte.
    „Hast du dich nie gefragt, warum er so dämlich gewesen ist, mit mir zu schlafen, obwohl er doch genau wusste, dass du es siehst, wenn du ihn das nächste Mal berührst?“
    „Er ist eben ein Mann.“ Mit den Augen wanderte ich von der weißen Krempe ihres bescheuerten Huts bis zu den Spitzen ihrer Stiefel, die gerade abgewetzt genug aussahen. „Er konnte seinen Schwanz genauso wenig in der Hose behalten wie alle anderen.“
    „Du hast ja nicht gerade eine hohe Meinung von Männern.“
    „Sollte ich die denn haben?“ Jeder Mann, dem ich vertraut hatte, hatte mich hintergangen.
    Sie seufzte. „Du solltest etwas genauer über Jimmy nachdenken. So ein Idiot, wie er manchmal scheint, ist er gar nicht.“
    „Das wäre auch nicht möglich“, murmelte ich. Wenn er nämlich so ein Idiot wäre, könnte er nicht gleichzeitig laufen und reden.
    Zwar fuhr ich weiter den Berg hinauf, aber meine Gedanken schweiften in unerwünschte Gefilde ab.
    Summer hatte recht – so ungern ich es auch zugab –, Jimmy hatte von meinen Fähigkeiten gewusst, also musste er auch gewusst haben, dass ich ihn mit Summer sehen würde.
    „Willst du damit sagen, er wollte Schluss machen?“, fragte ich. „Aber er war zu feige, es mir ins Gesicht zu sagen, also hat er …“ Ich deutete vage auf Summers Brüste.
    „Für jemanden mit einem Dauerabo im Club der Schwachsinnigen richtest du recht leichtfertig über

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