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Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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ganz zu schweigen von einem Dutzend.
    „Gibt es da nicht noch eine Möglichkeit?“
    Hilflos hob Summer die Hände und zuckte mit den Achseln.
    „Na toll.“
    Ungeachtet meiner mangelnden Fähigkeiten in der erforderlichen Waffengruppe musste ich auf der Stelle nach Chicago. Ich hatte ein Feuerwerk gesehen, das konnte in zwei Nächten bedeuten, genauso gut aber auch nur in einer . In vielen Städten wurden die Raketen schon am dritten abgeschossen. Ich richtete meine Augen auf Summer … vielleicht sollte ich sie lieber hinschicken.
    Sie erwiderte meinen Blick und biss sich auf die Lippen. „Draußen liegt ein Haufen Asche“, setzte sie schon an.
    Die Nachricht, dass sich der Brüllaffe zersetzt hatte, stimmte mich so froh, dass ich beinahe vergaß, ihr zu sagen, wessen Asche da draußen eigentlich lag.
    „He!“, rief sie.
    „Oh, tut mir leid. Brüllaffenreste.“
    „War da wirklich einer?“ Erleichtert ließ sie die Luft heraus. „Einen Moment lang hatte ich schon geglaubt …“
    „Scheiße!“ Ich sah mich um. „Wo ist Jimmy?“
    „Du hast ihn gefunden?“
    „Scheiße, Scheiße, Scheiße!“ Ich sprang auf. Alle Gegenstände waren verschwunden.
    „Was ist passiert?“, fragte Summer. „Was hast du zu ihm gesagt?“ Sie packte mich am Arm. „Was hast du … getan?“
    Ich riss mich los. „Ich habe die Informationen. Schließlich sind wir ja deshalb hier.“
    „Und jetzt hakst du ihn einfach ab und gehst lustig deiner Wege?“
    „Habe ich das etwa gesagt?“ Wir mussten Jimmy finden. Er war eine Gefahr für sich selbst und andere.
    „War er denn … er selbst?“, fragte sie.
    „Ja.“ Tief holte ich Luft. „Und nein. Er hat von Selbstmord gesprochen.“
    Mit gefurchter Stirn sagte sie: „Aber er ist doch ein Dhampir. Er …“
    „Wenn ich doch nur etwas hätte, was er berührt hat“, fiel ich ihr ins Wort. „Vielleicht könnte ich dann sehen, wo er jetzt ist.“
    Summer streckte mir ihren Arm hin. Auf meinen fragenden Blick riss sie mit gespielter Naivität die Augen ganz weit auf. „Etwas, das er berührt hat.“
    „Willst du was hinter die Ohren?“, fragte ich.
    „Kannst es ja mal versuchen.“
    Ich wandte mich ab. Für einen Zickenkrieg hatte ich jetzt keine Zeit. Ein andermal vielleicht.
    Ich ließ meinen Blick suchend durch die Höhle gleiten. Nichts hatte er zurückgelassen. Keine Karte, keine Aufzeichnungen …
    Ich hielt inne, beinahe hätte ich lauthals aufgelacht, dann fischte ich die Liste aus meiner Hosentasche. Sobald ich sie berührt hatte, tauchte ein Gesicht vor mir auf und ich verharrte reglos. „Er ist zu Saywer gegangen.“
    Summer fluchte.
    „Zum Glück wird er ihn nicht finden.“ Denn wenn Jimmy sterben wollte, wäre Saywer mehr als bereit, ihm dabei zu helfen.
    „Und was, wenn Saywer zurückkommt?“
    Jetzt war es an mir zu fluchen und dem Drang zu widerstehen, aus der Höhle zu laufen, ins Auto zu springen und den nächsten Flieger nach New Mexico zu nehmen. Zunächst einmal musste ich aber nachdenken. Musste entscheiden, was für die Welt das Beste war.
    Schrecklich gerne wäre ich hinter Jimmy hergegangen, um ihn davon zu überzeugen, dass er weiterleben musste, wenn schon nicht meinetwegen, dann doch wegen der vielen Menschen, denen er seinen Schutz versprochen hatte, aber nach wie vor war da noch die Sache mit den Lukanern in Chicago.
    Ich seufzte. Mir blieb kaum eine andere Wahl. Alle hatten wir unsere besonderen Stärken, und in diesem Fall überwogen Summers Fähigkeiten meine Gefühle.
    „Du hängst dich an Jimmy“, sagte ich. „Und ich mache mich nach Chicago auf.“
    „Schlüssel stecken im Wagen.“ Ihre Stimme klang nüchtern. Noch vor mir hatte sie gewusst, wie ich mich entscheiden würde. „Ein Kratzer, und es geht dir an den Kragen.“
    Bestimmt würde es mir nicht nur an den Kragen gehen, aber darüber ließ ich mir heute noch keine grauen Haare wachsen.
    Mit ihrer Gabe des Fliegens würde Summer noch vor Jimmy in New Mexico eintreffen. Auch wenn er die überragende Schnelligkeit eines Dhampirs besaß, war Fliegen doch immer noch schneller, zumal man seine Füße nicht gebrauchen musste. Summer könnte Jimmy am Flughafen oder irgendwo auf der Straße abfangen, solange sie ihn erwischte, bevor er bei Saywer angelangt war.
    „Tu, was immer du musst“, sagte ich.
    Sie warf mir einen schnellen Blick zu. „Alles?“
    „Alles“, wiederholte ich. „Solange er am Leben bleibt.“

 
    9
    D ie Zeit in der Höhle war viel schneller vergangen

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