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Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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zu viel gesehen hat. Ich rieche Ärger, wo gar keiner ist.“
    „Oh, Ärger gibt es schon. Er heißt Naye’i .“
    „Sie müssen zurück auf Los.“ Ruthie legte ihre Hand auf meine, die auf dem Tisch lag. „Sie müssen dich töten.“
    „Die Frau aus Rauch glaubt, es sei ihr auch gelungen. Sie wird sich für die neue Anführerin halten. Was, wenn sie die Wahrheit erfährt?“
    „Hoffentlich stirbt sie vor Enttäuschung“, murmelte Ruthie, „aber verlass du dich lieber nicht darauf.“
    „Du hast also keine Ahnung, wie man diese … dieses Ding umbringen kann?“ Gerade noch rechtzeitig hatte ich mich bremsen können, bevor ich etwas sagte, das ich lieber nicht vor Ruthie sagen sollte.
    „Leider nicht. Sie ist viel mehr als am Anfang. Böser Geist wurde Hexe und wurde dann … ach, weiß der Teufel was.“
    „Spitze.“ Ich sah aus dem Fenster, diesmal kam ich auf fünf Kinder. Spielten die Verstecken oder was?
    „Wo bist du gewesen?“, fragte ich. „Kein Lebenszeichen von dir, seit ich aus Manhattan zurück bin. Ich habe schon gedacht, ich hätte meine magischen Fähigkeiten verloren.“
    „Das Amulett“, sagte Ruthie. „Es hat mich geblockt. Sie zu sehen, mit dir zu sprechen. Hat meinen Radar durcheinandergebracht.“ Sie tippte sich an den Kopf. „Mir ist immer noch schwummerig. Ab und zu habe ich vielleicht Schwierigkeiten durchzudringen.“
    „Das hört sich nicht gut an.“
    „Du schaffst das schon, Kindchen. Saywer ist ja da. Der hilft dir.“
    „Bist du dir sicher? Saywer scheint immer auf dem Ich-helf-mir-selbst-die-Welt-kann-mich-mal-Trip zu sein.“
    Ruthies Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Saywer mag die Welt, so wie sie ist. Der wird dir schon helfen.“ Dann wurde sie wieder ernst. „Du musst das Amulett zerstören.“
    „Ich schmeiß es einfach über die Klippen, wie wär’s?“
    Noch bevor ich meinen Satz beendet hatte, schüttelte sie den Kopf. „Sie wird es finden. Du musst zur Benandanti gehen. Sie wohnt in der Tulia Street in Detroit. Graues Haus mit roten Fensterläden, du …“
    „Warte mal kurz“, unterbrach ich sie. „Eine was, bitte schön?“
    „ Benandanti bedeutet ‚gute Wandlerin‘ auf Italienisch.“
    „Okay. Also eine Benandanti ist eine gute Wandlerin der … was?“
    „Hexenkunst.“
    „Also eine gute Hexe“, bestätigte ich. „Wie Sabrina? Semantha? Tibetha?“
    Ruthie warf mir einen ihrer legendären Blicke zu. Und ich verstummte.
    „Die Benandanti hat die Kraft, Verhexte zu erlösen.“
    „Und wie soll mir das mit dem Amulett helfen?“
    „Der Schmuck an sich hat keine Macht. Es ist der Zauber, mit dem er belegt ist.“
    Ich dachte an den Türkis und das Kruzifix, die sich immer noch zusammen mit dem Amulett im Wagen befanden. Durch den Segen, der darauf lag, gewann das Kruzifix seine Kraft. Der starke Zauber des Türkis stammte von Saywers Künsten als Medizinmann. Folglich musste also auch die Macht des Amuletts in seinem Zauber liegen – Fluch oder Segen, ganz gleich.
    „Willst du damit sagen, dass eine Benandanti das Amulett heilen kann?“
    „Nicht eine Benandanti, sondern die Benandanti. Es gibt immer nur eine zurzeit. Aber ja, die wird mit Amuletten wunderbar fertig.“
    „Eine Benandani ist eine gute italienische Hexe; der Strega war ein böser Hexenmeister.“ Ich runzelte die Stirn. „Gab es auch nur einen Strega?“
    „Bis der nächste kommen wird.“
    Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten. Der Strega war verschwunden, aber so wie ich die Nephilim kannte, würde bald schon der nächste auftauchen.
    „Gibt es eigentlich überall immer Gut und Böse?“, fragte ich.
    „Im Leben strebt alles nach dem Gleichgewicht“, antwortete Ruthie. „Es gäbe keinen Teufel, wenn es nicht zuvor Engel gegeben hätte.“
    „Daraus folgt eigentlich, dass wir genug Seher und Dämonenjäger haben sollten, um die Nephilim in Schach zu halten. Ansonsten würde ja alles aus dem Gleichgewicht geraten.“
    „Genau das haben die Nephilim im Sinn. Es richtet Chaos an. Wir brauchen mehr Soldaten, und wir müssen sie ausbilden. Was nicht so leicht ist, weil wir ja gleichzeitig mit dem Rest die Nephilim bekämpfen.“
    „Wie sollen wir also vorgehen? Wie soll ich vorgehen?“
    „Führe sie.“
    „Das hilft mir aber wirklich.“
    Ruthie lächelte. „Du bist auf dem richtigen Weg, Kindchen. Hol Jimmy zurück, er ist dein bester Kämpfer. Summer ist auch nicht übel. Saywer soll sich auf die Suche nach neuen Föderationsmitgliedern

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