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Die Plastikfresser

Die Plastikfresser

Titel: Die Plastikfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Pedler und Gerry Davis
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dadurch zerstört werden konnte, richtig?« Die anderen nickten schweigend.
    »Zweitens«, Gerrard zeigte auf Slayter, »Sie haben uns erzählt, daß in ihrem Verkehrskontrollsystem ein Computerbestandteil ausgefallen ist, und hier war wieder ein unbegreifliches Versagen der Isolation in einem Gatter die Ursache.«
    Holland unterbrach ihn. »Ob das nun wirklich die Verkehrskatastrophe verursacht hat, wissen wir noch nicht.«
    »Nebensache«, warf Myers ein. »Ich gebe zu, wir wissen nicht, ob es tatsächlich schuld an der Pleite ist, aber wir wissen, daß diese eine Komponente bei dem Versager war, richtig?«
    Gerrard fuhr erregt fort. »Genau! Wir wissen, daß es versagt hat. Zwei Einheiten, zwei Hersteller, eine gemeinsame Ursache.«
    »Nein!« Myers gestikulierte mit seiner Pfeife. »Ich glaube nicht, daß das viel hergibt. Sie argumentieren jetzt unlogisch.
    Aus diesen ›Alle-Hunde-sind-Säugetiere‹-Sätzen können Sie gar nichts schließen …«
    Gerrard lächelte. »Ich kann es immerhin versuchen …«
    Holland runzelte ungeduldig die Stirn. »Lassen Sie mich mit einem Wort sagen, worauf Sie hinauswollen. Aminostyren. Sie wollen sagen, das Plastikmaterial ist der gemeinsame Nenner, nicht wahr?«
    Gerrard nickte. »Es besteht eine geringe Chance, aber …«
    Myers schnaufte: »Überhaupt keine Chance! Reine Spekulation auf Indizienbasis! Jedenfalls hat man doch noch nie davon gehört, daß Plastik in dieser Weise zusammenbricht. Es kommt vor, daß Material ermüdet – Verdunsten von Beimengungen, die Plasten brechen auseinander –, aber sie können doch nicht einfach verschwinden.«
    Gerrard blieb hartnäckig: »Angenommen, im Aminostyren ist eine Veränderung eingetreten. Folgen Sie meinen Gedanken einen Augenblick. Etwa eine Veränderung, die es hitzeempfindlicher macht.«
    Slayter unterbrach: »Bei dem Computerzusammenbruch ist kein Feuer aufgetreten – nur bei dem Flugzeugabsturz.«
    Myers erhob sich schwerfällig und knackte ungeduldig mit seinen Knöcheln. »Natürlich! Dr. Gerrard, mit diesem Sherlock-Holmes-Gehabe kommen wir nicht weiter – Verzeihung, ich will Sie nicht beleidigen –, aber wir müssen versuchen, ein oder zwei Fakten zusammenzubringen. Sie haben doch gesagt, Ihre Leute arbeiten an dieser Robotergeschichte. Wann können wir mit Daten rechnen?«
    »Ich fahre gleich ins Labor«, erwiderte Gerrard. »In ein oder zwei Tagen könnte ich Daten vorlegen …«
    Er unterbrach sich, als das Telefon klingelte. Holland nahm den Hörer ab.
    »Hallo … ja … Holland hier … Wer? Ach ja … ich glaube ja … Ja, wir können uns bei ›Army und Navy‹ treffen … Ja … Nein … ich bin nicht allein. Ich habe Myers hier, vom Handelsministerium – Slayter vom Verkehrsministerium und einen Dr. Gerrard, er vertritt ein privates Konsortium – die Kramer-Gruppe.«
    Es folgte eine lange Pause, er lauschte gespannt, sein Gesicht war ernst. Die anderen rührten sich nicht, suchten aufmerksam sein Gesicht nach Hinweisen ab. Schließlich sagte er: »Wieviel darf ich den Leuten zu diesem Zeitpunkt mitteilen …? Ich verstehe.«
    Er blickte Gerrard direkt an. »Ja, ich kümmere mich darum … Richtig. Wiederhören.«
    Er legte auf, alle konnten sehen, daß ihm irgend etwas sehr peinlich war.
    Er sprach schnell. »Dr. Gerrard, es haben sich wichtige neue Gesichtspunkte ergeben. Ich fürchte, wir müssen unsere Diskussion beenden.«
    Gerrard blickte auf seine Uhr. »Also gut, ich gehe. Ich gebe Ihnen Bescheid, sobald wir etwas haben.«
    »Was ist denn …?« fing Myers an. Holland brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Vielen Dank, daß Sie uns Ihre kostbare Zeit zur Verfügung gestellt haben, Dr. Gerrard. Wir werden uns ohne Zweifel in einigen Tagen wiedersehen.«
    Gerrard wollte noch etwas sagen, biß sich dann aber auf die Lippen und verabschiedete sich. Er schüttelte jedem die Hand und ging – Holland übernahm sofort das Kommando.
    »Whiting war am Telefon. Moment. Eins muß ich zuerst noch klären: Sie haben beide die Verpflichtung gegenüber dem Amtsgeheimnisgesetz unterschrieben, nehme ich an?« Sie nickten beide. »Gut. Unsere Sicherheitseinstufung wird jetzt der Admiralität vorgelegt. Es ist nur eine Formsache. Man will uns dort auf der Stelle sprechen.«
    »Aber wollen Sie uns denn nicht erst einmal sagen, was, zum Teufel, los ist?« fragte Slayter irritiert.
    »Ich weiß nur, was man mir gesagt hat«, erwiderte Holland. »Es scheint, daß die Triton, unser erstes Boot aus der

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