Die Polizistin
hoch.
Lieber Gott, sie hatte den Tod ihres Partners auf dem Gewissen. Es gab keine Entschuldigung dafür. Ihre Impulsivität hatte Shawn getötet.
»Shawn!«
»Sei still«, zischte Fuentes.
»Leck mich!«, fauchte sie ihn an.
Die Männer kehrten zum Auto zurück. Drei Türen knallten, und bei jedem Knall zuckte Shanna zusammen. Unter der Augenbinde rannen die Tränen.
»Ist er tot?«, schluchzte sie.
»Tot?« Das war Wiesel. »Himmel, Sonny! Was für’n Stuss hast du ihr erzählt?«
»Ist er tot?«, kreischte sie.
»Nein.«
»Ich habe aber Schüsse gehört.«
»Wir haben die Luft aus seinen Reifen gelassen«, behauptete Wiesel.
»Und warum hat er auf mein Rufen nicht geantwor-tet?« Sie spürte, dass sich Sonnys Griff einen Moment lang lockerte, sie nutzte die Gelegenheit, befreite ihre Arme und riss die Augenbinde herunter. Sie blinzelte einige Male, ehe aus den Umrissen deutliche Bilder wurden. Sie drehte den Kopf nach rechts und dann nach links.
Sie sah ihn neben seinem Auto liegen. Die Reifen waren tatsächlich platt, aber sie sah auch, dass es Shawn Coberley nicht gut ging. Doch während sie auf ihn starrte, rollte er sich langsam auf die Seite und griff zur offen stehenden Tür.
»Ihr habt ihn zusammengeschlagen«, sagte sie ankla-gend.
»Er wird’s überleben«, knurrte Wiesel und startete den Motor.
»Ihr könnt ihn doch nicht so auf der Straße liegen lassen!« Sie fauchte den Fahrer an, aber der zuckte mit keiner Wimper. Sie starrte wieder auf die Straße und sah,
dass ihr Partner sich an der Tür hochzog und mühsam auf die Füße kam. Dieses Bild gab ihr neue Hoffnung.
Über sein Handy würde er Hilfe herbeirufen können.
»Was ist mit ihrer Augenbinde?«, knurrte Wiesel.
Sonny fand das T-Shirt auf dem Boden und fischte es auf. Shanna wand sich in seinem Griff, als er den Stoff wieder um ihren Kopf band und derb verknotete. Er drückte die Frau fest auf seinen Schoß, und sie spürte seine Erektion. Kaum zu glauben, wie lange sie sich hielt. Ihre eigene Erregung war längst in alle Winde verweht.
Der Anblick ihres Partners hatte ihr nur allzu deutlich gezeigt, wie gefährlich diese Leute waren. Dies war kein harmloses sexuelles Katz- und Maus-Spiel, auf das sie sich eingelassen hatte, und sie würde am Ende froh sein, wenn es ihr nicht schlechter erging als Shawn.
Sie biss die Zähne aufeinander und nahm sich vor, ihre Mission fortzusetzen. Nur dann konnte sie Shawn rächen. Und ihre Schwester.
»Das war gemein und überflüssig«, sagte sie verbit-tert. »Es war nicht nötig, ihn derart zuzurichten.«
Da Shawn sie nicht länger verfolgen konnte, musste sie sich wieder die Fahrstrecke merken. Sie waren gerade rechts abgebogen und hatten Straßenbahn-schienen überquert. Das Geholper des Autos konnte keine andere Ursache haben.
»Er wurde uns lästig«, sagte Sonny.
»Du hättest mich mit ihm reden lassen können.«
»He, Süße, dann hätte ich deinen süßen Arsch nicht mehr gespürt. Das wäre unerträglich gewesen.«
Er ruckte seine Hüften auf und ab, und Shanna spürte, wie die Erregung zurückkehrte. Das Gefühl machte sie wütend. Sie spannte ihre Muskeln an und hob sich langsam von seinem Schoß. Er packte sie sofort an den Hüften und drückte sie hart nach unten.
»Himmel, du bist ein wildes Stück«, ächzte er. »Du solltest mal ihre Pussy fühlen, Wiesel.«
»Hätte nichts dagegen.«
Hinter der Binde riss Shanna die Augen weit auf, als sie die heisere Stimme hörte. Ekelgefühle liefen ihr über den Rücken. Sie stellte sich vor, wie sich die rechte knochige Hand vom Lenkrad löste und sich wie in Zeitlupe ihrem Schoß näherte. Der Gedanke entsetzte sie, dass die dürre blasse Hand sie berührte, und unwillkürlich wich sie zurück.
Es gab keinen Ort, an den sie hätte ausweichen können. Sonnys Finger griffen tief ins Fleisch ihrer Schenkel, die er für seinen Freund spreizte.
Shanna bäumte sich auf, als Wiesels kalte Finger ihre Schamhaare berührten. Ein dünner Schrei rang sich aus ihrer Kehle, als die schleichenden Finger weiter vordrangen. Sie hob die Hüften an, um die Berührung zu vermeiden, aber die Hand folgte ihren Bewegungen.
Zwei Finger schoben sich zwischen die Labien. Shanna stieß wimmernde Laute aus. Als er die Finger wie eine menschliche Schere bewegte, drehte sie fast durch.
»Sag ihm, er soll aufhören!«, bettelte sie. Geist und Körper wanden sich in Abscheu vor der gierigen Be-rührung, aber dann geschah noch etwas, was sie nicht
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