Die Polizistin
über sie herfallen wollten.
Manchmal heiligt der Zweck die Mittel. Ihr lag viel daran, in Santos’ Haus zu gelangen, und wenn der Weg über Sonnys Luxuskörper führte, würde sie ihn lustvoll gehen. Wenn sie im Haus war und Santos vor ihr stand, stand er nur noch eine Kugel von der Hölle entfernt.
»Er ist etwa drei Autos hinter uns.«
Shanna lief es bei Wiesels Stimme wieder eiskalt über den Rücken.
»Sieh zu, dass du ihn abschüttelst.«
Wiesel trat das Gaspedal durch, und Shanna wurde hart gegen Sonnys Körper gepresst. Sie konnte nicht abschätzen, wie viele Meter sie in diesem halsbreche-rischen Tempo zurücklegten, aber als sie im nächsten Moment gegen die Tür geworfen wurde, war ihr klar, dass sie in letzter Sekunde links abgebogen waren.
Dies war keine gute Entwicklung, erkannte Shanna.
Wenn Wiesel den Verfolger Shawn durch Finten und Tricks abhängen wollte, würde es ihr niemals möglich sein, die Route zu Santos’ Haus auswendig zu lernen.
»Links«, flüsterte sie und hoffte, es war laut genug für das Mikro in ihrer Tasche und leise genug, um Sonnys Argwohn nicht zu erregen.
Der große Mann schien aber mit dem Verfolgerauto viel zu beschäftigt zu sein, denn er hatte sogar aufgehört, Shannas Brüste zu necken.
»Fahr rechts auf die Highland«, sagte er zu Wiesel.
Ja!, dachte Shanna triumphierend. Hilf mir, großer Junge!
»Verdammt«, knurrte Wiesel. »Der Kerl ist wie eine Klette. Halt dich fest.«
Das Tempo erhöhte sich noch einmal, und Shanna griff wieder ans Armaturenbrett. »Rechts«, flüsterte sie.
»Noch mal rechts.«
»Über ein großes Schlagloch.«
»Links.«
Die Fahrt wurde immer verzwickter. Bei jeder Richtungsänderung musste sie damit rechnen, dass jemand sie erwischte.
»Verdammt, ich hab’s satt«, knurrte Sonny. »Knöpft euch den Kerl vor.«
Wiesel trat hart auf die Bremse, und Shanna wurde gegen die Windschutzscheibe katapultiert. Sonnys Arm um ihre Taille verhinderte den Aufprall im letzten Moment. »Ich bleibe hier bei dir. Los, Leute, holt ihn euch!«
Shannas Puls explodierte in ihren Ohren, als sie hörte, wie drei Türen aufgerissen wurden. Oh, Himmel, Shawn!
Sie hatte keine Ahnung, was die Kerle vorhatten, aber sie wusste, dass ihr Partner in höllischen Schwierigkeiten steckte. Sie saß blind in der Falle und hatte keine Chance, ihm zu helfen. Alle Gedanken an Santos waren verflogen. Jetzt ging es um ihren Partner.
»Nein!« Sie hörte das Kreischen in ihrer Stimme.
»Lasst ihn in Ruhe! Ich will zu ihm!«
Fuentes schlang beide Arme um sie und hielt ihre zap-pelnden Arme fest. »Beruhige dich.«
»Ich will mich nicht beruhigen. Ich will zu ihm, und ich will auch nicht mehr mit euch fahren.«
»Ach?« Fuentes lachte gehässig. »Du änderst deine Meinung aber schnell. Vor einer Minute bist du noch auf meinem Schoß herumgerutscht, als wolltest du mir Hose und Shorts auf einmal ausziehen.«
»Du Bastard!« Sie trat mit den Füßen um sich und freute sich, als sie sein Schienbein traf. »Lass mich endlich los und bleib mit deinen Händen von mir.«
Er grunzte vor Schmerzen, aber seine Arme nahmen sie nur noch fester in den Schraubstock. »Nein.«
Shanna ruckte den Kopf nach hinten und hoffte, seine Nase mit ihrem Hinterkopf zu brechen.
»Autsch! Du kleine Wildkatze!«
»Wenn du mich nicht sofort loslässt, werde ich…«
Drei laute Schüsse ließen ihr Blut in den Adern gefrieren.
»Shawn…«
Viertes Kapitel
»Was ist da passiert? Was haben deine Leute getan?
Oh, Gott! Shawn!«
Shanna verlor ihre Fassung immer mehr, und Fuentes musste seine ganze Kraft aufbieten, um sie zu bändi-gen. »Beruhige dich«, raunte er ihr zu.
»Ich soll mich beruhigen? Himmel, ihr habt Knarren bei euch!« Sie trat wieder mit den Füßen um sich und erwischte erneut sein Schienbein. »Verdammt, lass mich endlich los!«
»Bist du verrückt? Hör auf zu treten. Dein Freund ist okay, darauf kannst du dich verlassen.«
»Ich habe Schüsse gehört. Du hast deine Killer geschickt, dass sie ihn umbringen.«
»Sie haben auf seine Reifen geschossen.«
»Lügner! Wieso habt ihr überhaupt Waffen bei euch?
Wer bist du eigentlich?«
»Ich habe dir doch gesagt, dass ich der große böse Wolf bin.«
Er beugte sich vor und knabberte an ihrem Ohr. Sie wäre vor Wut fast explodiert.
»Bleib von mir, verdammt! Shawn! Kannst du mich hören? Bist du in Ordnung?«
Sie schrie aus Leibeskräften, aber sie erhielt keine Antwort. Ein Schluchzer stieg aus ihrer Kehle
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