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Die populaersten Irrtuemer ueber das lernen

Titel: Die populaersten Irrtuemer ueber das lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Jacobs
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sondern möglichst am Ball bleiben. Mir wäre zudem
     wohler, wenn ich darauf vertrauen könnte, dass das Internet in all seiner Vielschichtigkeit auch auf der Agenda der Schulen steht.
    Ein Chatroom ist eine Website, auf der man in Echtzeit mit anderen kommunizieren kann. Beim Instant Messaging können
sich zwei oder mehr Teilnehmer per Textnachricht unterhalten („chatten“); die Nachrichten werden unmittelbar übermittelt. ICQ ist ein
Instant-Messaging-Programm. Newsgroups sind Diskussionsforen im Internet. Ein Blog ist ein auf einer Website geführtes
Tagebuch oder Journal. Reagiert ein Benutzer auf einen bestimmten Eintrag in einem Blog mit einem eigenen Beitrag, kann er durch Trackback einen Verweis auf den Ursprungs-Eintrag vornehmen. RSS ist eine Funktion, die ermöglicht, dass die Nutzer bestimmter Websites immer
über die neuesten Nachrichten auf der betreffenden Seite auf dem Laufenden gehalten werden. Ein Avatar ist in einem Computerspiel eine
künstliche Person oder der grafische Stellvertreter einer echten Person.
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    Glorifizierung einerseits oder totale Ablehnung andererseits - damit wird man dem Thema
Computer nicht gerecht. Der Nutzwert für das Lernen wird allgemein allerdings eher überschätzt. Dass der Umgang mit Maus und Tastatur besonders bildet
und erfolgreich macht, konnte nicht bewiesen werden. Wann, wie und in welchem Umfang Rechner im Unterricht eingesetzt werden sollen, dafür gibt es
überdies keine Faustregel. Gute Lehrer wählen unter den zur Verfügung stehenden Methoden jeweils diejenige aus, mit der die Schüler die größten
Lernerfolge erzielen werden.

    Aus medienpädagogischer Sicht sind die Themen Computer und Internet für Jugendliche extrem
     wichtig. Internet-Kompetenz zählt nicht zu den Kernkompetenzen wie Lesen, Schreiben oder Rechnen. Doch wer das Internet nicht zu nutzen versteht, dürfte
     schon in naher Zukunft total abgehängt sein.

Irrtum: Der Wert des Lesens für das Lernen wird überschätzt
    Die „Stiftung Lesen“ gibt regelmäßig Untersuchungen zum Leseverhalten in Deutschland heraus. Im vergangenen Jahr wurden 2500
     Jugendliche (ab 14 Jahre) und Erwachsene befragt. Ergebnis: Während vor neun Jahren noch fast jeder Dritte zwischen elf und 50 Bücher im Jahr las, schafft
     dieses Pensum heute nur noch jeder Vierte. Die Zahl jener, die Bücher für überflüssig halten, ist gleichbleibend hoch. 25 Prozent der Befragten gaben
     tatsächlich zu, niemals die Nase in ein Buch zu stecken.

    Die Resultate stimmen nachdenklich. Bildungspolitiker und Jugendforscher schlagen Alarm: Auch Schulkinder lesen zu wenig. Zumindest
     die Deutschlehrer verzweifeln. Ihre Schüler, so sagen sie, seien nicht willens und in der Lage, sich auf Effi Briest einzulassen oder auf Die
Blechtrommel . Von Shakespeare, Schiller oder Thomas Mann ganz zu schweigen. Wer aber nicht lese, so behaupten die Fachleute, vermindere seine
     Zukunftschancen.

    Ist das wirklich so? Viele Eltern bedauern die Leseunlust ihrer Kinder, aber häufig mischt sich in die Klage auch Skepsis, ob das
     Lesen wirklich derart wichtig sei. Die Zeiten haben sich nun mal geändert, und es kann einem bange werden bei dem Gedanken, was Kindern heute noch alles
     abverlangt wird: Sportlich sollen sie sein, sozial- und medienkompetent, fit in Sachen Wirtschaft sowie von naturwissenschaftlichem Forscherdrang
     beseelt. Früher gab es weniger Anforderungen und weniger Ablenkungen. Wo aber nix los ist, da greift man zum Buch – schon aus Langeweile. Noch gar nicht
     so lange ist es her, da haben strenge Erzieher gefürchtet, dass das Lesen den Charakter verdirbt, weil eszum Nichtstun verführe. Und
     plötzlich soll unser aller Zukunft davon abhängen, dass die Kids Thomas Manns Zauberberg nicht mehr schaffen?

    Falsch. Es geht gar nicht um literarische Bildung. Die PISA-Studien haben gezeigt, dass Schüler zunehmend die Fähigkeit einbüßen,
     geschriebene Texte – egal welcher Art – in ihren Aussagen, ihren Absichten und ihrer formalen Struktur nach zu verstehen und in einen größeren
     Zusammenhang einzuordnen. Es fehlt also das Handwerkszeug, Texte sachgerecht zu nutzen. Das aber ist tatsächlich schlimm. Wem die sogenannte Lesekompetenz
     abgeht, der erfasst bei einer Textaufgabe für Mathematik nicht einmal die Aufgabenstellung. Leseschwache werden sich schwer tun, eine Gebrauchsanleitung
     zu kapieren, geschweige denn Datenbanken für eine Recherche zu nutzen. In letzter Konsequenz sind sie für die

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