Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
sollte, also beschloss ich, einfach damit rauszuplatzen.
»Harry, wär es nicht toll, wenn wir im gleichen Team spielen könnten? Hältst du das für ‘ne bescheuerte Idee?«
Er sah mich überrascht an und verstummte, dann stupste er mich an, damit ich ihm zu den Rängen folgte. Er sagte mir, dass ich auf der Bank warten sollte, während er zwei heiße Kakao für uns holte. Ich fragte mich, ob ich es mir gerade mit ihm verdorben hatte. Ich mochte ihn wirklich und wollte seine Unterstützung haben. Er schien nicht der Typ Bruder zu sein, der eine Spaßbremse war. Als er zurückkam, brachte er zwei große heiße Kakao und gab mir vorsichtig eine, während er sich neben mich setzte.
»Arizona, du hast mir gerade die Sprache verschlagen. Dein Eislaufen hat mich total umgehauen, du bist klasse. Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll, außer dass ich glaube, wir sollten Ella auch aufs Eis bringen. Ich wette, sie ist wie dieser Schimpanse in
Der beste Affe auf dem Eis
.«
Ich kicherte. Im Leben nicht. Das Mädchen war die geborene Prinzessin.
»Krabbe, wir sollten wirklich mehr Zeit miteinander verbringen, besonders weil ich bald weg bin, auf dem College. Im gleichen Team zu spielen ist aber vielleicht nicht der beste Weg. Ich bin Kapitän der Schulmannschaft. Selbst wenn du durch die Proben kommst und es ins Team schaffst, wird der Rest denken, dass du es nur wegen mir geschafft hast. Mein anderes Problem ist deine Sicherheit. Ich weiß nicht, wie ich mich auf das Spiel konzentrieren soll, mit dir auf dem Eis. Ich würde mir die ganze Zeit Sorgen um dich machen. Hast du über das Mädchenteam nachgedacht? Ich hab gehört, die
Mountain Cats
sind richtig gut.« Er wartete auf meine Antwort, wobei er mich genau beobachtete.
Natürlich hatte er Recht. Alle diese Dinge waren in Princeton nicht relevant gewesen—kein Bruder. Ich würde mich wirklich bei den Proben beweisen müssen, ihm zeigen, dass er sich um mich keine Sorgen zu machen brauchte. Ich war sehr gut imstande, auf mich selbst aufzupassen.
»Harry, du hast Recht. Ich hab über diese Dinge nicht nachgedacht. Es könnte komisch für dich sein. Gibst du mir trotzdem eine Chance, nur für die Proben? Könnte doch lustig sein. Du musst mich ja nicht anspielen. Ich bin auch nicht sauer. Aber lass es mich wenigstens versuchen?«
Harry starrte mich stumm an, er nahm sich offensichtlich Zeit, die Sache zu durchdenken. Ich konnte die Unentschlossenheit in seinen Augen sehen, während er mit sich kämpfte.
»Was ist mit dem Cheerleading?«
»Ich will mal eine Pause machen. Ich hab’s den Mädels schon gesagt.«
»Wow, ich bin echt überrascht. Das ist einfach total unerwartet. Du hast dich bisher nicht mal fürs Eislaufen interessiert!«
»Hab ich doch, ich hab’s nur niemandem erzählt. Das ist alles. Komm schon, gib mir ‘ne Chance. Ich schaff’s wahrscheinlich nicht mal ins Team.«
Er sah wirklich unentschlossen aus, aber schließlich nickte er und sagte, er würde mich zum Sportgeschäft fahren, für die Ausrüstung.
»Danke!« Ich umarmte ihn heftig, total aufgeregt. »Ich werd dich nicht enttäuschen, versprochen!«
Er lachte.
»Ich kann aber meinen eigenen Kram besorgen. Du willst doch nicht zu spät bei Maria sein. Kannst du mich an der Schule bei meinem Jeep absetzen? Ich fahr rüber zum Laden und hol mir, was ich brauche. Oh, und kannst du mir bei all den Formularen helfen, wenn du nach Hause kommst?«
Er verdrehte die Augen. »Was hast du immer für ‘nen Stress mit Formularen? Ja, ich helf dir.«
Er setzte mich bei meinem Jeep ab und brauste ab.
Ich musste unbedingt Ariele sehen. Ich gab ihre Adresse ins Navi ein und fuhr zu ihr.
E s dauerte ewig, bis ich dort ankam. Es fing an sehr stark zu regnen, und ich konnte kaum durch die Windschutzscheibe sehen. Die Lüftung funktionierte nicht richtig. Ich fuhr dreimal an ihrer Adresse vorbei, bis ich die versteckte Einfahrt zur Vorderseite des Hauses fand, das viel kleiner war, als ich erwartet hatte, nachdem ich gestern Abend das von Simla gesehen hatte. Ich rannte zur Vordertür und klopfte. Arieles Mutter machte auf.
»Dr. Moreau! Wie schön, Sie zu sehen.«
»Ich freue mich auch, dich zu sehen, Arizona.« Sie drehte sich um, sah die Treppe hoch und rief: »Ariele, komm runter. Arizona ist da!«
Ariele kam die Treppe runtergehüpft und umarmte mich. Sie griff meine Hand und zog mich nach oben in ihr Zimmer. Es war fröhlich, hell und voller Poster. Sie schloss die Tür und sprang auf
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