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Die Priesterin von Avalon

Die Priesterin von Avalon

Titel: Die Priesterin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley , Diana L. Paxson
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Hebammen anboten. In Avalon hatten Geburten nie zu meinem Spezialgebiet gehört, doch zum Glück waren sie fester Bestandteil unserer Ausbildung zur Heilerin. Wenn ich in den stillen Stunden aufwachte, noch zitternd unter dem Eindruck eines Albtraums über eine verpfuschte Geburt, wusste ich noch genug, um meine schlimmsten Befürchtungen zu besänftigen.
    Die Hebamme, für die ich mich schließlich entschied, war eine Frau, die Drusilla für mich gefunden hatte. Sie hieß Marcia und hatte bei den Frauen in der Stadt einen guten Ruf. Eine robuste, nüchterne Seele mit kastanienbraunem Krauskopf und ausladendem Busen, die darauf bestand, eine werdende Mutter schon lange vor der Niederkunft zu beraten. Sie arbeitete nur für die Frauen, die sich an ihre Anweisungen im Hinblick auf Ernährung, Vorbereitung und Ruhe hielten.
    Als sie meinen Bauchumfang gemessen und den Tag der Niederkunft errechnet hatte, empfahl Marcia Bewegung. Das Kind sei bereits groß, sagte sie mir, und die Geburt werde leichter verlaufen, wenn ich ihn früh zur Welt bringen könnte. Mir war klar, was sie verschwieg. War ein Kind zu groß, lief es am Ende auf die Entscheidung hinaus, die Mutter aufzuschneiden, so wie der große Caesar angeblich zur Welt gekommen war, oder das Kind zu verstümmeln, damit man es aus dem Bauch ziehen konnte. Da begann ich, Eilythia für eine sichere Geburt Opfer darzubringen. Ich war bereit, zugunsten des prophezeiten Kindes zu sterben, aber wenn es zu einer Wahl zwischen uns kommen sollte, wusste ich, dass Konstantius mich hätte retten wollen.
    Daher begleitete ich den ganzen Februar hindurch morgens Drusilla auf den Markt, und nachmittags spazierte ich hinunter an den Fluss und wieder den Berg hinauf, obwohl Konstantius mir besorgte Blicke zuwarf. An den seltenen Tagen, an denen sich die wässrige Sonne zeigte, ging ich ins Freie, ohne auf das Zwicken zu achten, mit dem mein Leib sich auf seine Aufgabe vorbereitete, aber auch im Regen, ja, sogar wenn dieser sich in Graupeln und Schnee verwandelte.
    »Du bildest deine Soldaten auch nicht für die Schlacht aus, indem du sie müßig im Lager herumlungern lässt«, sagte ich zu Konstantius. »Das hier ist meine Schlacht, und ich will so gut wie möglich darauf vorbereitet sein.«
    Und am siebenundzwanzigsten Tag jenes Monats, als ich gerade den Berg zu unserem Haus hinaufkam, rutschte ich auf einem nassen Pflasterstein aus und landete hart auf dem Boden. Während Drusilla mir wieder auf die Beine half, spürte ich, dass sich warmes Wasser aus meinem Leib mit dem kalten Wasser vermischte, das meinen Rock durchnässte. Dann kam das erste schmerzhafte Ziehen, als die Wehen einsetzten. Der Haushalt gluckte und wuselte in panischem Eifer um mich herum, aber ich hatte auf einen solchen Unfall gehofft. Während eine Dienstmagd davoneilte, um Marcia zu holen, und Philipp zum Lager ritt, um Konstantius Bescheid zu sagen, legte ich mich mit triumphierendem Lächeln auf das Bett, bis die nächste Kontraktion sich ankündigte.

    Ich kam vor meiner Zeit nieder, doch mein Leib schien keine Eile zu haben, seinen Inhalt preiszugeben, nachdem die Wehen einmal eingesetzt hatten. Den ganzen Tag und in der darauf folgenden Nacht hörten die Kontraktionen nicht auf. Die gnädige Amnesie, die es einer Frau, die einmal ein Kind zur Welt gebracht hat, ermöglicht, sich der Aussicht auf ein weiteres Kind zu stellen, hat meine Erinnerungen an diese Stunden größtenteils ausgelöscht. Tatsächlich erinnern sich meist die Väter so lebhaft daran, dass sie späterhin fürchten, ihre Frauen noch einmal derart leiden zu lassen.
    Ich bezweifle, dass ich überlebt hätte, wenn mein Gesundheitszustand nicht so gut gewesen wäre, und dennoch, als der zweite Tag verging und meine Wehen länger auf sich warten ließen, statt in kürzeren Abständen zu kommen, begannen die Frauen, die mir beistanden, ernste Mienen aufzusetzen, und ich weiß noch, dass ich Marcia sagte, wenn sie die Wahl habe, solle sie mich aufschneiden und das Kind retten. Es hatte aufgehört zu regnen, und das Licht der untergehenden Sonne, die durch das Fenster fiel, ließ ihre Haare flammend rot aufleuchten.
    »Nein«, sagte sie. »Es stimmt zwar, dass die Geburt nicht allzu lange auf sich warten lassen darf, wenn das Fruchtwasser erst einmal abgegangen ist, aber hab keine Angst, deinem Körper ein wenig Ruhe zu gönnen. Ich habe noch den einen oder anderen Trick in meinem Beutel, mit dem ich die Sache wieder in Gang bekomme.«
    In

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