Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)
dran war als ich, bot mir eine Chance zur Flucht.
Dann erholte ich mich gründlich und nahm mir vor, das nächstemal umsichtiger gegen Eric vorzugehen. Ich reiste durch die Schatten einem alten Land entgegen, in dem ich einmal geherrscht hatte – Avalon – und wollte mich dort in den Besitz einer Substanz setzen, von deren Existenz ich als einziger Amberianer wußte – die einzige Chemikalie, die in Amber explosive Eigenschaften entwickelt. Unterwegs war ich durch das Land Lorraine gekommen und dort auf meinen alten exilierten avalonischen General Ganelon gestoßen – oder jemanden, der ihm sehr ähnlich war. Ich verweilte hier – wegen eines verwundeten Ritters, eines Mädchens und einer dort auftretenden Gefahr, die eine erstaunliche Ähnlichkeit mit einem Phänomen aufwies, das sich auch in der Nähe Ambers bemerkbar machte – ein wachsender schwarzer Kreis, der irgendwie mit jener schwarzen Straße zu tun hatte, auf der sich unsere Feinde bewegten, eine Erscheinung, an der ich mir selbst einen Teil der Schuld gab, hatte ich doch nach meiner Blendung einen Fluch gegen Amber ausgesprochen. Ich siegte in der Schlacht, verlor das Mädchen und reiste in Begleitung Ganelons nach Avalon.
Das Avalon, das wir schließlich erreichten, so erfuhren wir bald, stand unter dem Schutz meines Bruders Benedict, der hier eigene Probleme mit Erscheinungen hatte, welche möglicherweise mit den Gefahren des schwarzen Kreises und der schwarzen Straße ursächlich zusammenhingen. Im Entscheidungskampf gegen die Höllenmädchen hatte Benedict den linken Arm verloren, die Schlacht aber gewonnen. Er forderte mich auf, im Hinblick auf Amber und Eric Zurückhaltung zu üben, und gewährte mir schließlich die Gastfreundschaft seines Hauses, während er noch einige Tage im Felde blieb. In seinem Hause lernte ich Dara kennen.
Dara erzählte mir, sie sei Benedicts Ur-Enkelin, deren Existenz vor Amber geheimgehalten worden sei. Sie war bemüht, mich über Amber, das Muster, die Trümpfe und unsere Fähigkeit des Schattenwanderns auszuhorchen. Sie war übrigens eine sehr geschickte Fechterin. Nachdem ich von einem Höllenritt an einen Ort zurückgekehrt war, der mir ausreichend Rohdiamanten geliefert hatte, um die Dinge zu bezahlen, die ich für meinen Angriff auf Amber brauchte, zeigte sich Dara nicht abgeneigt, und wir schliefen miteinander. Am folgenden Tag luden Ganelon und ich die erforderlichen Mengen der Chemikalie auf einen Wagen und fuhren zur Schatten-Erde ab, auf der ich mein Exil verbracht hatte. Hier wollten wir automatische Waffen und speziell nach meinen Wünschen gefertigte Munition abholen.
Unterwegs hatten wir Schwierigkeiten an der schwarzen Straße, die ihren Einfluß inzwischen offenbar auch auf die Schattenwelten ausgedehnt hatte. Mit dem Ärgernis der Straße wurden wir fertig, doch dann wäre ich bei einem Duell mit Benedict fast umgekommen, der uns erbittert und voll Haß verfolgt hatte. Zu aufgebracht, um mit mir zu diskutieren, hatte er mich mit dem Schwert durch ein kleines Wäldchen gejagt – ein besserer Kämpfer als ich, obwohl er die Klinge jetzt mit der Linken führen mußte. Besiegt hatte ich ihn schließlich mit einem Trick, der die besondere Eigenart der schwarzen Straße ausnutzte, die er nicht kannte. Ich war überzeugt, daß er wegen der Affäre mit Dara hinter mir her war. Aber das war ein Irrtum. In dem kurzen Gespräch, das wir führten, stritt er jedes Wissen um die Existenz einer solchen Person ab. Vielmehr habe er uns in der Überzeugung verfolgt, daß ich seine Dienstboten ermordet hätte. Ganelon hatte hinter dem Wald bei Benedicts Haus tatsächlich einige frische Leichen gefunden, aber wir waren übereingekommen, der Sache nicht nachzugehen, denn wir wußten nicht, wer die Ermordeten waren, und wollten unsere Mission nicht noch mehr verzögern.
Benedict in der Obhut meines Bruders Gérard zurücklassend, den ich durch seinen Trumpf aus Amber hatte kommen lassen, setzten Ganelon und ich die Reise zur Schatten-Erde fort. Hier bewaffneten wir uns, warben in den Schatten eine Armee an und kehrten zurück, um Amber anzugreifen. Bei unserer Ankunft stellten wir allerdings fest, daß Amber bereits von Wesen belagert wurde, die über die schwarze Straße gekommen waren. Meine neuen Waffen entschieden den Kampf sehr schnell zu Gunsten Ambers, doch mein Bruder Eric fiel in der Schlacht und hinterließ mir seine Probleme, seine Abneigung und das Juwel des Geschicks – eine Waffe zur
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