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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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komme gerade von Gérard; wir haben eine Abteilung Wächter dorthin geschickt, zu Fiona, damit er nicht zurückkehrt und es noch einmal versucht. Unser eigenes Muster und das in Rebma werden ebenfalls bewacht.«
    »Warum ist er denn so scharf darauf, sich auf das Juwel einzustimmen? Damit er ein paar Unwetter heraufbeschwören kann? Himmel, dazu braucht er doch nur durch die Schatten zu wandern; dort kann er das Wetter bestimmen, wie es ihm gefällt.«
    »Eine Person, die auf das Juwel eingestimmt ist, könnte es benutzen, um das Muster auszulöschen.«
    »Oh? Und was passiert dann?«
    »Die Welt, die wir kennen, geht unter.«
    »Oh«, wiederholte Random und fuhr fort: »Woher weißt du das, zum Teufel?«
    »Es ist eine lange Geschichte, und ich habe keine Zeit, sie dir zu erzählen. Jedenfalls stammt sie von Dworkin, und ich glaube das meiste, was er mir erzählt hat.«
    »Den gibt es noch?«
    »Ja«, sagte ich. »Aber davon später.«
    »Na schön. Aber Brand muß verrückt sein, wenn er so etwas vorhat.«
    Ich nickte.
    »Ich glaube, er nimmt an, er könnte anschließend ein neues Muster schaffen und ein neues Universum, in dem er der führende Mann ist.«
    »Wäre das denn möglich?«
    »Theoretisch vielleicht. Aber selbst Dworkin hat gewisse Zweifel, daß sich diese Tat jemals wirksam wiederholen ließe. Die Kombination der Faktoren war irgendwie einzigartig ... Ja, ich glaube wirklich, daß Brand geistesgestört ist. Wenn ich so in die Vergangenheit schaue, wenn ich an die Schwankungen in seiner Stimmung denke, an seine immer wiederkehrenden Depressionen, so scheint mir hier doch eine Art schizoides Verhalten vorzuliegen. Ich weiß nicht, ob ihn das Bündnis mit dem Feind jenseits der Grenze wirklich hat durchdrehen lassen oder nicht. Das ist im Grunde auch egal. Ich wünschte nur, er säße wieder in seinem Turm. Ich wünschte, Gérard wäre kein so guter Arzt.«
    »Weißt du, wer mit dem Messer auf ihn losgegangen ist?«
    »Fiona. Du kannst dir die Geschichte von ihr erzählen lassen.«
    Er lehnte sich an meinen Grabspruch und schüttelte den Kopf. »Brand«, sagte er. »Verdammt! Jeder von uns hätte mehrfach nicht übel Lust gehabt, ihn umzubringen – in der alten Zeit. Doch sobald er uns genug gepiesackt hatte, änderte er sich. Nach einer Weile sagte man sich dann, daß er ja gar kein so übler Bursche war. Nur schade, daß er nicht einen von uns im falschen Augenblick ein wenig zu sehr gereizt hat ...«
    »Dann darf ich doch annehmen, daß jetzt keine Rücksicht mehr genommen wird«, sagte Martin.
    Ich blickte ihn an. Die Muskeln um seinen Mund waren angespannt, seine Augen waren zusammengekniffen. Eine Sekunde lang huschten all unsere Gesichter über seine Züge, als würde ein Spiel unserer Familienkarten aufgeblättert. All unser Egoismus, Haß, Neid und Stolz schienen in jenem Augenblick vorüberzuströmen – dabei war er noch nicht einmal in Amber gewesen. Irgend etwas zerriß in mir, und ich packte ihn an den Schultern.
    »Du hast guten Grund, ihn zu hassen«, sagte ich, »und die Antwort auf deine Frage lautet ›ja‹. Die Jagdsaison ist eröffnet. Die einzige Möglichkeit, mit ihm fertigzuwerden, scheint mir die totale Vernichtung zu sein. Ich habe ihn selbst gehaßt, solange er nur eine Abstraktion war. Doch jetzt ist das etwas anderes. Ja, wir müssen ihn töten. Aber dieser Haß soll nicht bestimmend sein für deine Aufnahme in unsere Gruppe. Es hat schon zuviel Haß zwischen uns gegeben. Ich sehe dein Gesicht – ich weiß nicht ... Es tut mir leid, Martin. Im Augenblick passiert einfach zuviel. Du bist jung. Ich habe schon mehr gesehen. Einiges macht mir eben ... anders zu schaffen. Das ist alles.«
    Ich ließ ihn los und trat zurück.
    »Erzähl mir von dir«, forderte ich ihn auf.
    »Lange Zeit hatte ich Angst vor Amber«, begann er, »und ich würde sagen, daß das noch immer so ist. Seit Brands Angriff auf mich habe ich in der Furcht gelebt, daß er mich noch irgendwo erwischen würde. Seit Jahren fühle ich mich verfolgt, habe ich wohl Angst vor euch allen. Die meisten von euch kannte ich nur als Bilder auf Karten – Bilder mit einem schlechten Ruf. Ich sagte Random -Vater –, daß ich euch nicht alle auf einmal kennenlernen wollte, und er schlug vor, zuerst mit dir zu sprechen. Keiner von uns wußte zu der Zeit, daß du dich besonders für gewisse Dinge interessieren würdest, die ich weiß. Nachdem ich dann davon gesprochen hatte, sagte Vater, ich müßte dich so schnell wie

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