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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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kurzen Gespräch, das wir führten, stritt er jedes Wissen um die Existenz einer solchen Person ab. Vielmehr habe er uns in der Überzeugung verfolgt, daß ich seine Dienstboten ermordet hätte. Ganelon hatte hinter dem Wald bei Benedicts Haus tatsächlich einige frische Leichen gefunden, aber wir waren übereingekommen, der Sache nicht nachzugehen, denn wir wußten nicht, wer die Ermordeten waren, und wollten unsere Mission nicht noch mehr verzögern.
    Benedict in der Obhut meines Bruders Gérard zurücklassend, den ich durch seinen Trumpf aus Amber hatte kommen lassen, setzten Ganelon und ich die Reise zur Schatten-Erde fort. Hier bewaffneten wir uns, warben in den Schatten eine Armee an und kehrten zurück, um Amber anzugreifen. Bei unserer Ankunft stellten wir allerdings fest, daß Amber bereits von Wesen belagert wurde, die über die schwarze Straße gekommen waren. Meine neuen Waffen entschieden den Kampf sehr schnell zu Gunsten Ambers, doch mein Bruder Eric fiel in der Schlacht und hinterließ mir seine Probleme, seine Abneigung und das Juwel des Geschicks – eine Waffe zur Wetterbeeinflussung, die er gegen mich eingesetzt hatte, als Bleys und ich Amber angriffen.
    Zu diesem Zeitpunkt tauchte plötzlich Dara auf, ritt im Galopp an uns vorbei nach Amber, stieß bis zum Muster vor und beschritt es – ein äußerer Beweis, daß sie tatsächlich irgendwie mit uns verwandt war. Während des anstrengenden Durchschreitens des Musters machte sie jedoch, so sah es jedenfalls aus, einige seltsame physische Veränderungen durch. Als sie das Muster hinter sich ließ, verkündete sie, Amber werde vernichtet werden. Dann verschwand sie.
    Etwa eine Woche später wurde mein Bruder Caine ermordet. Die Tat war so arrangiert worden, daß ich als Täter dastehen mußte. Die Tatsache, daß ich seinen Mörder getötet hatte, brachte leider keinen Unschuldsbeweis für mich, denn der Kerl war leider nicht mehr in der Lage, eine Aussage zu machen. Allerdings erkannte ich, daß ich ein Wesen dieser Art schon einmal gesehen hatte – die Wesen, die Random bis in Floras Haus verfolgt hatten! Ich nahm mir endlich die Zeit, mich mit Random zusammenzusetzen und mir die Geschichte seines erfolglosen Versuchs anzuhören, Brand aus seinem Turm zu befreien.
    Random war vor Jahren, als ich nach Amber weitersprang, um im Duell gegen Eric anzutreten, in Rebma zurückgeblieben und hatte dort auf Königin Moires Veranlassung eine Frau ihres Hofes heiraten müssen, Vialle, ein hübsches blindes Mädchen. Dieses Urteil war teils als Strafe gedacht, denn vor Jahren hatte Random Moires inzwischen verstorbene Tochter Morganthe in anderen Umständen verlassen: Martin, das mutmaßliche Objekt des beschädigten Trumpfes, den Random jetzt in der Hand hielt. Doch Random – und das war bei ihm verwunderlich – hatte sich offenbar in Vialle verliebt und lebte jetzt mit ihr in Amber.
    Nachdem ich Random verlassen hatte, brachte ich das Juwel des Geschicks an mich und trug es in den Saal des Musters. Dort folgte ich den bruchstückhaften Anweisungen, die ich mitbekommen hatte und die dazu führen sollten, daß sich das Juwel auf mich einstimmte. Während dieses Vorgangs erlebte ich einige ungewöhnliche Empfindungen und bekam schließlich die offensichtlichste Funktion des Juwels in den Griff: die Fähigkeit, meteorologische Phänomene auszulösen. Anschließend befragte ich Fiona über mein Exil. Ihre Geschichte hörte sich logisch an und paßte zu den mir bekannten Tatsachen, wenn ich auch das Gefühl hatte, daß sie sich im Hinblick auf meinen Unfall nicht ganz offen aussprach. Sie gab mir allerdings das Versprechen, Caines Mörder als ein Wesen jener Art zu identifizieren, mit der Random und ich damals in ihrem Haus in Westchester gekämpft hatten; außerdem versicherte sie mich ihrer Unterstützung in allen Plänen, die ich im Augenblick haben mochte.
    Als ich Randoms Bericht hörte, hatte ich noch keine Ahnung von den beiden konkurrierenden Gruppen und ihren Machenschaften. Ich kam zu dem Schluß, daß, wenn Brand noch lebte, seine Rettung von größter Wichtigkeit war, allein schon wegen der Tatsache, daß er offenbar Informationen besaß, die irgend jemand nicht weiter verbreitet wissen wollte. Ich entwickelte einen Plan, dieses Ziel zu erreichen, einen Plan, dessen Verwirklichung nur so lange zurückgestellt wurde, wie Gérard und ich brauchten, um Caines Leiche nach Amber zurückzubringen. Ein Teil dieser Zeit wurde von Gérard dazu benutzt, mich

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