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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ein Haus in Virginia gemietet. Es würde Ihnen dort an nichts fehlen — Pferde, ein Butler, Diener. Aber der Lieutenant weigerte sich, dort zu wohnen. Er sagte, daß er seine Pflichten in Key West erfüllen möchte, wo sie beide in einem Einfamilienhaus leben würden — ohne Personal und Privilegien. Sie müßten dann also mit seinem Sold auskommen.«
    Die junge Armeeangehörige wußte sehr wohl, daß niemand Aria gesagt hatte, daß J. T. aus sehr vermögendem Hause stammte. Sie fragte sich im stillen, was J. T. mit Aria vorhatte, denn sie konnte sich einfach nicht vorstellen, daß diese hochelegante, gepflegte Frau in der Lage wäre, Teller abzuwaschen. »Er meinte, wenn Sie lernen wollten, wie eine Amerikanerin zu leben, dann sollten Sie dies auch gründlich tun«, fügte sie schließlich hinzu.
    »Lieutenant Montgomery stellte ziemlich viel Bedingungen, meinen Sie nicht auch?« bemerkte Aria spitz.
    >Du kennst noch nicht einmal die Hälfte seiner Forderungen«, dachte ihr Gegenüber bedrückt, laut aber sagte sie: »Dann stimmen Sie also zu?«
    »Habe ich denn eine Wahl?«
    »Nein, ich glaube nicht. Sind Sie bereit? Der Pfarrer wartet.«
    Aria stand schweigend auf und streckte ihr Kinn vor. Was sie jetzt zu tun beabsichtigte, war soviel wichtiger als alle romantischen Träume von einer weißen Hochzeit. Es war überhaupt nicht von Belang, welches Kleid sie trug.
    Sie wartete vor der Tür, bis die junge Frau sie ihr öffnete. Auf dem Flur standen sechs weitere Angehörige des weiblichen Hilfskorps, und alle lächelten ihr strahlend zu.
    »Sie wissen nicht, wer Sie sind«, flüsterte ihr ihre Begleiterin leise ins Ohr. »Sie denken, daß die Army Ihren Verlobten hergebracht hat, damit sie ihn heiraten können.«
    »Etwas Altes«, sagte eine der Frauen und hielt ein goldenes Medaillon hoch. »Außerdem ist es auch noch etwas Geborgtes, denn es gehört meiner Großmutter. «
    »Etwas Neues«, rief eine andere aus und reichte Aria ein hübsch besticktes, kleines Taschentuch.
    »Und etwas Blaues.« Die dritte Frau gab ihr ein Anstecksträußchen, das aus blaugefärbten Nelken bestand. Sie befestigte es sorglich an Arias Schulter, während eine andere Frau schnell einen Penny in Arias Schulter, während eine andere Frau schnell einen Penny in Arias Schuhe steckte.
    Aria war gerührt über die Herzlichkeit der Frauen. Die amerikanischen Frauen waren wirklich reizend, aber wie hielten sie es nur mit diesen ungehobelten Männern hierzulande aus?
    Die Zeremonie sollte im Konferenzraum stattfinden. Niemand hatte daran gedacht, den Tisch wegzuräumen, so daß es keinen Gang gab, durch den sie schreiten konnte, aber es gab ohnehin keinen Brautführer. So ging sie an der Wand entlang, bis sie am Ende des Raumes auf die Gruppe von Männern stieß, die sie erwarteten. Einige hatten Anzüge an, aber ein gutes Dutzend trug Uniform, und die Orden auf ihrer Brust glitzerten. Es schien so, als ob einige höhere Offiziere die Hochzeit für bedeutend genug hielten, um ihr beizuwohnen.
    Lieutenant Montgomery döste in einem Stuhl vor sich hin, den Kopf in die Armbeuge gelegt. Seine Wangen zierten schwarze Bartstoppeln, die Uniform war schmutzig und zerknittert.
    Aria spürte, wie der Zorn in ihr aufwallte. Vielleicht hatten diese Männer nicht den Mut gehabt, ihm zu sagen, wie ungehörig sein Aufzug war — aber sie zögerte nicht! Sie baute sich vor ihm auf und zischte ihn an: »Wie können Sie es wagen, in solch einem Aufzug vor mir zu erscheinen?«
    Er öffnete noch nicht einmal die Augen und murmelte: »Das ist die bezaubernde Stimme Ihrer Königlichen Hoheit.«
    General Brooks nahm Arias Arm und führte sie vor den Pfarrer. Flüsternd erklärte er ihr: »Er hat ein paar harte Tage hinter sich. Wir sollten ihn nicht reizen, bis die Zeremonie vorbei ist. Er könnte nämlich seine Meinung ändern.«
    Aria stemmte die Hände in die Hüften. Galt sie denn so wenig, daß sie einen Mann anflehen mußte, sie zu heiraten?
    Lässig stand J. T. auf und fragte Aria: »Wenn du die Sache abblasen willst, Prinzessin — ich bin einverstanden.«
    Sie gönnte ihm keinen Blick, statt dessen beschwor sie das Bild von Lankonien herauf und konzentrierte sich auf den Gedanken an ihre Heimat.
    Der Pfarrer zögerte ein wenig, als er Arias viele Vornamen vorlas.
    »Wen soll ich heiraten?« fragte J. T. nach und kratzte seine Bartstoppeln.
    »Victoria Jura Aria Cilean Xenita«, wiederholte der Pfarrer geduldig.
    »Ja, ich nehme sie«, sagte er.
    Aria

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