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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Gedanken, was diese Doppelgängerin und ihre Hintermänner Ihrem Land antun könnten. Hoffentlich bringen sie nicht auch noch Ihren Großvater um«, warf Smith sanft wie eine Katze ein und schloß seinen Aktenkoffer. »Es war nett, Sie kennengelernt zu haben. Ich wünsche Ihnen viel Glück, Sie werden es brauchen.«
    Wirre Bilder schossen durch Arias Kopf: Cissy saß auf dem Thron, und ein Mörder war ihr Ratgeber. Lankonien hatte früher viel blutige Fehden ausgefochten — würde der Mörder ihr Land in den Krieg hineinziehen, der derzeit die Welt in Angst und Schrecken versetzte? Es gab schon jetzt Stimmen in Lankonien, die behaupteten, der Kriegseintritt des kleinen Königreiches würde der Wirtschaft des Landes wieder auf die Beine helfen.
    Aria stellte sich vor, daß sie in einem kleinen amerikanischen Hotel Berichte über das zerbombte Lankonien lesen würde. Ihr Herz schlug auf einmal schneller — all die Menschen wären durch ihre Schuld gestorben! Um Hunderte oder vielleicht sogar Tausende vor dem Verderben zu retten, brauchte sie nichts anderes zu tun, als einen Mann zu heiraten, den sie verabscheute.
    »Warten Sie!« rief sie Smith zu.
    Er blieb an der Tür stehen, drehte sich jedoch nicht um.
    »Ich werde tun, was Sie verlangen«, flüsterte sie.
    Sie hielt sich sehr gerade, spannte alle Muskeln an. Wenn sie sich jetzt gehenließe, würde sie in lautes Weinen ausbrechen, das wußte sie.
    »Lieutenant Montgomery wurde bereits hierher beordert«, eröffnete ihr Smith mit dem Hauch eines zufriedenen Lächelns, ehe er den Raum verließ.
    »So ein Bastard!« stieß eine Angehörige des weiblichen Hilfskorps hervor. Sie nahm Aria bei der Hand und sagte freundlich: »Du mußt dich jetzt erst mal richtig ausweinen, Schätzchen. Ich bringe dich in das Büro von General Gilchrist. Er ist im Moment nicht da. Dort hast du deine Ruhe. Ist dieser Montgomery wirklich so ein übler Kerl?«
    Aria ließ sich willig von der jungen Frau mitziehen und nickte nur auf die neugierige Frage.
    »Du meine Güte!« antwortete die Frau. »Was bin ich froh, Amerikanerin zu sein! Mir sagt niemand, wen ich zu heiraten habe!« Sie schloß die Tür auf. »So, bleib erst mal hier. Laß das Licht aus, dann merkt keiner, daß sich jemand hier aufhält. Ich hole dich um fünf wieder ab.« Sie winkte Aria zu und schloß die Tür hinter sich.
    Aria setzte sich auf das Ledersofa und preßte ihre Hände krampfhaft zusammen. Wenn sie jetzt anfing zu weinen, konnte sie bestimmt nicht mehr aufhören. Immer wieder zwang sie sich dazu, daran zu denken, daß sie diese Entscheidung zum Wöhle ihres Landes getroffen hatte. Sie dachte auch an diesen Montgomery, an die Art, wie er sie behandelt und herumgeschubst hatte.
    Wie konnte man diesen ungehobelten Burschen zu einem würdigen Prinzgemahl erziehen?
    Je länger sie darüber nachdachte, desto schlechter fühlte sie sich. Hoffentlich verstand ihr Großvater die Gründe, die sie zu diesem Schritt gezwungen hatten.

6
    Vierundzwanzig Stunden später waren von den sechs Männern, die an dem sogenannten »Projekt Lankonien< gearbeitet hatten, nur noch vier übriggeblieben. Zwei von ihnen hatten unter dem Vorwand, daß sie noch andere wichtige Angelegenheiten zu erledigen hätten, den Konferenzraum verlassen. Aber in Wahrheit waren sie es leid, mit einer schwierigen Prinzessin und dem noch starrköpfigeren Lieutenant Montgomery zu verhandeln. Sie waren ihm einfach nicht gewachsen.
    General Brooks hatte rote Augen, sein Hals war rauh vom vielen Reden. »Lacht dieser Halunke etwa immer noch?«
    Smith war zu ärgerlich, um zu antworten. Er nickte nur.
    »Wie ist der Stand der Dinge?« fragte General Brooks das hübsche junge Mitglied des weiblichen Hilfskorps. Zuerst hatten Männer versucht, Montgomery die Angelegenheit schmackhaft zu machen, und als sie keinen Erfolg hatten, schickten sie Frauen zu ihm, aber auch das war bis jetzt sinnlos gewesen.
    »J. T. .. ., ich meine Lieutenant Montgomery teilte mir mit, daß er sich eher vor ein Kriegsgericht stellen ließe, als die Prinzessin zu heiraten. Als ich ihm sagte, daß er wegen seines makellosen familiären Hintergrundes ausgewählt wurde, schlug er vor, doch einen seiner Brüder mit der Prinzessin zu vermählen. Er sagte, daß sie vielleicht zustimmen würden, weil sie diese -«, sie sah um Verzeihung bittend auf, »Strafe Gottes nicht kennen würden.«
    »Seine Brüder!« rief General Brooks hoffnungsvoll.
    »Das habe ich schon überprüft, Sir«, warf ein

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