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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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funkelte ihn an. Sie versprach, Jarl Tynan Montgomery zu lieben und zu ehren — doch das Wort »gehorchen« ließ sie aus.
    »Königliche Hoheit«, meinte der Pfarrer sanft, »die Worte lauten: lieben, ehren und gehorchen.«
    Aria musterte J. T. verächtlich und schwieg.
    »Für heute haben wir ohnehin schon genug gelogen«, knurrte J. T. »Machen Sie jetzt endlich Schluß!«
    Der Pfarrer seufzte, dann sagte er eilig: »Ich erkläre euch hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen jetzt die Braut küssen.«
    J. T. umklammerte Arias Handgelenk und stieß glücklich hervor: »Na, Gott sei Dank, dann kann ich endlich zu Bett gehen.«
    Aria hatte kaum noch Zeit, das Goldmedaillon zurückzugeben, denn J. T. zog sie stürmisch aus dem Zimmer.
    General Brooks gluckste. »Sieht so aus; als ob die Ehe ganz glücklich wird.«
    Der Kongreßabgeordnete Smith schnaubte nur.
    Aria drückte sich in den Rücksitz der Limousine, die ihnen von der Army zur Verfügung gestellt worden war, und bemühte sich, ein Lächeln zu unterdrücken. Neben ihr — so weit wie möglich entfernt — saß ihr Ehemann. Er hatte den Kopf ans Fenster gelehnt, so daß sie sein Gesicht nicht sehen konnte, aber er hatte ohnehin schon deutlich genug zum Ausdruck gebracht, was er von ihr hielt. Als sie auf der Insel waren, hatte er behauptet, daß sie keine Frau für ihn sei. Er hatte keine Notiz davon genommen, daß sie aus einem Königshaus stammte, aber irgendwie hatte sie das nicht so sehr verletzt — es wäre schlimmer, wenn er ihr gesagt hätte, daß er sie nicht hübsch oder reizvoll fand. Jede Frau möchte begehrenswert sein, auch eine Prinzessin.
    Aria schloß für einen Moment die Augen. Die letzten zwei Wochen waren wirklich ereignisreich gewesen, aber nun war alles vorbei, und sie war eine verheiratete Frau. Sie warf einen verstohlenen Blick auf Lieutenant Montgomery. Im Abendanzug sah er bestimmt sehr gut aus, und außerdem schien er kräftig genug gebaut zu sein, um die schwere Staatsrobe mit Würde tragen zu können. Aber zunächst mußte sie natürlich noch lernen, sich wie eine Amerikanerin zu verhalten. Aber so schwierig konnte das nun auch wieder nicht sein.
    Aber zuerst kam ihre Hochzeitsnacht. Ihre Mutter hatte ihr erklärt, was in dieser Nacht geschah, und gesagt, daß Männer Dinge taten, die eigentlich einer Frau nicht gefielen. Auch die Leidenschaft, die Männer gewöhnlich empfanden, schien Frauen unverständlich zu sein. Aber dennoch hatte sie ihr geraten, darauf zu achten, immer gut auszusehen, und das Verlangen zu schüren — denn nur dadurch war gewährleistet, daß die Dynastie nicht ausstarb.
    Daß ihr Ehemann ihr nahezu fremd war, störte Aria nicht im geringsten — dazu war sie erzogen worden. Aber sie hatte die Hoffnung, daß J. T. Montgomery nach der Hochzeitsnacht nicht mehr so unhöflich zu ihr war. Vielleicht würde er ja morgen vor ihrem Bett knien und sie für alles, was er ihr angetan hatte, um Verzeihung bitten.
    Sie bemerkte gar nicht, daß der Wagen angehalten hatte, bis der Fahrer ihr die Tür öffnete. Sie standen vor dem Hotel. Aria stieg aus und wartete, bis der Chauffeur ihrem Ehemann auf die Beine half.
    J. T. betrachtete das Gebäude, als hätte er noch nie ein Hotel erblickt. »Gut«, murmelte er und ging hinein, ohne Aria zu beachten. Doch ein paar Sekunden später war er schon wieder da, packte sie am Arm und zog sie hinter sich her. »Welches Zimmer hast du?«
    »Es ist rosafarben.«
    J. T. blieb stehen und sah ihr direkt ins Gesicht. Seine Augen waren rot, und seine Bartstoppeln schienen von Minute zu Minute länger zu werden. »Wenn du weg gewesen bist und wieder in dein Zimmer wolltest, wie hast du es wieder gefunden?«
    »Ich mußte dort hinüber gehen.« Sie deutete auf die Rezeption. »Manchmal mußte ich warten, aber mich hat dann immer jemand begleitet.«
    »Hat man dir keinen Schlüssel gegeben?«
    »Die Stadtschlüssel? Nein, die hat niemand erwähnt.«
    Er schloß die Augen. »Bleib hier stehen, beweg dich ja nicht von der Stelle. Verstanden?«
    Sie nickte und blickte zur Seite, damit er ihr Lächeln nicht bemerkte. Er wollte sie offensichtlich in seiner Nähe behalten.
    Nachdem er an der Rezeption mit Mr. Catton, dem Manager, gesprochen hatte, kehrte J. T. zu ihr zurück und führte sie zum Aufzug. »Noch nie in meinem Leben war ich so froh, ins Bett zu kommen«, erklärte er ihr, als sich die Türen schlossen.
    Aria lächelte.
    Er schloß die Zimmertür auf, ging hinein und ließ sie auf dem

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