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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hatte eine Familie, die ihr Vermögen gerade durch Schwarzmarktgeschäfte aufstockte; der fünfte — ein Kongreßabgeordneter — hatte sich vor einer Abstimmung bestechen lassen.
    »Und der letzte?« fragte General Brooks verzweifelt.
    »Er hat deutsche Großeltern. Wir können seiner Loyalität einfach nicht sicher sein.«
    »Und was sollen wir jetzt tun?« fragte General Lyons.
    »Die Zeit läuft uns davon. Die Doppelgängerin wird in ein paar Tagen nach Lankonien zurückkehren, dort wird dann der Vertrag über das Vanadium ausgefertigt. Wenn sie das Zeug an Deutschland verkauft, dann gnade uns Gott...«
    »Ich habe einen netten Bruder«, sagte eine der weiblichen Unteroffiziere, aber niemand lachte.
    Nach einigen Sekunden der Stille, stand ein Lieutenant auf und sagte: »Meine Herren, ich habe hier einen Bericht, der Sie interessieren könnte. Es ist der von Lieutenant Montgomery, der das Leben der Prinzessin gerettet hat.«
    »Wir haben keine Zeit —«, begann Smith.
    »Lesen Sie vor«, unterbrach General Brooks.
    »Jarl Tynan Montgomery ist in einer kleinen Stadt in Maine, die praktisch seiner Familie gehört, aufgewachsen. Sie besitzt die Warbrooke-Reederei.« Der Lieutenant machte eine bedeutungsvolle Pause. Die Warbrooke-Reederei war die größte der Vereinigten Staaten, und sie hatte als erste angefangen, Kriegsschiffe zu produzieren. Die Marine verdankte dieser Reederei sehr viel.
    »Seine Vorfahren sind während der Regierungszeit Elisabeths der Ersten nach Amerika ausgewandert. Das Motto der Familie lautet: Verkaufe nie dein Land. Bis jetzt hat sie den gehalten. Sie hat noch immer Grundbesitz in England, der einst ihrem Ahnherrn Ranulf de Warbrooks - er lebte im dreizehnten Jahrhundert - gehörte. Bereits im achtzehnten Jahrhundert hatte sie es in Amerika zu einem großen Vermögen gebracht, und als einer der Männer eine Taggert heiratete, kam auch noch beträchtlicher Grundbesitz hinzu. Im frühen neunzehnten Jahrhundert verließen ein paar der Taggert die Ostküste, um im Westen ihr Glück zu versuchen, und verloren alles. Aber um 1880 herum machte ein gewisser Kane Taggert ein enormes Vermögen an der Börse, so daß die Familie wieder reich wurde. Eine Tante von Lieutenant Montgomery lebt in einer Riesenvilla in Colorado — ihrer Familie gehört übrigens das Stahlimperium Fenton-Taggert.« Dies war ein anderer unverzichtbarer Lieferant für Kriegsgüter.
    Der Lieutenant holte tief Luft. »Lieutenant Montgomery hat neben dem enormen Vermögen noch etwas zu bieten — auf seiner Ahnentafel finden sich eine russische Großfürstin, eine französische Fürstin und englische Grafen. Seine Vorfahren haben in allen amerikanischen Kriegen tapfer gekämpft. Die Männer — und teilweise sogar die Frauen! — wurden hochdekoriert. Lieutenant Montgomery selbst ist über jeden Zweifel erhaben. Zusammen mit seinen drei Brüdern half er seit seiner Kindheit in der Werft seines Vaters mit. Er ist ein Einzelgänger, verbrachte viel Zeit allein auf seinen Booten. Seine Schulnoten waren gut, und er war drei Jahre Kapitän einer Rudermannschaft. Er meldete sich am Morgen nach der Bombardierung von Pearl Harbor — ebenso wie seine Brüder — freiwillig. Nach der Grundausbildung wurde er nach Italien geschickt. Vor anderthalb Jahren kam er in die Staaten zurück und wurde mit der Mission betraut, Zivilschiffe in Kriegsschiffe umzurüsten. Vor zwei Monaten flog eine Frachtmaschine zu tief ein und kollidierte mit einem Munitionslager. Die Maschine fing Feuer, elf Menschen kamen ums Leben, aber Montgomery verhinderte das Schlimmste, weil er das Feuer löschte, ehe die Munition explodierte. Er erlitt schwere Verbrennungen, verbrachte ein paar Wochen im Lazarett und war eigentlich zur Erholung auf die Insel gefahren. Dort rettete er dann der Prinzessin das Leben.«
    Der Lieutenant legte die Akten auf den Tisch. »Zusammenfassend möchte ich bemerken, daß Lieutenant Montgomery der würdigste Anwärter auf einen Thron ist, den Amerika zu bieten hat.«
    »Das ist absolut unmöglich!« protestierte Aria aufgebracht. »Unter keinem Umständen werde ich diesen ungehobelten Kerl heiraten! Lieber gehe ich betteln, ehe ich ihn zum Mann nehme!« Zum ersten Mal in ihrem Leben unterdrückte sie ihre Gefühle nicht. Sie zeigte ihren ganzen Abscheu, ihr Entsetzen und ihren Widerwillen. Diese Amerikaner waren vollkommen verrückt!
    »Sie sind leider nicht die einzige, die unter der Situation zu leiden hat. Mich schaudert bei dem

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